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1232 - Anschlag auf Gatas

Titel: 1232 - Anschlag auf Gatas
Autoren: Unbekannt
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Monolith erhob, der wie ein Kristall geformt war. Einer der vier Posbis glitt darauf zu und verharrte sekundenlang in schwebender Haltung. Der Monolith schwankte zur Seite und gab eine finstere, kreisförmige Öffnung im Boden frei, den Einstieg des Schachtes, der in die Chortische Unterwelt führte.
     
    *
     
    Blasses Licht erfüllte den Korridor, der vor der Mündung des Schachtes aus schräg in die tiefe führte. Ernst Ellert hatte keine Idee, wie weit unter der Oberfläche des Planeten sie sich befanden. Der Abstieg durch den Schacht hatte mehr als eine Viertelstunde in Anspruch genommen, und sie hatten sich nicht eben langsam bewegt. Der Mikrocomputer seines SERUNS hätte ihm darüber Aufschluß geben können. Aber es widerstrebte ihm, unnötige Fragen zu Stellen. Die Prozessoren waren damit beschäftigt, die Daten zu verarbeiten, die ihnen die Meßgeräte in ununterbrochener Folge lieferte. Er durfte sie bei ihrer Arbeit nicht stören.
    Sie schwebten den Gang entlang. Die vier Posbis machten die Vorhut. Die Unterwelt war öde, verlassen und totenstill. Tormsen Vary hatte sich darüber geäußert, daß die Funkanlagen der Posbis unablässig das ganze Spektrum nach Meldungen absuchten, die sich auf die Aktionen des Gegners bezogen. Bisher hatten sie weiter nichts erfahren, als daß feindliche Kräfte in die Festung Cellar eingedrungen waren und sie leer gefunden hatten. Von einer Verfolgung war nirgendwo in den Hunderten von hin und her schwirrenden Funksprüchen die Rede.
    Der Korridor verzweigte sich. Ohne daß Tormsen Vary sie hätte anweisen müssen, nahmen die Posbis die rechte Abzweigung. Wenige Minuten später erreichten sie einen hell erleuchteten unterirdischen Platz, von dem zahlreiche Gänge abzweigten. Zwischen den Gangmündungen lagen schwere, stählerne Schotte, mit einer dünnen Frostschicht überzogen.
    „Kasieben", sagte Tormsen Vary, und die Aura des Psychofrosts trug seine Stimme so deutlich, als gäbe es hier eine dichte Atmosphäre, die die Schallschwingungen übermittelte.
    Es war nicht zu erkennen, woher die Posbis wußten, welches das Schott K7 war. Die schweren Stahlportale waren ohne Aufschrift, so kahl wie alles andere in dieser totenstillen, eisigen Welt. Die Roboter indes verloren keine Sekunde. Sie bewegten sich zielsicher auf eines der Schotte zu. Es öffnete sich selbsttätig. Ernst Ellert blickte in einen mäßig hell beleuchteten Raum, an dessen Wänden sich Batterien von Kommunikationsgeräten und Kontrollkonsolen entlangzogen. Tormsen Vary ließ ihm den Vortritt.
    „Bediene dich, wie auch immer du es für nötig hältst", sagte er. „Aber verlier keine Zeit."
    Die Technik war Ellert vertraut. Chort war ein Stützpunkt der Posbis draußen im Leerraum, in der Nähe der Hundertsonnenwelt, gewesen, bevor der Angriff des Elements der Kälte ihn in die Minuswelt versetzte. Er sank zu Boden, regelte das Gravo-Pak aus und trat auf eine der Konsolen zu. Mit wenigen Tastendrücken aktivierte er den Hyperkom. Jetzt brauchte er nur noch der Computereinheit des SERUNS einen akustischen Befehl zu geben, und die Datenübertragung begann. Gleichgültig wo Geoffry Waringer sich im Augenblick aufhielt, die erste Serie von Rufimpulsen würde seine Aufmerksamkeit erregen, sein Hyperkom würde ein Antwortsignal senden, das seinen Standort mit ausreichender Genauigkeit beschrieb, dann begann die Übertragung. Aus den Speicherelementen des SERUNS flössen die Daten drahtlos in den Modulator des Hyperkoms, und noch in derselben Sekunde würde Geoffry Waringer sie empfangen.
    Es gab indes einen Zwischenfall. Ernst Ellert musterte gespannt das Flackern der Kontrollleuchten und wartete darauf, daß er das Grünzeichen erhielt, das die Existenz eines stabilen Abstrahlfelds signalisierte. Da hörte er aus dem Hintergrund eine schrille, klirrende Stimme.
    „Steht, wo ihr seid! Keiner macht eine falsche Bewegung."
     
    *
     
    Langsam und vorsichtig wandte Ernst Ellert sich um. Er hatte die Arme halb zur Seite gestreckt und gab dadurch zu erkennen, daß er keine Absicht hatte, nach einer Waffe zu greifen. Unter der breiten Schottöffnung standen vier Blues. Sie trugen schwere Kombilader im Anschlag. Ellert sah das orangerote Abstrahlfeld in den Mündungen der Waffen. Die Blues meinten es ernst. Sie hatten auf Blaster-Modus geschaltet.
    „Alles ist ruhig!" dröhnte Tormsen Varys Befehl.
    Die vier Posbis schwebten reglos an Ort und Stelle. Vary schob den Helm in den Nacken.
    „Was wollt ihr von uns?"
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