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1286 - Comanzataras Träume

Titel: 1286 - Comanzataras Träume
Autoren: Unbekannt
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unbedeutenden Planeten geführt hatten, waren merkwürdig gewesen. Eine unvollständige Botschaft auf einem Speicherdraht hatte den Vironauten den Weg gewiesen. Als er Comanzatara gefunden hatte, hatte er die Pflanze seiner Freundin Jizi zum 800. Geburtstag geschenkt.
    Die Siganesin, die sich auch schon intensiv mit den Gerüchten um dieses geheimnisumwitterte Objekt befaßt hatte, hatte gejubelt. Und später hatte sie Rainer gegenüber zugegeben, daß sie gar nicht an die Gerüchte geglaubt hatte.
    Aber Comanzatara war Realität.
    Und sie war noch mehr!
    Sie stellte ein Rätsel dar und eine Schönheit.
    Sie strahlte Eleganz und Weiblichkeit aus, Schönheit und Anmut. Und das geschah nicht nur durch ihren Anblick. Es war fast ein psionischer Duft, der von ihr ausging und den Betrachter sanft umschmeichelte.
    Jizi und Rainer hatten in den vergangenen Wochen reichhaltige Erfahrungen mit ihr gemacht. Die Faszination der weiblichen Pflanze war auf die beiden Vironauten übergesprungen. Die Harmonie, die Comanzatara versprühte, hatte von ihnen Besitz ergriffen.
    Aber das war jetzt wohl alles vorbei.
    Die Katastrophe der ACHTERDECK ...
    Comanzatara war etwa 70 Zentimeter hoch, die zarten, kleinen, aber sehr harten Wurzeln von schwarzer Farbe mit eingerechnet. Der purpurrote Stamm erinnerte stark an feminine Formen. Er verdickte sich rasch von unten nach oben, besaß dann eine Einschnürung, die wie eine Wespentaille aussah, und verbreitete sich dann wieder zu zwei Halbkugeln. Darauf saß ein ganz kurzer Hals, der die Blätter und die Knospe trug.
    Vier dunkelgrüne, fast lederartig wirkende Blätter hüllten die blaue Blüte ein. Diese bestand aus unzähligen kleinen Blättchen, die in allen denkbaren Farben im Wechselspiel erstrahlten. Feine Fühler bildeten den Abschluß mit blitzenden Spitzen. Die breiteren Blütenblätter, die den Rand bildeten, konnten ihre blaue Farbe verändern und in rötlichere Töne überwechseln. Sie signalisierten stets etwas über den inneren Zustand Comanzataras. Die Botschaft, die Rainer Deike über die Frau-Pflanze entschlüsselt hatte, besagte, daß diese Blätter in der Innenfläche der Knospe glutrot leuchten würden, wenn Comanzatara sich wirklich verstanden und am Ziel ihrer Wünsche fühlen würde.
    Die Katastrophe machte es noch unwahrscheinlicher, als es ohnehin schon war, daß das merkwürdige Geschöpf einer unbekannten Flora je dieses Ziel erreichen würde.
    Schon nach den ersten Kontakten hatte Jizi feststellen können, daß Comanzatara über eine gewisse Intelligenz verfügte. Sie konnte sich, wenn sie es wollte oder sie nicht negativ beeinflußt wurde, ganz leise flüsternd mitteilen. Für Rainer war das Flüstern kaum hörbar gewesen, aber Jizi konnte Comanzatara oft gut verstehen. Diese Verständigung hatte sich entscheidend verbessert, als die Siganesin mit der Hilfe des Virenschiffs einen Sprachverstärker, den sie Parlafon nannte, konstruiert und gebaut hatte. Dabei hatte sich gezeigt, daß Comanzataras Worte zur Hälfte telepathischen Charakter besaßen.
    DIE EWIGE FRAGE!
    Ihre ewige Frage. Sie suchte etwas. Das hatte sie mitgeteilt. Aber um was es sich dabei handelte, war Rainer und Jizi noch immer ein Rätsel geblieben. Es schien den beiden Vironauten, als ob Comanzatara das selbst nicht wußte. Fragen halfen da nicht, denn das Pflanzenwesen hielt sich in diesem Punkt zurück.
    Jizi hatte manchmal gedacht, daß jedes Lebewesen etwas ganz Bestimmtes sucht. So sah sie auch jetzt noch diese eigentlich unwichtig gewordene Sache, denn die Katastrophe hatte alle ihre Bemühungen ad absurdum geführt.
    Jeder sucht nach etwas. Sei es Wahrhaftigkeit. Sei es der Egoismus, der bis zur Erpressung reicht (Jizi kannte ein paar Beispiele aus dem Bekanntenkreis ihrer terranischen Freunde - Rainer Deike gehörte nicht dazu!) Comanzatara suchte. Rainer und Jizi hatten anfangs angenommen, daß es sich dabei um eine männliche Pflanze ihrer Art handeln mußte. Aber diese Meinung hatten beide abändern müssen, denn Comanzatara war viel komplizierter, als es zunächst ausgesehen hatte. Sie konnte ihr Geheimnis nicht verraten, weil sie es selbst nicht mehr wußte.
    Sie mußte wohl uralt sein. Das bewies sich allein aus der Tatsache, daß sie einigen Cloreonen bekannt war. Aber „anfangen" konnte keiner dieses gespaltenen Volkes etwas mit ihr. Sie war Sage, Legende.
    Und doch Realität.
    Sie paßte nicht in das Bild dieser Wirklichkeit. Sie war anders. Und alt Und Pflanze. Und Frau. Aber
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