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126 - Luziferas Horror-Maske

126 - Luziferas Horror-Maske

Titel: 126 - Luziferas Horror-Maske
Autoren: Larry Brent
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zu
wollen.“
    „Sie wissen nicht, wovon Sie reden, Senor!“,
fauchte der Spanier da gereizt, und Mendeler wurde hellhörig, als der Mann so
scharf reagierte. „Ich dachte Ihnen einen Gefallen zu tun, indem ich Sie
warnte. Sie sind fremd hier und werden durch eine Panne gezwungen, sich in
Elmusio aufzuhalten.“ „Vielleicht ist auch diese Panne kein Zufall, wie?“
Mendeler konnte sich diese Bemerkung nicht verkneifen. „Wahrscheinlich wollte
Ihre Dorfhexe Luzifera, dass ich hierher komme und die Reparatur an dem Wagen
notwendig wird.“
    Der Mann in den ausgebeulten Hosen und dem zu
großen, selbstgestrickten Pullover zuckte die Achseln. „Wer weiß, Senor?
Menschen, die Einblick in andere Bereiche haben, die ihren Mitbürgern gegenüber
feindlich gesonnen sind, verfügen manchmal über eine Kraft, die sich mit dem
normalen Verstand nicht erklären lässt.“
    „Mir scheint, dass hier mit dem normalen
Menschenverstand überhaupt einiges im Argen liegt.“
    Der Spanier reagierte auf diesen Ausbruch
Mendelers gefasst. „Ich kann Ihnen Ihre Reaktion nicht übelnehmen, Senor“.
sagte er mit leiser Stimme. „Sie sind fremd. Sie kennen Luziferas Macht
nicht..."
    „Bis jetzt habe ich nur den Hass gespürt, den
Sie und offensichtlich auch die anderen Bewohner von Elmusio einer alten Frau
entgegenbringen. Solche Fälle sind mir auch in dem Land, aus dem ich komme,
nicht unbekannt, glauben Sie mir. ln Deutschland gibt es ebenfalls Rufmord,
werden Menschen in Angst und Verzweiflung gestürzt, bringt man sie - durch
arrogantes Verhalten - an den Rand ihrer Existenz und treibt sie in die
Isolation. Diese Frau, die Sie mir vorhin gezeigt haben, hat bestimmt nichts
mit dem Verenden des kranken, unterernährten Hundes zu tun. Er wäre auch
umgekippt, wenn sie nicht die Straße entlanggekommen wäre ...“
    Hans Mendeler warf einen Blick auf die enge
Gasse, die zwischen den Häusern durchführte. Dahinter breitete sich eine
staubige, hügelige Landschaft aus. Er sah die alte Frau in ihrer schwarzen
Kleidung als winzigen Punkt noch dem Hügel entgegenlaufen, auf dem Zypressen
und Akazien wuchsen und eine aus braungelbem Gestein gebaute, schäbige alte
Finca stand. Selbst aus der Ferne war zu erkennen, dass die Mauern morsch und
verwittert waren und das ehemalige Gutsgebäude nur noch eine Ruine, in der sicher
niemand mehr lebte .
    Aber dieser Eindruck täuschte. Die
schwarzgekleidete kleine Frau ging genau darauf zu und entzog sich Mendelers
Blicken, als sie hinter einer Bodenwelle verschwand und von da an nicht mehr zu
sehen war ...
     
    ●
     
    Der junge Deutsche aus Nordhessen, der vor
drei Tagen zu Hause abgefahren war, fand das Verhalten absonderlich und wurde
auf dem Weg zum Ortsende ständig daran erinnert. Obwohl er sich bemühte, mit
seinen Gedanken davon wegzukommen. Der Fall beschäftigte ihn.
    Pedros Tankstelle kam in Sicht. Sie lag
ungefähr fünfhundert Meter vom letzten Haus entfernt. Dazwischen erstreckte
sich eine weitgezogene Kurve, jenseits der beiden Seiten spannten sich Felder
und Äcker. Auf einer Anhöhe, eine Steinwurfweite von der Straße entfernt, wuchs
eine Gruppe Olivenbäume. Viele Steine lagen am Wegrand, alles war schmutzig und
ungepflegt. Genauso sahen auch Pedros Tankstelle, die Werkstatt, das kleine
Wohnhaus und die Imbisshalle, ein überdachtes, schuppenähnliches Gebäude, das
zwischen Wohnhaus und Tankstelle stand, aus.
    Pedro Molino war ein kräftiger Bursche mit
Vollbart und stark behaarter Brust, die durch das offene Hemd zu sehen war. Der
Spanier lag unter dem Kühler eines aufgebockten Fahrzeuges und hämmerte am
Bodenblech, als Hans Mendeler aufkreuzte.
    Pedro Molino streckte den Kopf unter dem
Wagen vor, als das fremde Fahrzeug in den Hof rollte. Eine junge Frau, hübsch,
grazil, eine glutäugige Andalusierin in knallroter Rüschenbluse und schwarzem
Wickelrock, der bei jedem Schritt aufsprang und einen Blick auf die aufregend
langen Beine gewährte, tauchte im Hauseingang auf. Offenbar handelte es sich um
Pedros Frau, und sie schien damit zu rechnen, dass der Fremde tanken oder etwas
zu essen haben wollte. Als Mendeler aus dem Auto stieg, kam sie ihm gleich
entgegen und fragte nach seinen Wünschen. Ihre roten, schöngeschwungenen Lippen
schimmerten verführerisch, ihre Augen glänzten wie poliert und sie lächelte den
deutschen Touristen auf eine Weise an, dass es ihm heiß und kalt über den
Rücken lief. Er verstand es mit Frauen umzugehen und zu seinen
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