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1230 - Psychofrost

Titel: 1230 - Psychofrost
Autoren: Unbekannt
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Borddichter der KASCHMIR."
    Ich warf einen raschen Blick vom Krehl zum Mausbiber. Mir kam ein genialer Gedanke. „Was haltet „ihr von einer spontanen Live-Lyrik-Session? In Farbe, Drei-De und mit supersensorischen Effekten. Ihr schraubt euch im Duett zu ungeahnten dichterischen Höhenflügen hoch, ich schneide die besten Szenen zusammen, und das Ganze bringen wir dann als Trididisc auf den Markt. Gemeinsam könnten wir ein Vermögen verdienen."
    „Ich dichte nicht für Geld", knarrte das Krehl. „Ich habe mein Leben der reinen Kunst gewidmet."
    „Und ich", schrillte der Mausbiber, „habe geschworen, nie mehr einen Vers zu schmieden. Das Lyrikerdasein ist eine brotlose Zunft. Von meinen Gesammelten Werken sind in den letzten fünf Jahrhunderten nicht mehr als einundsiebzig Exemplare verkauft worden. Siebzig davon an Reginald Bull, und eins an mich."
    Ich beugte mich nach vorn. „Was, bei allen Sternen", wollte ich verdutzt wissen, „fängt der Hanse-Sprecher mit siebzig deiner Gesammelten Werke an?"
    „Er hat alle verschenkt", sagte Gucky düster. „An seine größten Feinde."
    „Vermutlich, um ihre Freundschaft zu gewinnen..,?"
    „Um sie ins Exil zu treiben", erklärte der Mausbiber. „Und das Gräßliche ist - er hat mit dieser Taktik Erfolg gehabt."
    Ich zog es vor, das Thema zu wechseln. „Wo ist meine KISCH? Und was ist passiert?
    Warum bin ich hier und nicht auf dem Tender? Warum..."
    Der Ilt griff nach meiner und nach Satzingers Hand. „Alle Fragen werden in der Lagebesprechung geklärt", unterbrach er.
    Wir entmaterialisierten und tauchten in einem der zahlreichen Konferenzräume an der Peripherie der Hauptzentrale wieder auf.
    Ich unterdrückte einen Pfiff.
    In dem indirekt beleuchteten, spartanisch eingerichteten Raum hatte sich mehr Prominenz eingefunden, als es für einen Nachrichtenmann ohne funktionierende Kommunikationsmontur gut war. Wieder fluchte ich in Gedanken.
    Ich sah von Perry Rhodan zu Nachor, Waringer, Taurec, Vishna, Waylon Javier, Ras Tschubai, Ernst Ellert und Gesil. Jeden einzelnen von ihnen hätte ich nur zu gern interviewt. Rhodan nickte mir und Satzinger zu, und ich rechnete es dem Unsterblichen hoch an, daß er trotz Satzingers Kohlkopf und meines ungewöhnlichen Aufzugs nicht eine Miene verzog.
    Ich schätze, das ist einer der Vorzüge des ewigen Lebens: Nur wenige Dinge können einen Unsterblichen noch erschüttern.
    Satzinger und ich nahmen auf den beiden letzten freien Servosesseln Platz, während es Gucky vorzog, mit Hilfe seiner telekinetischen Kräfte einen Meter über dem Boden in der Luft zu schweben.
    Die Lagebesprechung war - entgegen Guckys Versicherung, daß man auf uns warten würde - bereits im vollen Gang. Waringer informierte uns über die bisher gewonnenen Erkenntnisse über den Psychofrost (in Wirklichkeit sprach er nur über die einzige uns bekannte, die psychomotorische Komponente, wie sich erst später herausstellen sollte), und die Hamiller-Tube machte uns auf die simple Tatsache aufmerksam, daß das Erscheinen eines Eisigen zwangsläufig implizierte, daß alle Opfer des Kälteelements aus der Minuswelt in unser Universum zurückkehren konnten.
    Sofern sie es noch nicht getan hatten.
    Meine eigenen Erfahrungen mit Yürn waren zwar nur indirekter Natur, doch ich konnte mir lebhaft vorstellen, was ein konzentriertes Auftreten von Eisigen auf dichtbesiedelten Planeten wie Gatas oder Terra für Folgen haben würde.
    Und Yürns Drohung trug auch nicht gerade zur Beruhigung meiner Nerven bei.
    Die KISCH, so erfuhr ich weiter, näherte sich, derzeit mit unregelmäßiger Geschwindigkeit dem Pliyirt-System. Der Eisige schien mit dem Navigationssystem des Tenders Mühe zu haben. Immer wieder kam es zu Unterbrechungen des Hyperflugs, und die Spionsonden, die die KISCH verfolgten, meldeten Störungen des Metagravtriebwerks.
    Alles deutete darauf hin, daß Yürns eisige Ausstrahlung die Bordbiopositronik beeinflußte; oder zumindest den Plasmateil des Rechners, der normalerweise den Tender vollautomatisch steuerte. Mehrere Versuche, Hyperfunkkontakt mit Zülüt, dem 2. Planeten der Sonne Pliyirt, aufzunehmen, waren fehlgeschlagen.
    Zülüt meldete sich nicht mehr.
    Ich Spürte, wie mir kalt wurde.
    War das Schweigen ein Indiz, daß der Planet von Eisigen heimgesucht worden war?
    Steuerte Yürn deshalb das System der Hanen an?
    Und genau dieser Punkt war das Thema der Lagebesprechung. Rhodan nahm die Drohung Yürns sehr ernst, und die Analysen der Hamiller-Tube
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