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1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling
Autoren: Jason Dark
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ein irgendwie wissendes Lächeln gesehen zu haben.
    Auf dem Ring des Lenkrads hatte sich der Schweiß abgesetzt. Die feuchten Flecken malten Larrys Fingerabdrücke genau nach. Er ärgerte sich darüber. Er wollte seine Gefühle besser in den Griff bekommen. Es gelang ihm nicht. Nach wie vor fühlte er sich wie fremdgelenkt.
    Noch konnte sich Larry entscheiden, welche Strecke er fahren wollte. Es blieb dabei. Als die Einmündung der Abkürzung auftauchte, setzte er den linken Blinker. Die Kurve musste er sehr eng nehmen, und auch jetzt erlebte er keine Reaktion seiner jungen Fahrgäste. Sie nahmen es einfach hin. Sonst gaben sie immer Kommentare ab. Nur an diesem frühen Nachmittag gab es nichts zu reden.
    Das schöne Wetter hatte sich gehalten. Der Himmel zeigte ein herrliches Blau, das nah der Sonne blasser wurde, als würden ihm die Strahlen die Farbe entziehen.
    Der glatte Asphalt blieb hinter ihnen zurück. Sie waren nicht nur in einen schmaleren Weg eingebogen, der Boden hatte sich ebenfalls verändert. Hier war der alte Belag zum Teil verschwunden, und so sah die Strecke aus wie ein schmaler Flickenteppich. Es gab kleinere Schlaglöcher. Es gab Buckel, Unkraut und Steine der unterschiedlichsten Größe.
    Es war keine Strecke, um schnell zu fahren. Diesmal ging Larry bis an die Grenze. Er wollte die Schüler so schnell wie möglich zurück ins Heim bringen.
    Er gab Gas.
    Der Bus fuhr nicht schneller!
    Wieder spielte er mit dem Pedal.
    Das Gleiche stellte sich ein. Die Geschwindigkeit blieb. Er war nicht in der Lage, sie zu erhöhen. So zuckelten sie durch die Landschaft, die hier sehr übersichtlich war. Der Bus konnte von verschiedenen Stellen aus bequem gesehen werden.
    Erneut ein Versuch!
    Nein, es gab keine Erhöhung der Geschwindigkeit. Der Bus behielt das Tempo bei.
    Larry Gale konnte sich das nicht erklären. In seiner langen Berufszeit hatte er so etwas noch nicht erlebt. Da spielte die Technik nicht mehr mit und doch war alles normal für ihn. Es gab keine sichtbaren Veränderungen. Der Motor lief rund wie immer. Die Instrumente funktionierten, und nur das Tempo ließ sich nicht erhöhen.
    Das war nicht zu erklären. Larry kam ins Grübeln. Wenn er das Lenkrad losließ, würde er auch keine Probleme bekommen. Er kam sich vor wie ferngelenkt.
    Wie konnte das passieren?
    An übersinnliche Kräfte glaubte Larry nicht, obwohl er hin und wieder im Fernsehen einige Berichte über diese nicht erklärbaren Phänomene gesehen hatte, aber was hier passierte, hatte er auch in seinem Erstberuf als Automechaniker noch nicht erlebt. Auf einer anderen Tour hätte er spätestens zu diesem Zeitpunkt angehalten, um sich mit dem Motor zu beschäftigen. Diesmal tat er es nicht. Er fürchtete sich davor, etwas Falsches zu tun und warf einen scheuen Blick nach links.
    Dort saß Elohim!
    Entspannt, denn er hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt. Die Augen hielt er zur Hälfte geschlossen und machte auf Larry so den Eindruck einer schlafenden, zumindest aber meditierenden Person. Er wollte daran trotzdem nicht glauben und wandte seinen Blick wieder ab, um nach vorn zuschauen.
    Sie befanden sich jetzt mitten im Gelände. Um sie herum verteilten sich Felder und Wiesen. Es blühte überall, und seine scharfen Augen erspähten sogar das fahle Weiß der Heckenrosen in der Nähe des Waldes.
    Dann fuhr der Bus plötzlich langsamer!
    Zuerst fiel es ihm nicht auf. Nach einigen Sekunden erwachte in ihm das Misstrauen. Er quetschte eine Verwünschung hervor, trat das Gaspedal wieder durch und erlebte den entgegengesetzten Effekt.
    Der Bus verlor immer mehr an Tempo!
    Wenn das so weiterging, dann würde er irgendwann anhalten. Aus den Reihen hinter ihm hörte er keine Fragen. Er vernahm auch keinen Protest. Die Schüler nahmen alles gleichgültig hin. Genau das machte ihm endgültig klar, dass hier etwas nicht stimmte. Etwas musste vorhanden sein, das die Technik besiegte.
    Larry Gale bekam alles viel intensiver mit. Das Schaukeln, das Geräusch des Motors, das ihm gar nicht gefiel, weil es immer leiser und stotternder wurde.
    Dann blieb der Bus stehen!
    Gale hatte damit gerechnet und war trotzdem überrascht und wie vor den Kopf geschlagen, dass es passierte.
    Er hörte auch den Motor nicht mehr.
    Er drehte am Zündschlüssel!
    Nichts, kein Geräusch. Die Stille blieb. Der Bus hatte ihn im Stich gelassen, und das Fahrzeug stand jetzt wie ein steuerloses Schiff mitten in einer ruhigen See.
    Und allmählich kroch die Angst in ihm
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