Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
126 - Luziferas Horror-Maske

126 - Luziferas Horror-Maske

Titel: 126 - Luziferas Horror-Maske
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
verschaffte ... Aber die Luft ist hier sehr rau.“
    Karl-Friedrich Franzen stammte aus der
nächstgrößeren Ortschaft Mömbris nur sieben Kilometer entfernt. „Ich kann Ihnen
jede Einzelheit beschreiben."
    „Tun Sie’s, Mister Franzen. Jetzt, hier an
Ort und Stelle, können wir uns alle den besten Eindruck von dem verschaffen,
was Sie meinen, gesehen zu haben.“
    Karl-Friedrich Franzen nickte schnäuzte noch
mal kräftig und deutete dann - das zusammengeknüllte Papiertaschentuch noch
zwischen den Fingern - nach oben. Rund hundert fünfzig Meter über ihnen war
zwischen den Stämmen ein Fahrzeug zu erkennen. Es handelte sich um den
Polizeiwagen, mit dem auch Larry Brent und Iwan Kunaritschew gekommen waren und
in dem noch ein Beamter saß. „Da oben sitzt jetzt - genau wie in jener Nacht
vor drei Tagen - mein Kollege Bergmeier. Wir hatten - wie Sie bereits wissen -
an jenem Abend den Auftrag, hier vor Ort tätig zu werden. Ich sollte den Platz,
an dem wir nun stehen, im Auge behalten. Der Kamerad Bergmeier saß im Wagen und
stand telefonisch mit der Einsatzzentrale und durch ein Handfunkgerät mit mir
in Verbindung. Wir hatten uns extra einen Tag ausgewählt, an dem das
Forellen-Paradies geschlossen war, um ungestört vom allgemeinen Ausflugs- und
Publikumsverkehr zu sein. Mittwochs ist das Lokal immer zu.“
    „Dann halten sich nur die Besitzer darin
auf?“, hakte X-RAY-3 nach. Aus den Augenwinkeln nahm Larry wahr, dass Iwan
Kunaritschew sich inzwischen abgesetzt hatte und ihm voll und ganz die
Gesprächsführung überließ. Der vollbärtige Russe, ein Mann wie ein Bär,
breitschultrig und muskulös, inspizierte die nähere Umgebung. Aber das war
nicht allein der Grund weshalb er auf Abstand ging. X-RAY-7 zog eine seiner
geliebten Selbstgedrehten aus einem flachen silbernen Etui und zündete sie
genussvoll an. Der Wind, der durch die enge Schlucht wehte, trieb die
Rauchschwaden glücklicherweise in die entgegengesetzte Richtung. Iwans
bitterböse Selbstgedrehten, aus einem schwarzen Marchorka, den er von Zeit zu
Zeit direkt aus Russland importierte, trugen nicht umsonst in den Reihen der
PSA-Mitarbeiter den Beinamen Vampirkiller. Der Geruch von Knoblauch hätte
selbst Graf Dracula Reißaus nehmen lassen. Der schwarze Tabak bestand aus einer
Reihe weiterer undefinierbarer Ingredienzen, die Außenstehenden die Tränen in
die Augen trieben, zum Husten reizten und die dafür sorgten, dass im wahrsten
Sinn des Wortes die Fliegen von den Decken fielen. Durch den Abstand, den der
urige Russe von seinen Begleitern hielt, waren diese zumindest in diesen
Minuten ziemlich sicher, dem ätzenden Qualm von Iwans Zigaretten nicht
ausgesetzt zu werden. X-RAY-7 verschwand zwischen den dunklen Stämmen.
    Karl-Friedrich Franzen antwortete auf Larry
Brents Frage. „Nicht immer. An manchen freien Tagen unternehmen sie Fahrten
nach Würzburg oder Aschaffenburg, kaufen dort ein und kehren dann nicht mal
abends nach Hause zurück, sondern verbringen die Nacht bei Freunden und
Bekannten.“
    „Und in jener Nacht, als Sie vor drei Tagen
mit Ihrem Kollegen hier auf Beobachtungsposten lagen, war das Haus leer?“
    „Ja.“
    „Okay, Mister Franzen. Weiter!
    Der mittelgroße uniformierte Polizist machte
eine umfassende Handbewegung, mit der er die fast kreisrunde Grasfläche
umschrieb, die einen Durchmesser von gut zehn Metern hatte. „Ich stand hier
mitten auf der Lichtung, so wie jetzt...“ Mit diesen Worten drehte er Larry
Brent den Rücken zu. „... und blickte hinüber auf den Hügel zwischen den
Bäumen. Und ob Sie mir’s glauben oder nicht, ich sah dort ein Haus stehen. Eine
uralte Kate, am ehesten vergleichbar mit einer Fischerhütte, das Dach tief
herabgezogen und strohgedeckt. Ich denke, ich spinn... Ich sehe, wie die Tür
aufgeht und silhouettenhaft eine Gestalt auf der Schwelle erscheint.“
    „Konnten Sie die Gestalt erkennen?“
    „Den Umrissen nach - ich schließe es aus der
langen, dunklen Kleidung - kann es sich nur um eine Frau gehandelt haben. Im
Haus hinter ihr brannte Licht. Es flackerte unruhig, was darauf schließen
lässt, dass die Lichtquelle auf eine Öllampe oder eine Kerze zurückzuführen
war. Da die Unbekannte gegen den Lichtschein stand, konnte ich nur ihren
Schattenriss sehen.“ „Und was haben Sie dann getan?“
    Franzen hustete und räusperte sich, ehe er
antwortete. „Im ersten Moment habe ich wohl ziemlich belämmert
dreingeschaut"', sagte er ehrlich. „Ich war durch die Erscheinung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher