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124 - Die Königin der Nacht

124 - Die Königin der Nacht

Titel: 124 - Die Königin der Nacht
Autoren: Dämonenkiller
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„Aber wenn wir näher an sie herangehen, müssen sie uns entdecken."
    Unga prallte plötzlich zurück, als sei er gegen ein unsichtbares Hindernis gerannt.
    „Darüber brauchen wir uns keine Sorgen zu machen", sagte er. „Hier geht es nicht weiter. Die beiden werden von einer magischen Sphäre geschützt. Wir kommen nicht an sie heran."
    Dorian holte seinen Ys-Spiegel hervor und sagte: „Diesmal gehe ich das Risiko ein. Es lohnt sich ganz gewiß."
    „Nein, tu es nicht!" rief Don Chapman vom Boden her.
    Er hatte sich von Dorian getrennt, ohne daß dieser es gemerkt hatte.
    Alle blickten zu ihm hinunter, als er fortfuhr: „Hier ist ein Spalt im Boden, gerade groß genug, um mich durchschlüpfen zu lassen."
    „Bleibe hier, Don!" beschwor Dorian den Puppenmann. „Dein Vorhaben ist glatter Wahnsinn. Du kannst überhaupt nichts ausrichten."
    „Sage nur das nicht!" erwiderte Don. „Ich habe mir aus Ungas Erzählung sehr gut gemerkt, daß die Schachfiguren meine Größe haben. Darauf beruht mein Plan."
    Und ehe ihn noch jemand daran hindern konnte, schlüpfte er in den Bodenspalt und kroch so unter der magischen Sphäre hindurch.
    Die anderen blickten ihm hilflos nach.
    „Was für ein mutiges Kerlchen!" sagte Olivaro beeindruckt. Er blickte zum Dämonenkiller hinüber. „Früher habe ich nie begriffen, wie es dir immer wieder gelang, mir und den Dämonen der Schwarzen Familie die Hölle heiß zu machen. Jetzt weiß ich, worauf zumindest ein Teil deiner Erfolge zurückzuführen ist. Du verdankst ihn deinen Freunden."

    „Sie sitzen in der Falle!" sagte Chakravartin, während er scheinbar konzentriert auf das Schachbrett starrte.
    Obwohl er mit dem Rücken zu den Eindringlingen saß, konnte er sie sehen, ohne den Kopf umzuwenden. Er brauchte nur das Haar auf dem Hinterkopf zu teilen und sie mit dem Augenpaar seines zweiten Gesichts beobachten.
    „Laß dir nichts anmerken!" sagte Luguri. „Ich möchte sie zappeln lassen. Es ist überaus erbaulich, zu verfolgen, wie sie sich beratschlagen."
    „Wozu dieses Versteckspiel?" beklagte sich Chakravartin. „Machen wir kurzen Prozeß, zerschmettern wir sie."
    „Vergiß den Ys-Spiegel nicht!" erinnerte ihn Luguri. „Ich kenne seine Macht. Und soviel ich weiß, müßte sie auch dir bekannt sein. Oder stimmt es nicht, daß der Spiegel von deiner Welt stammt?"
    „Es ist wahr. Du hast recht. Wir dürfen diesen Hunter nicht so weit herausfordern, daß er den Spiegel einsetzt. Aber wie willst du ihm beikommen?"
    „Ganz einfach", erklärte Luguri. „Ich werde wiederholen, was schon einmal vor über einem Jahrtausend passiert ist. Ich habe gehört, daß Kantilya, der Erschaffer dieses magischen Schachs, von einem normalen Sterblichen überlistet wurde - und zwar hat er eine der Bronze-Figuren gegen Kantilya aufmarschieren lassen. Dasselbe werde ich tun. Ich ziehe einen Läufer und bringe ihn auf das Feld über unseren Opfern. Der Bronze-Elefant wird durch sein Gewicht in den unterirdischen Gang einbrechen und den Dämonenkiller und seine Freunde unter sich begraben. Dann brauchen wir uns den Ys-Spiegel nur zu holen."
    Genial! dachte der Januskopf; und er dachte auch noch, daß er unbedingt vor Luguri zur Stelle sein mußte, um den Spiegel an sich zu bringen. Denn wenn einer ein legitimes Recht auf den Spiegel hatte, dann war es ein Januskopf.
    „Mach endlich den entscheidenden Zug!" verlangte Chakravartin ungeduldig.
    Luguri beugte sich über den Tisch und streckte die Spinnenfinger nach dem Läufer aus. Bevor er ihn jedoch noch erreichte, ging auf dem Schachbrett eine Veränderung vor. Eine der Figuren hatte ihren Platz gewechselt, ohne daß er sie berührt hatte.
    „Chakravartin", sagte Luguri drohend, „du bist nicht am Zug. Warte!"
    Der Erzdämon erkannte plötzlich, daß die Figur, die sich bewegt hatte, gar nicht zu dem magischen Schach gehörte. Es war überhaupt keine Figur, sondern ein lebendes Wesen.
    Luguri zuckte mit einem Aufschrei zurück, als der Puppenmann plötzlich eine ungeahnte Aktivität entwickelte.
    „Was soll das?" rief der Januskopf aus. „Luguri, welchen Trick versuchst du? Warum hast du diesen Gnom ins Spiel gebracht? Er stört die magische Ordnung."
    Luguri heulte auf, als er sah, wie Don Chapman den Läufer, mit dem er selbst gerade hatte ziehen wollen, völlig unorthodox einige Felder weiterschob.
    Der unterirdische Gang bebte, als auf dem Riesenschach ein Bronze-Elefant die Bewegung der Miniaturfigur nachvollzog. Aber Don Chapman gab
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