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1278 - Der Elfahder

Titel: 1278 - Der Elfahder
Autoren: Unbekannt
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der Panish Panisha keine Mühe scheut, dich so auf das Spiel des Lebens vorzubereiten, daß du Sieger bleiben mußt. Dein Ruhm wird wiederhergestellt; er wird sogar vergrößert. Wenn du dies bedenkst, wirst du dich leicht dazu entscheiden können, Graucum einen kleinen Dienst vorab zu leisten."
    „Welcher Dienst ist das?" fragte Volcayr, dem nicht danach zumute war, dem überheblichen Graucum überhaupt einen Dienst zu erweisen.
    „Du bist auf Cloreon und im Cepor-System Wesen begegnet, die wir für Gorims halten."
    „Das ist richtig", sagte Volcayr. „Sie selbst nennen sich Vironauten. Es gibt ihrer viele.
    Sie benehmen sich eigenartig und scheinen von der Lehre des Permanenten Konflikts nicht viel zu halten, obwohl einige wenige unter ihnen die Faust des Kriegers besitzen."
    Miinen Dei machte eine winkende Gebärde mit einem seiner sechs Tentakelarme.
    „Das wissen wir alles", sagte er. „Was der Panish Panisha von dir wünscht, ist eine genaue Beschreibung deiner Eindrücke von den Fremden. Es geht ihm darum, ein Psychogramm der Gorims zu erstellen."
    Volcayr antwortete nicht sofort. Ein Gedanke war ihm gekommen. Was ihn vor allen anderen Elfahdern auszeichnete, warum ausgerechnet er zur Teilnahme am Spiel des Lebens auserwählt worden war - er wußte es jetzt. Er war der, einzige, der mit den Gorims, die sich Vironauten nannten, engen Kontakt gehabt hatte.
    Er wäre ein Narr, wenn er Graucum alles auf die Nase bände, was er über die Vironauten wußte. Der Vorteil war sein, und er sollte sein bleiben.
    „Wie soll ich die Beschreibung anfertigen?" fragte er den Spielleiter. „Es ist nicht viel, was ich über die Fremden weiß, aber..."
    „Kuursen Ton wird dir Fragen stellen", fiel ihm Miinen Dei ins Wort. „Beantworte sie, so gut du kannst."
     
    2.
     
    Miinen Dei hatte ihm keinen Termin genannt, zu dem er den Schiedsrichter Kuursen Ton erwarten sollte. Daher fühlte Volcayr sich frei, seine Zeit so einzuteilen, wie es ihm beliebte. Die zahlreichen, besorgten Fragen der Roboterstimme, ob er nicht etwas zu sich nehmen wollte, hatten ihn zwar ärgerlich, zugleich aber auch hungrig gemacht. Er beschaffte sich eine Verbindung mit dem örtlichen Informationssystem und erfuhr von neuem, daß man in Mardakka auf Besucher von Elfahd nicht eingestellt war. Die Dinge, die er brauchte - Mineralien, Salze, Proteinschlämme -, wurden von keinem der ans Liefernetz angeschlossenen Händler geführt. Wenn er sich sättigen wollte, mußte er sich das Erforderliche selbst besorgen. Er ließ sich ein paar Adressen geben. Dann machte er sich auf den Weg.
    Da er Wert darauf legte, die Stadt kennenzulernen, verzichtete er auf die Benützung des Transmitternetzes und lieh sich statt dessen ein Gleitfahrzeug. Er diktierte dem Autopiloten die Adressen, die er sich mit Hilfe des Informationssystems beschafft hatte.
    Das Fahrzeug stieg bis auf die vorgeschriebene Flughöhe und glitt mit mäßiger Geschwindigkeit über das Häusermeer der riesigen Stadt dahin.
    Der Morgen hatte noch nicht begonnen, aber Mardakka kannte keine Dunkelheit.
    Millionen von Lichtquellen beleuchteten die Gebäude, kennzeichneten den Verlauf der Straßen und umschrieben die Silhouetten der Parks, von denen es mehrere Dutzend gab.
    In der einzigen Stadt des Planeten Mardakaan gab es keine Ruhepause; das Leben pulsierte Tag und Nacht. Das Spiel des Lebens warf seinen Schatten voraus. Es würde in Kürze beginnen und sich über zwei Monate hinziehen. Die Schaulustigen strömten herbei.
    Mardakka ertrank in der Touristenflut.
    Am Horizont bemerkte Volcayr ein düsterrotes Leuchten. Er fragte den Autopiloten: „Wie lange noch bis zum Sonnenaufgang?"
    „Noch zweiundzwanzig Minuten, mein Gast", antwortete das Gerät höflich. „Dann erscheint der Sonnenrand über dem Horizont. Die ganze Sonne wirst du heute noch nicht zu sehen bekommen. Da mußt du warten, bis es Sommer wird."
    Heftige Erregung bemächtigte sich des Elfahders. Die Sonne war für ihn Sinnbild des Lebens, Symbol der schöpfenden Kraft des Universums. Die Sonne stand im Zentrum der Religion seines Volkes: Aachd, die Lebensspenderin, Aachd, die Beschützerin.
    Freilich, dies hier war nicht Aachd. Ein unförmig aufgeblähter, roter Glutball mit einer Oberflächentemperatur von nicht mehr als 3000 Grad, den er geradeswegs anblicken konnte, ohne daß ihn die Sehorgane dabei schmerzten - das war D'haan, das Gestirn, um das Mardakaan einmal alle elf Standardjahre eine volle Bahn zog. Aber auch
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