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126 - Luziferas Horror-Maske

126 - Luziferas Horror-Maske

Titel: 126 - Luziferas Horror-Maske
Autoren: Larry Brent
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    Der Fremde kam morgens gegen neun Uhr in den
Ort. Da wusste er noch nicht, dass er zum Mörder werden sollte
...
    Er machte einen blassen, übernächtigten
Eindruck und fragte den ersten Passanten, dem er begegnete, nach einer
Reparaturwerkstätte.
    Der Mann in der ausgebeulten Hose und dem
viel zu großen Pullover gab Auskunft. „Ja. haben wir. Fahren Sie durch bis zum
Ende der Straße Kommt natürlich ganz darauf an, was an Ihrem Wagen dran ist,
Senor. Pedro hat geschickte Hände. Der bastelt Ihnen aus ner rostigen Blechbüchse einen gebrauchsfähigen Auspuff". Nur größere Reparaturen kann
er auf Anhieb nicht erledigen Der Fahrer, ein vierunddreißigjähriger Deutscher,
atmete tief durch. „Hab ich mir schon gedacht. Bin hier ziemlich weit vom
Schuss. Um ehrlich zu sein: Ich hab die Orientierung verloren. Ich bin die
ganze Nacht kreuz und quer durch die Berge gefahren. Die Fahrt war eine einzige
Tortur. Mit dreißig durch die Sierra Nevada. Irgendetwas scheint mit meinem Getriebe
nicht zu stimmen ...“
    Hans Mendeler sprach ein fast akzentfreies
Spanisch. Das war darauf zurückzuführen, dass er sich oft und gern in diesem
Land aufhielt. Mehrere seiner Freunde lebten in Südspanien, und da er selbst
frei und ungebunden war. spielte er mit dem Gedanken, sich in Kürze ebenfalls
hier niederzulassen. Häuser, Villen und Bungalows wurden ständig zum Verkauf
angeboten, und er würde schon das Passende finden.
    Mendeler grinste. „Ich fürchte, dass Ihr
Wunder-Reparateur Pedro mit ner alten Konservenbüchse
da wenig ausrichten kann.“
    „Er hat noch andere Tricks auf Lager und
mindestens hundert verschiedene Wagentypen zum Ausschlachten, Senor. Vielleicht
kann er Ihnen doch helfen.“
    „Versuchen werde ich’s mal. Wo kann ich
übrigens gut frühstücken?“
    „Auch bei Pedro, Senor. Gleich neben dem Haus
steht eine Bodega. Der Wirt hat zwar um diese Zeit offiziell nicht geöffnet,
aber dort kriegen Sie bestimmt ein paar Bocadillos und nen anständigen Kaffee.“
    „Danke. Übrigens, Senor“, fragte Mendeler
noch, ehe er sein Gefährt wieder in Gang setzte, „wo bin ich hier eigentlich?
Ich habe kein Ortsschild gesehen.“
    „Nein, das ist weg. Muss ein Tourist mal
geklaut haben. So was gibt es.
    Erneuert wurde es nie. Fremde kommen selten
oder nie hierher, und wir wissen schließlich, wo wir wohnen. Das ist Elmusio.“
    „Elmusio? Nie gehört.“
    „Ein bisschen zu klein, um auf Ihrer Karte zu
erscheinen, Senor ", erklärte der Spanier, ein höflicher, aber ernster
Mann, den Mendeler auf Mitte Sechzig schätzte und der noch sein volles, nur von
leicht ergrauten Strähnen durchzogenes Haupthaar hatte. Sein Gesicht aber war
zerknittert und faltig wie altes, brüchiges Leder. Wettergegerbt. Man sah
diesem Mann an, dass er sein Leben lang körperlich hart gearbeitet hatte. Und
dies bei Wind und Wetter im Freien. Seine Hände waren rau und grob, und unter
den Fingernägeln saß schmutzigbraune Erde. „Hier leben nur hundertfünfzig
Menschen. Es lohnt nicht, den Namen Elmusio auf einer Landkarte zu vermerken.
Ich wünsche Ihnen auf alle Fälle, dass Pedro Ihnen schnell helfen kann.
Verlassen Sie Elmusio rasch wieder fuhr der spanische Bauer fort, indem er die
Stimme senkte und sich ein wenig nach vorn beugte.
    Hans Mendeler war erstaunt über diese Worte.
„Wenn es in Elmusio so wenig Touristen gibt, müssten Sie sich logischerweise
genau das Gegenteil wünschen. Mögen Sie keine Fremden?“
    „Ich möchte nicht, dass Ihnen ... ein Haar
gekrümmt wird“, wisperte der Alte weiter und schien die Erwiderung des Fahrers
gar nicht wahrgenommen zu haben. „Im Moment... ist es wieder ganz schlimm!“
    „Was ist schlimm?“ Die rätselhaften
Andeutungen hatten Mendelers Interesse geweckt. „Ich verstehe nicht, was Sie
mir eigentlich sagen wollen.“ Zum ersten Mal, seitdem er gehalten hatte,
musterte Mendeler den Mann aufmerksamer. War der Spanier nicht ganz recht im
Kopf oder schon am frühen Morgen betrunken?
    „Sie macht wieder von sich reden“, fuhr der
Mann fort. „Viele Leute im Ort sind krank, das Vieh stirbt... Sie treibt es
wieder ganz arg.“
    „Vom wem sprechen Sie?“
    „Von Luzifera, der Hexe.“
    Er hielt inne und blickte blitzschnell links
und rechts die Straße entlang. „Mio Dios!“, entfuhr es ihm erschrocken, und er
zuckte zusammen wie unter einem Peitschen schlag. „Da kommt sie, die alte Hexe!
Sie kann durch Wände hören und sehen und weiß, dass wir hier sind.“
    Der
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