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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster
Autoren: Larry Brent
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wurde besonders interessant, wenn sie gegen das Licht stand. »Aber zum
Glück gibt es jetzt noch nicht sehr viel davon. Daß es eine Spinnenplage gibt,
davon habe ich bis jetzt allerdings nichts gewußt .«
    Die Blondine starrte entgeistert auf ihren
Platz, an den sie zurückkehrte und über den drei fette, auffallend große
Spinnen krochen.
    Ihr Tanzpartner, der sie zum Tisch
zurückbrachte, meinte: »Das macht dein betörendes Parfüm. Sie fühlen sich
dadurch angezogen. Denen geht's wie mir .«
    Die Angesprochene fand das Ganze weniger
witzig. Es stellte sich nämlich heraus, daß ihr Drink hin war. Die Glasöffnung
war bedeckt mit einem dichten Netz klebriger Spinnenfäden. Deutlich war auch zu
erkennen, daß lange Fäden an der Seite des Tisches hingen, wo sich die Spinnen herabgelassen
hatten.
    Und man entdeckte noch etwas
Ungewöhnliches, das allen auffiel: das Zigarettenetui, das Monika Seger zurückgelassen hatte, war völlig eingesponnen. Es sah
aus wie ein breitgewalzter, überdimensionaler Kokon.
    »So etwas gibt's doch nicht«, entfuhr es
der Blondine. Eine Gänsehaut hatte sich auf ihren nackten, wohlgerundeten und
bereits in der Sonne Mallorcas gebräunten Schultern gebildet.
    Mit einem Stöckchen kratzte man das dichte
Spinngewebe ab.
    Eine Spinne wurde getötet, die anderen
konnten entkommen...
    Daß in dieser Nacht ausgerechnet auch noch
ein fetter, etwa acht Zentimeter langer und bleistiftdicker Schnürfüßer ins Glas der blonden Monika fiel, als sie unter einer Eiche stand und mit einem
der männlichen Gäste Brüderschaft trinken wollte, das war ein bißchen zu viel.
    Gerade in dem Moment nämlich, als sie das
Glas an den Mund führen wollte, sah sie den hartgepanzerten, schwarzen Wurm. Er
kroch die Innenwand hoch und berührte schon ihre Lippen.
    Monika Seger verlor die Beherrschung.
    Sie ließ einen fürchterlichen Schrei los,
den jeder hörte.
    Im ersten Schock warf Monika Seger ihr Glas einfach durch die Luft. Es knallte gegen
einen Baumstamm und zersplitterte. Der Bowlenrest versickerte im Rasen, der
Wurm kroch davon.
    Monika Seger schüttelte sich.
    Peter Torell kümmerte sich um sie.
    Die Blondine tröstete sich später mit
einem neuen Glas und einer Wiederholung der Brüderschaft-Zeremonie. Aber sie
ließ ihr Glas nicht mehr aus den Augen, und einmal meinte sie, daß Torell in einem Garten des Grauens wohne. Ausgerechnet ihr,
die Spinnen und Würmer nicht ausstehen konnte, mußte so etwas passieren!
    Die meisten Gäste nahmen die Vorgänge von
der heiteren Seite. Peter Torell jedoch nicht. Ihn
beschäftigte das, weil es sich beachtlich von dem Unterschied, was bisher
gewesen war.
    So konzentriert waren die Schädlinge nicht aufgetreten!
    Als der Werbefotograf darüber nachdachte,
fiel ihm immer mehr auf, was heute abend passiert war. So viele waren belästigt
worden, aber die meisten hatten nicht so reagiert wie Monika Seger , Es schien, als hätten sich die Spinnen und Würmer
auf Monika konzentriert, als hätten sie deren Witterung aufnehmen wollen.
Blöder Gedanke, schoß es Torell durch den Kopf.
    Er rauchte noch eine Zigarette.
    Außer ihm befand sich nur noch Jörg
Markert hier draußen. Die anderen hatten inzwischen alle den Rückzug angetreten.
Sie blieben hier über Nacht im Haus. Jeder hatte zuviel getrunken. Alle waren
mit ihren Autos gekommen, und keiner fuhr noch zurück.
    »Was denkst du ?« fragte Markert unvermittelt. Er saß Torell genau
gegenüber.
    »An das Viehzeug.«
    »Ich auch. Komische Sache, was?«
    » Hmm «, Torell nickte. »Ich verstehe das nicht. Es hört sich
vielleicht seltsam an, aber ich habe das Gefühl, als wäre es - gesteuert. «
    Jörg Markert war groß und schlank, um
nicht zu sagen schlaksig. Er sah aus wie ein großer Junge, obwohl er schon
fünfunddreißig war. Sein Haar wuchs dünn, und auch mit dem Stehenlassen eines
Oberlippenbartes hatte er seine liebe Mühe. Es sah immer so aus, als würde er
gerade damit anfangen, sich einen Bart wachsen zu lassen. Über einen leichten Flaum kam er
nicht hinaus.
    »Die Natur ist einem ständigen Wandel
unterworfen, Peter«, meinte der Journalist. Markert war für die »Abendpost«
tätig. »Da treten neue Arten auf. Mit einem Mal sind sie da. Wir erleben es ja
fast Jahr für Jahr an einer neuen Art von Grippevirus .«
    »Aber daß sie sich gerade in meinem Garten
heimisch einrichten, paßt mir gar nicht«, murrte er.
    »Markert zuckte die Achseln. »Es wird auch
woanders so sein, aber man mißt dem keine
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