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1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling
Autoren: Jason Dark
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So konnte er nur den Kopf schütteln.
    »Glaubst du mir nicht?«
    »Genau. Das kann ich nicht. Ich kann dir nicht glauben. Ich weiß nicht, was das soll.«
    »Vielleicht schaffen wir es ja.«
    Auch mit dieser Antwort konnte der Fahrer nicht viel anfangen. Nur war er keineswegs beruhigter.
    Dieser Junge sah nicht so aus, als würde er bluffen. Der Glanz in seinen Augen hatte sich verändert.
    Er war nicht so dunkel. Jetzt schimmerte eine gewisse Helligkeit hindurch, doch einen direkten menschlichen Ausdruck hatten die Augen nicht bekommen. Man konnte sich sogar vor ihnen fürchten.
    Elohim interessierte sich nicht mehr für Larry. Er stellte sich neben ihn und schaute nach vorn. Die Landschaft lag ruhig in der Sonne des Nachmittags, die auch gegen den Bus schien und in ihm für eine wärmere Temperatur sorgte. Larry Gale lief der Schweiß mittlerweile in Strömen übers Gesicht.
    »Das sind sie ja!« Elohim hatte mehr zu sich selbst gesprochen. Aber er hatte sich durchaus nicht geirrt, denn auf dem schmalen Weg zeichneten sich die Gestalten zweier Kinder ab.
    Es waren zwei Mädchen!
    Auch Larry sah sie jetzt. Beide Kinder hatten blonde Haare, Beide gingen nebeneinander her, aber nur eine war ihm bekannt. Die kleinere im rötlichen Kleid. Es war Julie, der blonde Sonnenschein.
    So hatte er die Schülerin getauft. Das andere Kind war ihm unbekannt, aber sein Haar war länger.
    Es wehte im Gegenwind und sah aus wie eine helle Fahne.
    »Kennst du sie?« fragte Larry.
    »Ja. Das sind Julie und Clarissa.«
    »Wer ist Clarissa?«
    »Sie gehört zu mir.«
    »Auch Julie?«
    »Nein. Aber es ist gefährlich für sie. Ich bin froh, dass Clarissa sie gefunden hat.«
    »Sollen sie einsteigen?«
    »Ich hoffe es.«
    »Und dann?«
    Elohim drehte sich zu Larry hin um. »Ich weiß nicht, wie es dann weitergeht. Alles braucht seine Zeit. Alles hat seine Zeit. Wir können nur hoffen.«
    Der Fahrer hatte zugehört, aber er hatte noch immer nichts begriffen. Was hier ablief, war für ihn auch jetzt nicht nachvollziehbar. Er kam sich vor wie im falschen Film.
    Mittlerweile hatten die beiden Kinder den Bus erreicht. Der Fahrer reckte den Kopf, um sie besser zu erkennen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Julie eine Puppe fest hielt. Sie sah irgendwie böse aus, aber Julie klammerte sich daran.
    Elohim ging auf die Tür zu, die sich zischend öffnete, damit die beiden Kinder einsteigen konnten.
    Clarissa überließ Julie den Vortritt. Etwas unsicher betrat sie den Bus. Sie sah auch Larry auf seinem Platz sitzen, aber sie reagierte nicht auf ihn. Julie kam ihm wie ein fremdes Kind mit ihrem Gesicht vor. Die Dinge wurden immer rätselhafter. Es war von einer Gefahr gesprochen worden, und wenn es eine Gefahr gab, dann musste man ihr auch entwischen. Wie durch eine offene Tür.
    Er drehte sich um. Er stand mit einer heftigen Bewegung auf, während Clarissa den Bus betrat. Larry wollte die Kinder ansprechen und ihnen klar machen, dass sie so schnell wie möglich nach draußen laufen sollten, doch Elohim kam ihm zuvor.
    »Nicht!«, sagte er und musste die Gedanken des Fahrers gelesen haben.
    »Aber warum soll ich?« Gale brachte die Frage nicht bis zu ihrem Ende. Elohim war blitzschnell zu ihm gekommen und hatte eine Hand auf seinen linken Arm gelegt. Für einen winzigen Augenblick sah er die Lichter an den Fingerkuppen tanzen, dann merkte er, wie etwas in ihn eindrang und ihn auch übernahm. Der eigene Wille wurde zurückgedrängt, und so kannte er nur das Gehorchen.
    »Überlasse es mir. Ich bin für Clarissa verantwortlich. Ich will nicht, dass Belial sie und die anderen hier holt. Das musst du begreifen.«
    Larry kam gegen den Jungen nicht mehr an. Er merkte auch keinen Widerstand mehr in sich und nickte nur.
    »Ja, das ist gut.« Für Elohim war die Sache erledigt. Er drehte sich herum und kümmerte sich um die beiden Kinder. Auch Clarissa stand jetzt im Bus, dessen Tür sich wieder schloss. So wirkten sie wie in einem Gefängnis ohne Gitter.
    »Hat er euch gefunden?«
    »Nein«, sagte Clarissa.
    »Und wie geht es Julie?«
    »Sie hat noch die Puppe.«
    »Weiter…«
    »Sie will sie nicht abgeben. Sie hat von einem Geschenk des Engels gesprochen. Sie hat noch nicht begriffen, wie gefährlich es für sie werden kann. Dass Belial sie haben will, so wie du an Raniels Seite stehst.«
    »Ja, da hast du wohl Recht. Und deshalb werden wir die verdammte Puppe zerstören.«
    »Sie ist einfach hässlich«, kommentierte der Junge.
    »Willst du es
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