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1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling
Autoren: Jason Dark
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aber auch, dass Belial log.
    Am Leben lassen?
    Es war der letzte fragende Gedanke, dann wurde es ihm plötzlich schwarz vor Augen. Er fühlte noch den unbeschreiblichen Schmerz in seinem Hals, und er glaubte auch etwas knirschen und reißen zu hören. Dann landete er am Boden. Er war auf den Rücken gefallen. In seinem bewegungslosen Gesicht stand noch immer der letzte Gedanke wie abgemalt. Der Schrecken um das Wissen, und das hatte er mit in den Tod genommen. Wer Belial unterschätzte, der verlor sein Leben, das hatte diese schreckliche Kreatur wieder mal bewiesen.
    Im Bus saßen die Kinder. Sie schauten aus dem Fenster. An der linken Seite konnten sie Belial sehen, wie er sich aufrichtete und dann auf den offenen Einstieg zuging.
    Genau dort stand Elohim und wartete auf ihn!
    ***
    Der Lügenengel ging nur einen Schritt. Dann blieb er stehen und stierte aus seinen kalten Augen auf den Jungen.
    »Du weißt, dass ich dich vernichten kann!«
    »Versuche es.«
    »Dein Vater wird mich verfluchen, aber das hat er schon getan. Deine Mutter wird sich freuen, einen Balg wie dich losgeworden zu sein, und ich stehe auf dem Platz des Siegers.«
    Elohim bewegte sich nicht vom Fleck. Er füllte den Einstieg aus. Er wusste, wie schwer es für ihn werden würde, aber er würde diesem Lügenengel nicht weichen.
    Belial hatte einige Sekunden lang abgewartet. Als sich Elohim nicht bewegte, schüttelte er unwillig den Kopf. »Ich will, dass du den Platz freiwillig räumst.«
    »Nein!«
    »Dann muss ich dich entfernen.« Belial war siegessicher. Und so ging er auch den nächsten Schritt und kam damit dicht an den Bus heran.
    Elohim schuf ihm keinen Platz. Er hielt auch dem Blick stand und streckte blitzschnell beide Arme nach vorn, wobei er zusätzlich die Finger spreizte.
    Plötzlich huschten aus den Spitzen der Finger die hellen Strahlen hervor. Sie hatten sich bisher in seinem Innern als Licht versteckt. Sie waren eine starke magische Waffe, und es gab Gegner, die ihnen nichts entgegensetzen konnten.
    »Stirb! Verbrenne!« schrie Elohim Belial an. Er schaute zu, wie die spinnennetzähnlichen Lichtstreifen ein Netz um den Körper des Lügenengels bildeten und Belial durch diesen Angriff ziemlich geschockt war.
    Er riss seine Arme in die Höhe. Er schrie. Er tanzte auf der Stelle, dann torkelte er zurück, noch immer eingefasst in das helle Licht, das zudem noch Funken schlug, die gegen seinen Körper prallten wie blitzende Regentropfen.
    Belial quälte sich. Er schrie nicht, er stöhnte schrecklich auf. Das Licht traf ihn hart, es raubte ihm die Kraft, und so hatte er Mühe, sich aufrecht zu halten.
    Ein gewaltiger Schüttelfrost erwischte seinen Körper. Auf der Stelle stehend peitschte er hin und her, bis er urplötzlich zusammenbrach.
    Elohim hätte jubeln können, als er sah, wie sein Feind in die Knie brach. Er faltete sich förmlich zusammen, sein Kopf fiel nach vorn, und wenig später blieb er auf dem Bauch liegen.
    Elohim sah das Bild und konnte es nicht glauben. Er schaute auf die Innenflächen seiner Hände. Sie waren nicht verbrannt. Es schossen auch keine Lichter mehr hervor. Bei ihm war wieder alles normal geworden, und er hatte es geschafft, den Lügenengel zu besiegen. Einen Gegner, wie es keinen zweiten mehr gab. Einen Engel aus den Tiefen der Finsternis, der einmal so werden wollte wie der Allmächtige. Er, andere und Luzifer hatten es versucht.
    Und jetzt lag er zusammengekrümmt auf dem Boden und bewegte sich nicht mehr.
    War es wirklich so einfach gewesen?
    Der Junge konnte nicht daran glauben, aber die erste Euphorie des Sieges drückte sein Misstrauen zurück und ließ ihn auch einen Teil seiner Vorsicht vergessen.
    Er brauchte nicht weit zu gehen, um die Gestalt zu erreichen. Der Fahrer lag nicht weit entfernt.
    Sein Kopf war ungewöhnlich verdreht und passte winkelmäßig nicht mehr zum Körper.
    Elohim gab sich mit dem reinen Anblick nicht zufrieden. Er wollte es genau wissen, und dazu musste er Belial auf den Rücken drehen. Zum ersten Mal in seiner Existenz fasste er ihn an. Diese graue und nackte Haut fühlte sich an wie Leder, über das eine dünne Ölschicht gezogen worden war. Es gab kein Leben mehr in ihm. Er zeigte aber auch keine Verbrennungen, die das Licht eigentlich hätte hinterlassen müssen.
    Elohim drehte ihn auf den Rücken.
    Sofort traf sein Blick auf das starre Gesicht. Kein Leben mehr. Glanzlose Augen. So hatte er sich Belial immer vorgestellt. Auf dem Boden liegend und
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