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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster
Autoren: Larry Brent
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große Bedeutung bei. Warum auch?
Spinnen und Würmer verjagt man, und damit hat es sich. Man sprüht Gift und ist
sie wieder los. Aber selbst da gibt es schon bemerkenswerte Unterschiede gegen
früher, Peter. Sie sprechen nicht mehr auf jedes Gift an. Sie sind resistent.
Die neuen Arten sind kaum mehr auszurotten. Wir sind daran nicht ganz
unschuldig, im Gegenteil, ich behaupte sogar, daß wir die Natur herausfordern.
Mit unserer Umweltverschmutzung, mit unseren unkontrollierbaren chemischen
Abfallprodukten, die wir ins Wasser und in die Luft ablassen. Wir vergiften
unsere Umwelt, und wir vergiften uns selbst! Nicht von heute auf morgen! Das
muß man langfristig sehen...
    In diesem Zusammenhang muß ich dir etwas
erzählen. Zu den Leuten, die dafür sorgen, daß es immer ein bißchen
ungemütlicher auf unserer guten alten Erde wird, gehört - so glaube ich
jedenfalls - auch ein gewisser Herr namens Wolfhard.«
    »Wolfhard? Nie gehört! Wer ist das ?«
    Markert grinste. »Ja, Wolfhard. 'Ne Firma, die Industrieabfälle beseitigt. Ich hab den
Verdacht, daß die Geschäfte nicht ganz sauber sind. Irgendwie wird da mit
falschen Karten gespielt. Ich bin dem Burschen auf der Spur, hab bis jetzt
allerdings noch keine Beweise. Wenn ich etwas in der Hand habe, dann haue ich
auf die Pauke, daß es einen Schlag gibt, darauf kannst du dich verlassen. Es
gehört zum Beruf eines Journalisten, Augen und Ohren offen zu halten und über
ausreichend Fingerspitzengefühl zu verfügen. Ich glaube, ich habe da einen
fetten Fisch an der Angel. Wenn es so ist, wie ich vermute, dann gibt es in
Kürze hier in Hessen einen Skandal, der sich gewaschen hat .«
    Darüber wollte Markert allerdings nicht
ausführlicher sprechen, was ein schlimmes Zeichen war, denn es zeigte, daß
offenbar etwas dran war an dem, was er sagte.
    »Und jetzt gehe ich«, sagte er.
    »Du willst wirklich nicht bleiben ?«
    »Nein, es geht nicht. Ich kriege morgen
früh einen Anruf. Da muß ich zu Hause sein. Außerdem wirst du auch erwartet«,
fügte er völlig zusammenhanglos hinzu.
    »Erwartet ?«
    »Hinter dir! Das Fenster zur Terrasse. Da
steht jemand. Nicht umdrehen«, zischte Markert schnell, als Torell eine diesbezügliche Bewegung andeutete. »Du solltest sie wirklich nicht mehr
länger warten lassen. Es ist gleich drei. Wenn ihr noch etwas vorhabt, dann
schiebt es nicht mehr auf die lange Bank. Zum Frühstück hast du erfahrungsgemäß
die ganze Gesellschaft schon wieder auf dem Hals .« Jörg Markert erhob sich. Er trug abgewetzte Blue Jeans und einen einfachen
Rollkragenpulli. So fühlte er sich am wohlsten.
    »Ich hab immer noch die Hoffnung, daß ich
mal einen von Wolfhards Fahrern in flagranti ertappe, wenn er Giftmüll wild
ablagert«, sagte er, während Torell den Freund zum
Gartentor begleitete. »Obwohl ich in der Nähe einer Müllkippe wohne, habe ich
noch nicht das Glück gehabt. Vielleicht seh ' ich
heute nacht was. Wer weiß !«
    Markert war auch durch den Wald gekommen.
Damit kürzte er den Weg zu seiner Behausung ab. Er wohnte in Großkrotzenburg.
Bis dorthin war es ein Fußweg von zwanzig Minuten.
    Markert verschwand im Dunkeln.
     
    *
     
    Peter Torell sah
dem nächtlichen Spaziergänger nach, drückte das Tor zu und ging dann ums Haus
herum.
    Über die Terrasse lief eine dunkle
Gestalt.
    Kirsten! Sie holte die beiden letzten
Gläser.
    Der Werbefotograf ging auf sie zu. »Du
hättest sie stehen lassen können. Ich hätte sie schon weggeräumt«, sagte er
leise. »Wolltest du dich nicht schlafen legen?«
    »Ich bin nicht müde, also will ich auch
nicht schlafen«, erhielt er zur Antwort.
    Kirsten Monk drehte sich um. Peter Torell fühlte die verlockende Nähe ihres Körpers. Sie
lächelte. »Ich bring' das nur noch schnell in die Küche.«
    Er hauchte einen Kuß auf ihren Nacken. Sie
zog leicht die Schultern hoch.
    »Es war wieder ein netter Abend, nicht
wahr ?« meinte Peter Torell .
    »Ja, sehr nett.«
    Er streichelte ihre Schultern, über ihre
Arme.
    Sie küßten sich schon in der Küche.
    Kirsten löschte das Licht und deutete auf
das Fensterviereck, das genau zur Straßenseite lag. »Vielleicht ist Jörg in der
Nähe«, flüsterte sie, während sie schnell einen Kuß auf seine Lippen hauchte.
»Dann kann er unsere Silhouetten im Licht sehen .«
    Torell lächelte. »Jörg interessiert sich im
Moment mehr für Müllhalden als für ein glücklich liebendes Paar .«
    Sie gingen ins Wohnzimmer.
    Eine angenehme Dämmerung hüllte sie ein.
    Torell
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