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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster
Autoren: Larry Brent
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Freie krabbelten auch viele
andere, die dem Flammenmeer entkamen und in dem dichten Rauchvorhang
untertauchten, der den verlassenen Anbau einhüllte.
    Etwas, das eigentlich nie hätte passieren
dürfen, war geschehen.
    Es war die Geburtsstunde des Grauens...
     
    *
     
    Man entdeckte das Feuer viel zu spät.
    Alle Räume standen in hellen Flammen.
Gewaltige Rauchwolken zogen Richtung Kahler See.
    Die Feuerwehren aus Krotzenburg , Auheim und Hanau rückten an, zu einem Zeitpunkt, als
der Komplex bereits in hellen Flammen stand.
    Die ganze Abteilung »K« wurde vernichtet!
    Das Haus war schnell geräumt. Personen
kamen nicht zu Schaden. Die anrückenden Feuerwehrleute arbeiteten eifrig und
zuverlässig.
    Doch sie konnten aus dem Trümmerhaufen, in
den Labor »K« und die beiden angrenzenden Versuchsstationen sich verwandelt
hatten, nichts mehr retten.
    Drei Stunden dauerten die Löscharbeiten.
Die Männer mußten sich darauf beschränken, daß der Brand nicht auf die
angrenzenden Abteilungen übergriff und daß der Funkenflug für den nahen Wald
keine verheerenden Folgen hatte.
    Als Hermann Stetter bei Anbruch der Dunkelheit zum ersten Mal durch seinen vernichteten
Arbeitsbereich schritt, an seiner Seite zwei Beamte der Hanauer Kripo, die den
Schaden aufnahmen und die Ursache ermitteln sollten, glaubte er zu träumen.
    Nichts mehr existierte! Die Geräte waren
ausgeglüht. Die Behälter wären zerplatzt. Stetter fand Reste verkohlter Spinnen und Schnürfüßer . Die
Leichen lagen verklumpt in den Ecken.
    Der Gesamtschaden betrug fast eine halbe
Million Mark. Aber unbezahlbar war die Arbeit fast eines Jahrzehntes. Verloren
die Auswertungen, verloren die Erkenntnisse.
    Von vorn anfangen?!
    Dr. Hermann Stetter stand da wie in Trance. In seinem Kopf war alles leer. Er fühlte sich alt und
verbraucht und kam sich mit einem Mal so nutzlos vor.
    Diese Feuersbrunst hatte keine Spinne und
kein Schnürfüßer überstanden.
    Das war aber sein großer Irrtum...
     
    *
     
    Peter Torells Haus war eines der schönsten.
    Der Flachdachbungalow stand etwas abseits
von der Straße. Es war ein Privatweg, der ruhig an den Rand eines Waldes
führte.
    Ein flacher Jägerzaun grenzte das
Grundstück ein. Es war ein gepflegtes Anwesen.
    In der linken hinteren Ecke gab es einen
naturgewachsenen Heckenzaun, vor dem eine Grillanlage stand.
    Torell hatte viele Freunde, und er gab oft Parties .
    An diesem Maiabend war die Luft mild und würzig, und der Himmel spannte sich wolkenlos über das
Rhein-Main-Gebiet.
    Kein Lüftchen regte sich.
    Torell hatte wieder mal Gäste geladen. Draußen
im Garten stand ein langer Tisch, Picknick-Geschirr darauf. Im gemauerten Ofen
glommen bereits die Grillkohlen, Torell lebte allein
mit seiner siebenjährigen Tochter Katrin. Seine Frau war vor drei Jahren bei
einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Seitdem kümmerte er sich um Haushalt
und Kind. Daß es jedoch so nicht bleiben konnte, war ihm klar.
    Torell war nicht durch eine bestimmte
Arbeitszeit gebunden. Als freier Werbefotograf, der für zahlreiche
bundesdeutsche Firmen arbeitete, konnte er sich seine Arbeit einteilen, wie er
wollte.
    Im Moment ging ihm Kirsten zur Hand, eines
seiner Modelle, das ihm bei den Vorbereitungen für den Maibowlen-Abend half.
    Kirsten Monk war oft hier. Das brachte ihr
Beruf so mit sich. Als Fotomodell arbeitete sie drei bis vier Stunden täglich.
Ihr Typ war gefragt. Torells Beziehungen auch zu
großen Zeitungen schienen Früchte zu tragen.
    Die aparte Dreiundzwanzigjährige mit den
verträumten Augen und dem etwas zu großen Mund sollte demnächst auf dem
Titelblatt einer großen Illustrierten erscheinen.
    Kirsten kam aus dem Haus. In den Händen
hielt sie ein großes Tablett mit Käse- und Wurststicks .
Die Platte war mit einer durchsichtigen Folie abgedeckt.
    Das Fotomodell mit dem kastanienbraunen,
dichten Haar trug ein Terrassenkleid das für diesen Abend wie geschaffen war.
    Es war knöchellang, und ein tiefes
Dekolleté zog männliche Blicke auf sich.
    Hinter Kirsten verließ die kleine
blondhaarige Tochter Torells das große Wohnzimmer.
    Katrin trug ein kleineres Tablett. Das tat
sie nicht ohne Geschick.
    Mit ernstem, würdevollem Blick schleppte
sie ihre Last, die aus zahlreichen kleinen Flaschen bestand, in denen sich
verschiedene Soßen befanden.
    »Wann machen wir denn die Lampions an ?« wollte Katrin wissen. Sie hob den Kopf, und ihre dick
geflochtenen, blonden Zöpfe wackelten hin und her wie ein Perpendikel.
    Die
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