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1233 - Rückkehr in die Minuswelt

Titel: 1233 - Rückkehr in die Minuswelt
Autoren: Unbekannt
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auf zu verändern", fiel sie ihm ins Wort. Ihre Stimme klang ungewöhnlich ernst. „Du verstehst die Lage nicht. Die Eisigen sehnen sich nach der Minuswelt, und die Endlose Armada muß Gatas anfliegen.
    Niemand weiß, wann die zulässige Frist abläuft. Ich muß handeln. Es bleibt mir keine andere Wahl."
    Schwebend bewegte sich die silberne Gestalt auf den düsteren Koloß des Selphyr-Fataro-Geräts zu. Geoffry Waringer lagen tausend Worte auf der Zunge, aber er sprach keines davon aus. Er wußte, daß er Yling nicht mehr umstimmen konnte.
    „Es bleiben mir noch fünfzig Sekunden", hörte er sie sagen. Im selben Augenblick verschwand die silberne Gestalt hinter einem Vorsprung des mächtigen, unsymmetrischen Aggregats. „Ich darf den Augenblick der Proximität nicht verpassen, denn ich will die maximale Wirkung erzielen."
    Einige Kontrolllichter auf der Schaltkonsole des Selphyr-Fataro-Geräts erwachten wieder zum Leben.
    „Ich schalte auf Höchstleistung", kommentierte Yling Reece. „Durchmesser des Wirkungsbereichs ist einhundertvierundvierzig Millionen Kilometer. Chort sitzt genau im Zentrum. Ich habe keine Beobachtungsmöglichkeit. Sieh du, was geschieht, und sage es mir."
    Unwillkürlich wanderte Geoffry Waringers Blick zu einer zweiten Videofläche. An Bord der JOANNA standen ihm die komplizierten Gerätschaften nicht zur Verfügung, deren man sich im Kommandostand der BASIS bediente. Chort war ein kleiner, matter Fleck in der Finsternis des sternenarmen Raums am Rand der Eastside.
    „Ich löse aus", sagte Yling Reece. „Wünsch mir Glück, Geoffry ..."
    Das letzte Wort erschien ihm zu kurz, als sei die Verbindung in der letzten Hundertstelsekunde unterbrochen worden. Aber er kam nicht zum Nachdenken. Auf der kleinen Videofläche erlosch der kleine Lichtfleck, der bisher Chort dargestellt hatte. Und im gleichen Augenblick heulten die Alarmsirenen auf. Irritiert wandte er sich zur Seite und blickte auf das große Bild.
    Er erstarrte. Ihm war zumute, als müsse ihm das Herz im Leib gefrieren. Von der Plattform war nur noch ein kurzes Stück vorhanden. Eine zerrissene, scharf gezackte Kante markierte die Grenze, jenseits deren sich bis noch vor wenigen Sekunden der vordere Teil der weiten Ladefläche befunden hatte, mit dem Selphyr-Fataro-Gerät darauf.
    Und mit Yling Reece!
    Die Hamiller-Tube hatte recht gehabt. Bei maximaler Leistungszufuhr entwickelte das SF-Gerät die Tendenz, in dem von ihm erzeugten Aufrißtrichter selbst zu verschwinden.
    Aber es war nicht der kostbare, unersetzliche Aufrißprojektor, dem in diesem Augenblick Geoffry Waringers Sorge galt. Mit monotoner Stimme wandte er sich an den Computer.
    „Ortung Chort. Was ist da los?" fragte er.
    „Der Planet Chort existiert nicht mehr", wurde ihm geantwortet.
    Da wußte er Bescheid. Yling hatte Erfolg gehabt. Das Selphyr-Fataro-Gerät, mit Höchstleistung versehen, hatte einen Aufrißtrichter erzeugt, in dem Chort mitsamt allem, was sich in seiner Nähe befunden hatte, verschwunden war. 144 Millionen Kilometer betrug der Durchmesser des Trichters. Die noch im Orbit befindlichen Einheiten der Eisigen Flotte und die Horden der Elemente des Raumes - sie waren mitgerissen worden, hinüber in die Minuswelt, auf deren Strangeness-Konstante das SF-Gerät eingestellt war.
    Mitgerissen worden war auch Yling Reece. Sie hatte ihm die Verantwortung abnehmen wollen. Sie mußte das Risiko gekannt haben, das sie einging, sie war eine vorzügliche Wissenschaftlerin gewesen.
    Wo der Hans nicht kann, muß das Hanschen heran. Diese Worte gingen ihm durch den verwirrten Sinn. Er glaubte, Ylings Gesicht vor sich zu sehen, mit einem spöttischen und doch freundlichen Lächeln um die vollen Lippen und einem listigen Funkeln in den grünen Augen.
    Greeneyes...
    Er sank vornüber und barg den Kopf in den Armen. Und dann weinte er hemmungslos.
     
    5.
     
    „Es gab Verständigungsschwierigkeiten", sagte Perry Rhodan. „Ich weiß anhand der Aufzeichnungen, die Spitz angefertigt hat, daß Geoffry mich zu erreichen versuchte. Ich war in einer Besprechung und wollte nicht gestört werden. Die Lage war völlig verworren.
    Kaum hatten wir unsere Entscheidung gefällt, meldete sich Kazzenkatt und stellte uns ein Ultimatum..."
    Er spreizte die Hände, um sein Bedauern anzuzeigen.
    „Um ein Haar wäre es euch gelungen, einen Kosmokraten in die Minuswelt zu versetzen", erklärte Taurec, und der Ton seiner Stimme ließ keinen Zweifel daran, daß er den Zwischenfall überaus
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