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126 - Luziferas Horror-Maske

126 - Luziferas Horror-Maske

Titel: 126 - Luziferas Horror-Maske
Autoren: Larry Brent
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liebsten
Vergnügungen gehörten Eroberungen. Im Stillen musste er sich eingestehen, dass
diese schwarzhaarige Schönheit ihn aus der Fassung brachte. Er erwiderte ihr
Lächeln und erklärte, dass mit seinem Wagen etwas nicht stimme.
    Auch Pedro Molino, der inzwischen unter dem
anderen Fahrzeug vorgekrochen war, hörte aufmerksam zu und ließ sich die
Symptome beschreiben. Er wiegte bedenklich den Kopf. „Scheint ne größere Sache
zu werden, Senor. Hört sich an, als wäre das Getriebe im Eimer ... Ich seh’s
mir mal an. Ob ich’s auf Anhieb schaffe, kann ich nicht versprechen. Kommt
darauf an, ob ich die Ersatzteile habe ... Wo wollen Sie noch hin?“
    „Nach Granada, einen Freund besuchen. Von
dort aus noch weiter in den Süden, nach Estepona.“
    Pedro Molino grinste und kraulte sich im
Nacken, der von seinen langen, fettigen Haaren bedeckt war. „Wie kommen Sie
dann ausgerechnet hierher nach Elmusio? Das liegt doch total abseits vom Weg.
Sie hätten auf der E 26 fahren müssen.“
    „Weiß ich. Ich kam mitten in der Nacht in den
Bergen an und zu allem Überfluss auch noch an eine Baustelle. Die Umleitung war
nicht gut ausgeschildert. Da bin ich schließlich auf eine Nebenstraße geraten
und wie mir scheint immer am Bergzug entlanggefahren. Ich weiß schon lange,
dass hier in der Sierra abseits gelegene Straßen sich in einem zum Teil
katastrophalen Zustand befinden. Wie schlimm es wirklich ist, habe ich selbst
erlebt. Ich bin zum Teil über Wege gefahren, die bisher wahrscheinlich noch nie
von einem Autofahrer benutzt wurden. Nur von Eselskarren ... Und wenn Sie mir
jetzt noch genau auf der Karte, die da drüben an Ihrer Hauswand hängt und Ihr
großes und weites Land zeigt, erklären, wo ich mich befinde, würde mich das beruhigen.
Ich komme mir inzwischen vor, als wäre ich irgendwo am Ende der Welt...“
    „Schon möglich“, nickte Pedro Molino. „Hier
ist die Straße wirklich zu Ende. Elmusio liegt in zweitausendzweihundert Meter
Höhe. Um nach Granada zu gelangen, müssen Sie den Weg zurückfahren.“ Während er
sprach, ging er zur Hauswand, an der unter einer durchsichtigen Schutzfolie
eine vergilbte Landkarte Spaniens hing. Pedro Molino legte den Zeigefinger auf
den Ort Marches. Dann führte er seinen Finger drei Zentimeter genau nach Südost.
„Hier steht’s zwar nicht eingezeichnet. Aber etwa an dieser Stelle müssen Sie
sich Elmusio denken. Fünfzehn Häuser lohnen nicht, um als Ortschaft hier
erwähnt zu werden. Offiziell werden wir vielleicht nicht mal geführt. Wer weiß,
vielleicht hat man Elmusio schon längst vergessen ..."
    Er zuckte die Achseln, griff eine
zerknitterte Zigarettenschachtel aus der Brusttasche und steckte sich ein
Stäbchen zwischen die Lippen, nachdem er auch dem Deutschen eins angeboten
hatte.
    Mendeler nahm die Zigarette dankend an.
„Obwohl ich ein Prinzip habe. Vor dem Frühstücken eigentlich nie ... Aber auf
den Schreck hin. dass Granada noch gut hundert Kilometer von hier entfernt ist,
genehmige ich mir ein paar Züge.“
    „Frühstücken können Sie hier
selbstverständlich auch, Senor ... Juanita ...“, wandte er sich lautstark an
die rassige Schwarzhaarige, die an dem Fahrzeug des Deutschen zurückgeblieben
war, „mach dem Senor nen ordentlichen Kaffee und ein paar Bocadillos. Leider
haben wir nicht mehr viel Auswahl. Einige Scheiben Wurst, etwas Schafskäse,
Zitronenmarmelade ... Meine Schwester wird Ihnen schon was zurechtzaubern.“
    Das Wort Schwester klang in Mendelers Ohren
wie eine Verlockung: Die beiden waren also kein Ehepaar. Er reagierte sofort.
„Ich hab’s nicht besonders eilig, Pedro“, sagte er abwesend, während seine
Phantasie zu spielen begann. Er sah sich mit der Schönen bereits im Bett.
„Notfalls kann ich hier auch eine oder zwei Nächte bleiben. Wenn Sie mir ne
Unterkunft beschaffen könnten.“
    „Überhaupt kein Problem, Senor. Wir haben
zwei Gästezimmer im Haus. Manchmal kommt es eben doch vor, dass sich jemand
nach Elmusio verirrt, durch die Berge wandert und sich die engen Brücken über
den Schluchten und die Höhlen ansieht in denen manchmal Zigeuner leben. Wir
sind in Elmusio die Einzigen, die Fremdenzimmer zur Verfügung stellen können.“
„Dann kann ich mich wenigstens ausschlafen. Dazu bin ich heute Nacht nämlich
nicht gekommen. Und wenn ich nachher wach werde, sehe ich mich mal ein bisschen
in der Umgebung um ... Vielleicht gibt’s hier doch das eine oder andere
Sehenswerte zu bewundern. Allerdings, Pedro,
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