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1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling
Autoren: Jason Dark
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tun?«
    »Gern.«
    Clarissa drehte sich ihrer neuen Freundin zu. Julie hielt die Puppe fest gegen ihren Körper gedrückt.
    Sie hatte wohl gehört, was sie erwartete und wollte die Puppe nicht abgeben.
    Elohim war schneller. Er riss sie ihr nicht aus dem Griff. Er ging nur hin und berührte sie leicht.
    Plötzlich zirkulierte wieder das grünlichgelbe Licht um seine Fingerspitzen. Es fuhr in den Körper der Puppe hinein, jagte hoch bis zum Kopf und zerstörte ihn als ersten.
    Das hässliche Gesicht fiel zusammen. Kleine Feuerzungen schlugen aus ihm hervor und das Mädchen ließ die Puppe fallen. Sie brannte auf dem Boden weiter. Mit beiden Füßen zertrat Elohim das Feuer und vernichtete auch die Puppe.
    Auf dem Boden des Fahrzeugs blieb ein breiter, breiiger und auch dunkler Fleck zurück, den Julie Wilson mit tränenfeuchten Augen anschaute.
    Clarissa umarmte sie. »Es ist besser so«, flüsterte sie. »Es ist viel besser für dich.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Hast du dich von ihm gelöst?«
    »Das kann ich nicht sagen. Er wird aber nicht aufgeben. Oder was denkst du?«
    »Nein, das wird er nicht. Er will die Kinder. Und er will dich als Anführerin. Er kann es nicht verkraften, dass sich Elohim in Raniels Nähe aufhält. Beide hassen sich. Raniel hasst Belial, und umgekehrt ist es ebenso.«
    »Ich habe sein Geschenk nicht verteidigt.«
    »Das ist nicht schlimm.«
    »Doch, das ist es«, flüsterte Julie tonlos. »Er war ein Freund, aber das ist er nicht mehr.«
    Elohim kam zu ihr. »Belial ist die Lüge. Auch wenn er dir sagt, dass er dein Freund ist, so stimmt das nicht. Er ist ein Lügner und hasst die Wahrheit.«
    »Soll ich sie nach hinten bringen?«, fragte Clarissa.
    »Ja, tu das.. Gib auf sie Acht. Wenn Belial erscheint, wird er sie haben wollen.«
    Die beiden Mädchen gingen weg, und Larry Gale blieb auf seinem Platz sitzen, als hätte man Leim unter sein Hinterteil geschmiert. Er hatte alles gehört und auch alles gespeichert, aber er wusste nicht, was genau er damit anfangen sollte. Vieles war ihm zu fremd. Besonders der Name Belial, von dem immer wieder gesprochen worden war.
    Ein Engel. Ein Engel der Lügen. Er hätte Elohim fragen können, auch das traute er sich nicht. So schaute er nur in den Bus hinein und sah, dass sich die beiden Mädchen tatsächlich in die letzte Reihe gesetzt hatten.
    Irgendwie wollte er das Fremde wegwischen. Er suchte nach einem Grund. Für ihn war die Normalität wichtiger, und hier war sie ihm genommen worden. Da sich inzwischen einiges gerichtet hatte, ging er davon aus, die Fahrt fortzusetzen.
    »Ich kann es mal versuchen.«
    Elohim schaute ihn an. »Was willst du versuchen?«
    »Zu starten und zu fahren.«
    Larry erntete einen mitleidigen Blick. »Nein, das wirst du nicht schaffen. Belial hat die Falle gestellt, und er wird derjenige sein, der sie auch öffnen kann. Du schaffst es nicht.«
    Larry Gale wollte sich so einfach nicht aus dem Rennen werfen lassen. »Das werden wir sehen«, flüsterte er scharf und umspannte mit zwei Fingern den Zündschlüssel.
    Er drehte ihn im Zündschloss. Er versuchte es drei Mal, und nichts passierte. Der Motor oder der Anlasser gaben keinen Laut von sich.
    »Scheiße.«
    »Es stimmt. Aber damit kommst du auch nicht aus dieser Klemme heraus.«
    »Was sollen wir denn tun?«
    »Warten auf den Lügenengel. Belial wird kommen. Er ist bereits unterwegs. Er hat alles gerichtet, aber er weiß auch, dass es nicht so einfach für ihn sein wird, denn in uns besitzt er zwei Feinde. Clarissa und ich müssen ihn stoppen.«
    »Wie denn?«
    Elohim breitete die Arme aus. Larry wusste nicht, wie er diese Geste einschätzen sollte, aber er stellte auch keine Fragen mehr. Der Sitz war ihm unbequem geworden. Er fühlte sich darauf wie der Verbrecher auf der Anklagebank. In seinem Nacken klebte das kalte Gefühl fest, während der übrige Teil des Rückens sich warm anfühlte.
    Und dann sah er den Schatten!
    Larry zuckte zusammen. Er duckte sich und schaute auf die linke Fensterfront des Busses. An ihr war der lange Schatten von außen her entlanggehuscht.
    Erkennen konnte er nichts, denn der Schatten war blitzschnell verschwunden.
    »Hast du ihn gesehen?« flüsterte er Elohim zu.
    »Ja.«
    »Wer oder was war es?«
    »Belial.«
    Mehr brauchte Elohim nicht zu sagen. Durch Larrys Körper rannen schwache Ströme. Sein Wahrnehmungsvermögen war gekippt. Bisher hatte er nur zugehört, und da war alles Theorie gewesen.
    Nun aber spürte er, dass aus ihr eine
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