Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wahrheit entstanden war, denn er selbst hatte den Schatten vorbeihuschen sehen.
    Die Stille senkte sich über den Bus wie die Decke der Nacht. Nur dass es nicht finster wurde.
    Sekunden verstrichen, gefüllt mit einer atemlosen Spannung, die selbst auf Elohim übergegangen war.
    Beide, möglicherweise auch alle, hörten plötzlich den dumpfen Aufprall auf dem Dach.
    Sofort zuckte Larrys Blick in die Höhe. Dabei hörte er den Kommentar des Jungen.
    »Er ist da!«
    ***
    Wir hatten uns im Rover verteilt. Sina Franklin wollte unbedingt vorne sitzen, da sie den Weg am besten kannte. Sie war sehr ruhig, aber ich nahm an, dass diese Ruhe nur gespielt war. Innerlich musste sie kochen, und die hektischen roten Flecken auf ihren Wangen kamen auch nicht von ungefähr.
    Wir waren auf der normalen Straße geblieben. Das Heim lag bereits hinter uns. Man konnte sich eigentlich kaum etwas Schöneres vorstellen, als in den frühsommerlichen Sonnenschein hineinzufahren, der die Natur mit seinem Licht badete und dafür sorgte, dass trübe Gedanken erst gar nicht aufkamen, aber wie so oft existierte dort, wo sich das Licht aufhielt, auch der Schatten. Er war noch nicht zu sehen, doch er würde beizeiten sein Versteck verlassen.
    Belial hatte keinen Rückzug in seine Welt angetreten. Daran glaubte ich einfach nicht.
    Die flache Landschaft erlaubte uns einen guten Blick nach vorn. Über die entfernte Hauptstraße hinweg fuhren die Autos wie Spielzeuge, aber wir mussten in die andere Richtung. Die Straße führte nach links, an der rechten Seite zweigte ein schmalerer Weg ab, und ich hörte, wie Sina Franklin etwas von einer Abkürzung murmelte.
    Ich fuhr langsamer und, stoppte schließlich. Dann glitt mein Blick nach links. »Wir müssen uns jetzt entscheiden, welchen Weg wir nehmen. Den normalen oder den kürzeren.«
    »Ich weiß, John, aber es ist so schwer.«
    »Da ist der Bus!«
    Sukos Worte schlugen ein wie eine Bombe. Ich hatte mich auf Sina konzentriert und nicht die Umgebung beobachtet. Das war meinem Freund besser gelungen.
    Vorne auf der Straße war nichts zu sehen. Aber rechts, weit im Gelände, sahen wir den Bus. Innerhalb der Felder wirkte er wie ein Fremdkörper. Der Fahrer hatte also die Abkürzung genommen, und jetzt wussten wir, wohin uns der Weg führte.
    Ich wollte wieder starten, aber Suko tippte mir auf die Schulter. »Warte noch.«
    »Warum?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Ich möchte nur was herausfinden und hoffe, dass du mir dabei hilfst.«
    »Und wie?«
    »Schau ihn dir an.«
    »Es ist der Schulbus«, flüsterte Sina neben mir. »Mein Gott, er ist es. Er steckt voller Kinder. Gott, warum hast du das…« Sie schüttelte den Kopf und bekam feuchte Augen.
    »Fällt dir was auf, John?«
    »Müsste mir was auffallen?«
    »Ja.«
    »Dann sag es.«
    »Er ist in den letzten Sekunden nicht mehr weitergefahren. Er steht, John. Und weißt du, was das bedeutet?«
    »Nein, aber nichts Gutes.«
    »Fahr los!«
    Auch uns hatte jetzt die Spannung erfasst. Sie war so etwas wie ein Jagdfieber.
    Von einer Gefahr sahen wir noch nichts. Es war nur ungewöhnlich, dass der Bus einfach im Gelände herumstand.
    »Ich sehe ihn nicht«, flüsterte Sina Franklin. »Ich… ich… habe ihn noch nicht gesehen. Nicht so wie im Baum. Aber…«
    »Vielleicht haben wir ja Glück«, sagte ich, obwohl ich selbst nicht daran glaubte. Der Bus mit den Kindern war einfach ein zu perfektes Ziel für Belial.
    Die Abkürzung bestand aus einem Weg, der in das flache Gelände hineinschnitt. Es war also keine Straße, viel schmaler und auch wesentlich schlechter im Unterbau. Ein Bus musste soeben noch Platz haben, ohne gleich im Graben zu landen.
    Ich fuhr so schnell wie möglich. Auf das Fahrzeug nahm ich keine Rücksicht, hier ging es um Menschenleben. Manchmal sprang der Rover in die Höhe, dann wieder schlingerte er. Ab und zu rutschten die Reifen auch über die schmalen Grasflächen hinweg, aber ich verlor nie die Kontrolle über den Wagen.
    Um den Bus konnte ich mich nicht mehr kümmern. Für mich war die Konzentration auf die schnelle Fahrt wichtiger, und so hörte ich nur Sukos Kommentaren zu. Sina saß stumm neben mir.
    »Er ist da, John!«
    Ich bremste ab. Der Rover verlor an Tempo. Neben mir atmete Sina heftiger. Ich blickte so weit vor wie eben möglich. Der Bus war bereits näher herangerückt. Ich sah ihn deutlicher und erkannte auch die graue unheimliche Gestalt auf dem Dach, die sich langsam zu ihrer wahren Größe aufrichtete.
    Es gab
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher