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1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling
Autoren: Jason Dark
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keinen Zweifel.
    Belial war gekommen!
    ***
    Larry Gale hatte den Kommentar gehört. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Am besten tat er gar nichts und reagierte so wie Elohim, der ebenfalls starr auf dem Fleck stand und in die Höhe schaute.
    »Und jetzt?« flüsterte Larry Gale.
    »Jetzt wird er versuchen, sich die Kinder zu holen.«
    »W… wie?«
    »Er wird sie mit in seine Welt nehmen. Er kennt keine Rücksicht. Er wird ein Zeichen setzen.«
    Es waren Worte gewesen, die einem Menschen Angst einjagen konnten. So verhielt es sich auch bei Larry Gale. Er bekam die Angst zu spüren. Aber es steckte auch ein anderes Gefühl in ihm. Das der Verantwortung. Er fühlte sich den Kindern gegenüber verantwortlich und wollte nicht, dass ihnen ein Leid geschah. Wer immer diese Gestalt auch sein mochte, er selbst war auch kein Schwächling, und das würde er unter Beweis stellen. Man hielt ihn nicht zum Narren. Man spielte nicht mit ihm, und machte ihn auch nicht lächerlich.
    Noch einmal blickte er hoch zur Decke. Da bewegte sich nichts. Aber es war nicht so leicht, aus dem Bus zu kommen. Elohim würde sicherlich etwas dagegen haben.
    Ihm kam der Zufall zu Hilfe. In der letzten Reihe erhob sich Clarissa von ihrem Platz. Sie winkte, um die Aufmerksamkeit zu erringen, und so lenkte sie Elohim tatsächlich ab. Er ging sogar auf sie zu. Das war die Möglichkeit, auf die der Fahrer gewartet hatte.
    Larry kannte sich selbst kaum wieder. Selten hatte er so schnell die Tür seines Fahrzeugs aufgerissen. Er hatte plötzlich freie Bahn, hörte hinter sich noch den Ruf des Jungen, aber er ließ sich nicht stoppen. Mit einem langen Satz sprang er nach draußen und landete mit beiden Füßen auf dem weichen Gras.
    Einige Schritte lief er nach vorn, um einen besseren Blickwinkel zu bekommen.
    Dann fuhr er mit einer wilden Bewegung herum. Er wollte zum Dach hoch schauen und bereute es im gleichen Augenblick, denn was er zu sehen bekam, war furchtbar…
    ***
    Larry hatte sich keine Vorstellung von einem Lügenengel gemacht. Er hatte deshalb auch nicht wissen können, was ihn erwartete. Mit diesem Bild allerdings hatte er nicht gerechnet, und der Schock des ersten Anblicks ließ ihn zurücktaumeln. Es war wie der berühmte Schlag gegen den Kopf, der sein Denkvermögen ausschaltete. Er wunderte sich nur darüber, dass es so etwas überhaupt geben konnte. Was er sah, das war eine graue nackte Gestalt. Sehr groß. Sehr sehnig. Mit langen Haaren, einem ebenfalls grauen und irgendwie verwüsteten Gesicht und so bösen Augen, dass er sich weit weg wünschte. Dieser Wunsch wurde ihm nicht erfüllt. Er blieb wie erstarrt stehen.
    Er wünschte sich eine Maschinenpistole herbei, um die Gestalt mit Kugeln durchlöchern zu können, doch da war niemand, der ihm eine derartige Waffe gab. Er musste sich, wenn es zu einem Kampf kommen würde, auf seine Fäuste verlassen.
    Das genau würde zu einem Problem werden, dessen war er sicher. Aber noch stand der Lügenengel, und Larry sah auch das, was einen Engel so typisch machte.
    Über seine Schulterblätter hinweg wuchsen die spitzen Enden der beiden Flügel. Fluginstrumente, die ihn von einer Welt in die andere trugen.
    Es kam die Zeit, da hatte Larry seinen ersten Schock überwunden. Er konnte die Schüler nicht in den Klauen dieser Bestie lassen. Die Wut kochte in ihm hoch. Er ballte seine Hände zu Fäusten, schüttelte den Kopf und brüllte Belial an.
    »Komm runter! Komm her! Stell dich zum Kampf! An Kindern kannst du dich vergreifen, aber versuche es mal mit einem erwachsenen Mann!«
    Belial hatte ihn gehört und antwortete mit einem krächzenden Lachen. »Willst du mir drohen?« höhnte er dann.
    »Nein, dich vernichten.«
    Die Gestalt auf dem Dach zuckte in die Höhe. Die nackten Füße verloren den Kontakt mit dem Dach, und plötzlich breiteten sich hinter dem Rücken die Flügel aus. Sie gaben der Gestalt ein anderes Aussehen. Sie bekam Ähnlichkeit mit einem riesigen Insekt, das nichts mehr auf dem Dach hielt, denn Belial stürzte nach unten.
    Es ging alles zu schnell für Larry Gale. Außerdem hatte er sich von dem Anblick zu stark faszinieren lassen, sodass er nicht mehr rechtzeitig genug wegkam.
    Belial war schon eine Sekunde später bei ihm und riss ihn hoch, seine Hände griffen zum einen an die Brust des Mannes, zum anderen umfassten sie die Gurgel.
    »Ich bin der Engel, ich bin Belial. Ich werde dich jetzt am Leben lassen…«
    Der Fahrer hatte jedes Wort verstanden. Er wusste
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