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1259 - Spinnenpest

1259 - Spinnenpest

Titel: 1259 - Spinnenpest
Autoren: Jason Dark
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Natürlich nicht, Bill. Gehen Sie! Tun Sie mir den Gefallen und gehen Sie. Das ist am besten.«
    Der Reporter erwiderte nichts. Er ließ Cathy in Ruhe. Ihre Reaktion bewies ihm, dass es wichtig war, zu bleiben, denn er spürte, dass er nur durch Cathy weiterkommen konnte. Der Himmel hatte sie ihm geschickt. Nicht alle Bewohner des Ortes würden so reagieren wie sie.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was Sie gehört haben, denn die Menschen reden viel. Aber es entspricht nicht der Wahrheit. Wir wollen damit auch nichts zu tun haben, verstehen Sie? Ich habe… ich meine…«
    »Dabei möchte ich Ihnen nur helfen«, sagte Bill leise. Cathy konnte den Ernst in seiner Stimme einfach nicht überhören, wenn sie ehrlich gegen sich selbst war.
    Den Kopf hatte sie in den letzten Sekunden gesenkt gehalten. Jetzt hob sie ihn langsam wieder an, und der Reporter sah, dass ihre Nervosität verschwunden, die Angst jedoch geblieben war.
    »Es ist nicht gut, wenn Sie bleiben, Bill. Bitte, das sage ich nicht nur zum Spaß. Setzen Sie sich wieder in Ihren Wagen und fahren Sie ganz schnell fort.«
    »Ich habe Zeit.«
    »Es kann Ihr Unglück sein!« fuhr sie ihn an. Die laute Stimme war auch weiter entfernt zu hören.
    »Demnach stimmt es doch, was ich gehört habe!«
    Cathy Tucker senkte den Kopf. Sie starrte zu Boden, und Bill sah, dass sie schluckte.
    »Geben Sie es doch zu!«
    »Ja, ja!«, stieß sie hervor. »Hier ist etwas nicht in Ordnung. Es ist nicht so, wie es scheint.«
    »Gut, dann können wir damit beginnen, es zu ändern.«
    »Nein!«, schrie sie ihn an. »Nichts können wir. Verstehen Sie doch, Bill. Es ist unmöglich.« Wie ein Boxer seine Arme, so stieß Cathy ihm die Fäuste entgegen. »Sie sollen endlich verschwinden und alles auf sich beruhen lassen. Damit müssen wir allein zurechtkommen. Das ist unser Problem und nicht das eines Fremden.« Cathy Tucker suchte nach einem Ausweg, und Bill sah ihr an, dass sie am liebsten auf dem Absatz kehrtgemacht hätte und verschwunden wäre.
    Das konnte er nicht zulassen. Deshalb ging er auf sie zu und hielt sie an der Schulter fest. Sie schien auf eine Berührung gewartet zu haben, denn Cathy kippte nach vorn und sank gegen ihn.
    Beide blieben so stehen. Cathy begann zu weinen, und der Reporter strich über ihr Haar. Er versuchte, die junge Frau mit Worten zu beruhigen, aber Cathy schüttelte immer wieder den Kopf.
    Bill wartete, bis sie sich ein wenig gefangen hatte. Seine Frage war sehr direkt und erwischte die junge Frau sehr plötzlich. »Hatten die drei Männer aus Irfon die Pest?«
    Cathy Tucker versteifte unter seinem Griff. Er vernahm auch ihr leises Stöhnen, aber sie sagte nichts, sondern deutete an seiner Schulter ein Nicken an.
    »Man hat sie geholt, nicht wahr?«
    »Ja, das hat man.«
    »Wohin wurden sie gebracht?«
    »Ich weiß es nicht. Man sprach davon, dass man sie in Sicherheit bringen wollte. Die Typen haben sich so komisch verhalten. Sie verlangten, dass wir schweigen. Nichts sollte ans Licht der Öffentlichkeit gelangen. Sie wollten das absolute Stillschweigen und erst gewisse Untersuchungen abwarten. Wir haben nichts mehr gehört und warten darauf, dass sie sich wieder melden.«
    Bill hatte den Panzer aufgebrochen. Er war sicher, noch weitere Informationen zu erhalten und fragte deshalb sofort nach. »Sind es nur die drei Männer gewesen, die sich infiziert haben?«
    »Offiziell ja.«
    »Aber das ist nicht alles gewesen - oder?«
    »Nein.«
    »Was kommt noch nach?«
    »Ich habe keine Ahnung, Bill.«
    »Was wissen Sie denn?«
    Die Antwort stoppte. Es lag auch nicht daran, dass die junge Frau überlegte, sie sagte in den folgenden Sekunden nichts, und nach fast einer Minute übernahm Bill wieder das Wort. »Sie sagen nichts, Cathy, weil Sie Angst vor der Wahrheit haben - oder?«
    »Vielleicht.«
    »Aber ich gehöre nicht zum Dorf. Mir können Sie die Wahrheit sagen, Cathy.«
    »Sie wollen doch am Leben bleiben, Bill. Deshalb tun Sie sich den Gefallen und flüchten Sie.«
    »Demnach ist es noch nicht vorbei und es könnte sein, dass sich, auch andere angesteckt haben.«
    Jetzt musste Cathy antworten. Sie tat es auch. Jedoch erst, als sie sich von Bill gelöst hatte. Mit schleppenden Schritten ging sie zur Seite, blieb stehen und senkte den Kopf. »Alle«, flüsterte sie, »ich gehe davon aus, dass sich alle hier in Irfon infiziert haben. Es ist schon zu spät.«
    Bill war geschockt, als er das Geständnis hörte. »Zählen Sie sich auch
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