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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster
Autoren: Larry Brent
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hätte sie den Verstand verloren.
    Torells Hand zuckte an den Lichtschalter.
    Im Licht sah er die Kulisse und glaubte zu
träumen.
    Die attraktive Blondine saß im Bett.
Nackt. Sie schlief immer ohne. Die schlanken Arme hielt sie über ihren Kopf
gestreckt, die Hände waren verkrampft, als wolle sie etwas Schreckliches
abwehren, traue sich aber nicht, es anzufassen.
    Und genauso war es!
    Sie klebten an ihrem Haar und hockten auf
ihrem Busen - die hartgepanzerten, fünf Zentimeter langen Würmer.
    Das ganze Bett war voll von ihnen!
     
    *
     
    Sein Haar sträubte sich. Er hatte schon
viel Unangenehmes erlebt, aber das ging ihm doch unter die Haut.
    »Peter! Peter! Hilf mir! Bitte! Hiiillllf miiiir !« Ihre Stimme überschlug sich. Ihre Augen waren weit und
schreckhaft aufgerissen.
    Torell stürzte auf ihr Bett zu.
    Monikas Körper war steif und hart wie ein
Stein. Sie wagte nicht sich zu bewegen, sie brachte nicht die Kraft auf, sich
selbst zu helfen.
    »Sei still, sei ganz still !« murmelte er. Aus den Augenwinkeln heraus erblickte er das
weitaufgeklappte Fenster. Es lag zu ebener Erde mit dem Garten. Die Würmer
mußten von dort aus in das Haus gedrungen sein.
    Er pflückte die Tiere von Monikas Haut.
Die Stellen, an denen sie sich förmlich festgesaugt hatten, sahen aus, als
würde dort ein Ausschlag entstehen.
    Auch Monika Seger erschauerte. Sie war blaß, die Sonnenbräune aus Mallorca war verschwunden. Eine
Gänsehaut bedeckte den Körper der Schönen.
    Draußen im Korridor und auf der Treppe
entstand Unruhe. Türen klappten.
    Monikas Geschrei, das noch immer anhielt,
weil sie sich kaum beruhigen konnte, hatte alle geweckt. An Schlaf war nicht
mehr zu denken.
    Kirsten Monk war schnell in ihr Kleid
geschlüpft. Gemeinsam mit anderen tauchte sie vor der Tür auf.
    Kirsten wollte helfen, aber sie brachte es
nicht fertig, auch nur einen Wurm von Monikas Körper zu pflücken.
    Peter Torell und
ein Gast erledigten das. Es waren Hunderte von Schnürfüßern in Monikas Bett! Zusammengeklumpt fanden sie sich sogar in ihrem Kopfkissen...
    Die Überfallene bebte wie Espenlaub. Sie
wollte dauernd etwas sagen, aber sie brachte es nicht fertig. Ihre Zähne
schlugen aufeinander, und sie schrie nur. Man konnte sie nicht beruhigen, auch
dann nicht, als kein einziger Wurm mehr in Gesicht und Haaren hing.
    Monika Seger stand unter einem Schock.
    Peter Torell ließ seinen Arzt rufen.
    In der Zwischenzeit bemühten sich alle um
das Mädchen. Die Würmer wurden mit DDT angesprüht und mit E 605 bestäubt.
    Sie wälzten sich in den Ecken vor der
Bodenleiste. Dort wurden sie schließlich zusammengekehrt und einfach in den
Garten geworfen.
    Das Geschrei hörte auf und wurde zu einem Wimmern. Alle redeten
auf Monika ein, die leichenblaß in ihrem Bett saß.
    Die roten, häßlichen Flecken auf ihrer
Haut verschlimmerten sich. Die Würmer mußten ein Sekret abgegeben haben, das
die Haut angriff.
    »Es ist... furchtbar...« stammelte sie,
und nur mit Mühe waren ihre Worte zu verstehen. Ihre Zähne schlugen noch immer
aufeinander wie beim Schüttelfrost. »Ich glaube... ich habe... auch welche...
geschluckt...« Sie schüttelte sich und streckte die Zunge heraus. Aber da war
nichts...
     
    *
     
    Der Arzt kam und gab Monika Seger eine Beruhigungsspritze. Die wirkte schnell.
    Im Hause von Peter Torell aber war an Ruhe nicht mehr zu denken.
    Auch Katrin war durch den Krach wach
geworden. Doch sie hatte zum Glück nicht bemerkt, worum es ging. Kirsten
kümmerte sich um die Siebenjährige.
    Am Morgen saß man lange beisammen. Zum
Schlafen war niemand gekommen. Das Geschehen um Monika beschäftigte alle.
    Alle waren in der Nacht irgendwie mit
diesen ekelerregenden Geschöpfen konfrontiert worden, jeder auf seine Weise.
Aber konzentriert hatte sich schließlich alles auf Monika Seger .
Es schien beinahe so, als wäre sie ausgesucht worden...
    Einen starken Kaffee vertrug jeder. Man
saß im Eßzimmer. Monika schlief noch. Das war gut so. Wenn sie aufwachte,
glaubte sie vielleicht, daß alles nur ein Traum gewesen war.
    Alle Spuren, die auf die Schädlinge hätten
schließen lassen, existierten nicht mehr.
    Torell nahm sich vor, gleich an diesem Tag eine
große Vernichtungsaktion zu starten. Er wollte seinen ganzen Garten unter die
Lupe nehmen und alle Büsche, Bäume und Sträucher mit E 605 bestreuen. Am Montag
dann beabsichtigte er die Behörden zu informieren und auf die Plage mit den
Spinnen und Würmern aufmerksam zu machen.
    Um zehn Uhr
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