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1286 - Comanzataras Träume

Titel: 1286 - Comanzataras Träume
Autoren: Unbekannt
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keinen Sinn."
    „Bitte laß mich an deinen Träumen teilhaben", flehte Jizi. „Auch wenn sie uns nicht helfen sollten."
    „Weißt du, was ein Toshin ist?" flüsterte Comanzatara. „Ich kenne das Wort nicht. Was ist Kodex-Frevel? Wie soll ich träumen, wenn ich nichts verstehe?"
    Das klang fast weinerlich.
    „Überlaß die Deutung mir", bat die Siganesin. „Was siehst du?"
    „Den Mann kennst du." Comanzataras gewisperte Antwort zeigte, daß sie nicht auf Jizis Frage gehört hatte. „Es ist Reginald Bull. Ich habe sein Bild als Projektion auf der ACHTERDECK gesehen. Sie machen ihn zum Toshin, zum Geächteten, zum Ausgestoßenen. Sie pflanzen ihm ein dunkelrotes Metallstück in die Stirn. Bully hat sein Permit verstoßen. Das verzeihen sie ihm nie. Sie bestrafen ihn mit dem ewigen Makel. Er kann den Freitod wählen, wenn er versucht, ESTARTU zu verlassen. Es wird explodieren und ihn vernichten."
    Jizi Huzzel verstand die Worte Comanzataras jetzt recht genau, aber sie konnte sich noch keinen Reim darauf machen. Die Pflanze schien geistig weit weg zu sein, aber sie empfing aus dieser Ferne irgendwelche Dinge, die mit den anderen Vironauten geschahen, geschehen waren oder geschehen würden.
    „Von Bully können wir also keine Hilfe erwarten", stellte Käpten fest und zeigte damit, daß er nun auch Comanzataras Träume erfassen konnte.
    „Es ist Graucum", fuhr die Pflanze wie im Trance fort. „Er handelt im Auftrag des Kriegers Ijarkor. Auch Irmina Kotschistowa bekommt dieses Kainsmal aufgezwungen. Sie wird den gleichen Weg gehen müssen. Die Bewohner von ESTARTU werden beide wie Aussätzige behandeln. Keiner wird sie unterstützen. Sie müssen diesen Makel hundert Jahre tragen, bevor sie sich rehabilitieren dürfen."
    „Hundert Jahre?" Jizi lachte ironisch auf. „Dann können wir auch von der ÄSKULAP keine Hilfe erhoffen."
    „Kalmenzone", stöhnte die Pflanze plötzlich. „Wir sind am Rand des Gebiets der energiepsionischen Ruhe. Volcayr ist dort drinnen, der verrückte Elfahder, dem ihr über Eremit aus dem Weg gegangen seid."
    „Er kommt auch nicht als Retter in Betracht", stellte die Vironautin fest.
    „Du störst meine Träume", erklärte Comanzatara, „wenn du mich immer wieder unterbrichst."
    „Ich werde schweigen", erklärte Jizi sogleich. „Ich verstehe nur nicht, was deine Träume bedeuten sollen."
    „Wenn Comanzatara in Not ist", hauchte die Pflanze halbtelepathisch, „und sie war fast immer in Not, denn die ewige Suche dauert seit einer halben Unendlichkeit an, dann beginnt sie zu träumen. Die Träume verraten die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit weist den Weg zu einer neuen Spur, die die ewige Suche beenden könnte. Für dich mag das wie die Rettung von Hulos klingen, aber für mich bedeutet es viel mehr."
    „Suche nach Ronald Tekener und Roi Danton", bat die Vironautin. „Du kennst beide nicht, aber sie können für uns die Rettung bedeuten. Es sind auch Vironauten. Und wenn ich mich richtig erinnere, dann befinden sie sich auch irgendwo in ESTARTU. Ich werde schweigen und dich träumen lassen."
    Comanzatara antwortete zunächst nicht. Erst mehrere Minuten später meldete sie sich wieder ganz leise.
    „Ronald Tekener und Roi Danton. Sie waren auf Mardakaan und haben im SPIEL DES LEBENS gestritten.
    Sie haben versagt und doch gewonnen. Beide wurden mit ihren Gefährten vom Ewigen Krieger Ijarkor aufgefordert, das Erste Heraldische Tor von Siom Som aufzusuchen. Und wenn es ihnen gelingt, bis zum Königstor im Zentrum von Siom Som vorzustoßen, wird der Ewige Krieger sie empfangen."
    „Ich weiß nicht", meldete sich Käpten zu Wort, „was das alles bedeuten soll, aber ich schließe daraus, daß wir auch von diesen Vironauten keine Hilfe erwarten können."
    „Auch du mußt jetzt schweigen, Maschine", verlangte Comanzatara von dem Virenroboter. „Ein ganz realer Traum der Gegenwart hat begonnen. Ich kann nicht beurteilen, ob er uns hilfreich sein wird, aber ihr könnt an diesem Traum teilhaben. Die beiden Vironauten, deren Namen Jizi genannt hat, spielen eine entscheidende Rolle darin, Ronald Tekener und Roi Danton. Und Jennifer Thyron und Demeter..."
     
    3.
     
    Am vorläufigen Ende des zehntägigen Etappenflugs in Richtung des Zentrums von Siom Som geschahen mehrere Dinge kurz hintereinander. Roi Danton, der mit seiner Lebensgefährtin Demeter zu diesem Zeitpunkt auf der LASHAT weilte, empfand nicht gerade Begeisterung darüber. Er gewann sehr schnell den Eindruck, daß die Ophaler
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