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1230 - Psychofrost

Titel: 1230 - Psychofrost
Autoren: Unbekannt
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Chaos verschrieben haben. Wenn man bedenkt, daß sie skrupellos ihre Werkzeuge opfern - daß sogar ein galaktischer Krieg mit all seinen unvorstellbaren Schrecken und seinen Opfern für sie nur ein Mittel zum Zweck ist... Wenn man all das in seine Überlegungen mit einbezieht, dann kommt man zwangsläufig zu dem Schluß, daß dies das entscheidende Charaktermerkmal der Mächte des Chaos ist: Sie wissen den Wert des Lebens nicht zu schätzen. Das Leben ist für sie kein Gut, das es zu schützen gilt, sondern ein Phänomen, das ihnen fremd ist.
    Wesen wie der Herr der Elemente leben nicht, wenn man das Leben im menschlichen Sinn definiert, sie existieren. Ihnen geht es nicht darum, das Leben zu gestalten, zu genießen, zu verbessern, denn in ihrer Vorstellungswelt haben diese Begriffe eine andere Bedeutung.
    Das Leben zu verbessern ist für sie identisch mit dem Tod.
    Denn das Leben ist Entwicklung zu etwas Höherem, und der Tod ist ewiger Stillstand.
    Die Mächte des Chaos haben Angst vor dem, was aus dem Leben werden kann, und sie haben Angst, weil es für sie bedeuten würde, ihre Identität zu verlieren, sich zu entwickeln, zu verändern.
    Aber sie wollen sich nicht verändern.
    Sie sind in der Finsternis der Urzeit entstanden und sie haben sich über den Abgrund der Jahrmilliarden hinübergerettet, und sie sehen das Licht der Myriaden Sterne, Licht, das Leben schafft, und sie sehnen sich zurück nach der Finsternis, nach der Kälte, dem Schweigen, dem Tod.
    Und wir, die wir Kinder des Lichts sind - Geschöpfe des Lebens und gleichzeitig das Leben selbst -, Wir sollten Wesen wie den Herrn der Negasphäre nicht hassen. Wir Sollten sie fürchten, aber nicht hassen.
    Fürchten - und gleichzeitig Mitleid empfinden.
    Fürchten, weil ihre Taten unser Leben bedrohen, Mitleid empfinden, weil sie nie in den Genuß des größten Geschenks gekommen Sind, das das Universum zu vergeben hat, das Geschenk des Lebens.
     
    10.
     
    In interplanetarer Ferne kochte Outside und schickte Fackeln aus Gas in den Raum, und in diesem flackernden, fahlen Licht zog ein metallenes Rad seine Bahn..
    Das Metall war grau und verschluckte die blutfarbene Helligkeit der sterbenden Sonne.
    Die Felge des riesigen Rades hatte einen Durchmesser von 480 Kilometern und eine Dicke von 20 Kilometern. Die Nabe im Zentrum war eine Kugel von 10 Kilometern Größe, und von dieser Kugel führten vier Speichen zum Ring: Röhren, grau wie das ganze Rad, mit einem Durchmesser von 2000 Metern.
    Die Basis LAGER.
    Im Ring und in den Speichen waren Maschinen, Kraftwerke und eine Unzahl fremdartiger technischer Einrichtungen untergebracht. In weiten Hallen warteten Produkte einer hochentwickelten Technik auf ihren Einsatz, und in den grauen Gängen und Schächten herrschte Schweigen über ein Reich der Leere.
    Doch so grau, so kalt und abweisend diese peripheren Bereiche LAGERS auch waren, ein Mensch hätte sich in ihnen zurechtgefunden, vertraute Elemente entdeckt, in der Fremdheit manche Ähnlichkeit mit der eigenen Technik festgestellt.
    Ganz anders in der Nabe.
    Die Nabe war ein Labyrinth aus farbigen, sich ständig verändernden Formenergiefeldern, und im Herzen der Nabe befand sich ein eiförmiger Raum, groß und grau, feindselig, verneinend. Wollte man diesen Raum betreten, mußte man das farbenprächtige Labyrinth durchqueren. Aber für einen Eindringling hätte sich das Labyrinth in eine Todesfalle verwandelt.
    In eine Todesfalle, die denken konnte.
    Denn die Formenergiefelder dienten nicht nur Verteidigungszwecken, sondern sie waren auch die sichtbaren Komponenten eines syntronischen Computers, eines künstlichen Bewußtseins von hoher Intelligenz und unvorstellbarer Rechenkapazität.
    Und der Computer - von seinem Schöpfer Denker genannt - spürte sogar Eindringlinge auf, die nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus purem Geist bestanden.
    Der Eindringling kam körperlos aus kosmischen Entfernungen, und er kam, weil er einen Ruf erhalten hatte. Als unsichtbarer Geist durch drang er den grauweißen Schutz-Schirm, der LAGER umhüllte, das graue Metall der Nabe und tauchte in das farbenprächtige Labyrinth aus Formenergie ein.
    Erst dann wurde er gestoppt.
    Ein Kraftfeld, so rot und düster wie die sterbende Sonne, verdichtete sich nahezu in Nullzeit, hüllte den Eindringling ein, untersuchte ihn, identifizierte ihn.
    Kazzenkatt der Träumer.
    Das Element der Lenkung, dessen Körper an Bord der PRIMAT DER VERNUNFT lag, irgendwo zwischen den Sternen der
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