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1230 - Psychofrost

Titel: 1230 - Psychofrost
Autoren: Unbekannt
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System der Sonne Verth!
    Wir wissen, daß die Sonne nur ein Funken ist, und daß das wahre Feuer, das große Feuer, unsichtbar unter dem Raum und in der Zeit brennt.
    Wir kommen, Gatas!"
    Die klirrende Stimme schwieg.
     
    21.
     
    Jetzt wußten wir, mit wem wir es zu tun hatten.
    Die Eisige Schar war in dieses Universum gekommen, um das Zentrum des Chronofossils Eastside, das Verth-System, anzugreifen und zu zerstören.
    Die Eisige Schar stand im Dienst des Dekalogs, des Herrn der Elemente ,auch wenn die Eisigen nicht zu ahnen schienen, daß sie bloße Werkzeuge in den Händen unserer Gegner waren.
    Die Eisigen ,einst Geschöpfe wie wir, Freunde und Mitstreiter aus der Milchstraße, Magellan und Andromeda waren vom Dekalog gezielt in die galaktische Eastside transmittiert worden, um den Flug der Endlosen Armada zum Verth-System und die Aktivierung des Chronofossils durch Perry Rhodan zu verhindern. Der Dekalog mußte gewußt haben, daß die Eisigen von der psionischen Hintergrundstrahlung des Chronofossils beeinflußt werden würden.
    Es lag nicht allein am höheren Temperaturniveau unseres Universums, daß es bei den Wesen aus der Minuswelt zu einer psychischen Überhitzung, zu Bewußtseinstrübungen und Aggressionen kam. Auf eine noch ungeklärte Weise spürten die Eisigen die psionische Energie, mit der die Signalflamme das Verth-System aufgeladen hatte, und sie spürten sie in Form unerträglicher Schmerzen.
    Es spielte keine Rolle, ob es sich bei dieser Unverträglichkeit um ein natürliches Phänomen handelte oder ob der Dekalog die Eisigen entsprechend konditioniert hatte. (Wir trauten dem Dekalog eine derartige Manipulation ohne weiteres zu, wer die technischen Mittel hatte, eine Verbindung zwischen zwei Universen herzustellen und Objekte von dem einen Kosmos gezielt an einen Ort des anderen zu versetzen, für den dürfte eine Anti-Psi-Konditionierung kein Problem sein.) Für uns - und vor allem für die Blues in der Eastside - war nur eines wichtig: Die Eisigen hatten gedroht, Gatas anzugreifen, und wir mußten Maßnahmen zur Verteidigung des Systems ergreifen.
    Aber wie sollten wir die Zentralwelt der Blues vor dem Psychofrost schützen? Wie konnte man sich gegen einen Gegner zur Wehr setzen, dessen körperliche Nähe allein schon eine Waffe war? Und wie sollten wir kämpfen, wo wir doch wußten, daß die Eisigen einst Wesen wie wir, Freunde von uns gewesen waren? Nicht Haß oder Zerstörungslust, nicht Eroberungspläne oder der Wunsch nach Macht trieb die Eisige Schar zum Angriff, sondern Verzweiflung.
    Sie wurde mißbraucht, ohne es zu wissen, sie befand sich in einem Kosmos, der jedem Eisigen Qualen bereitete; und sie glaubten, im Verth-System die Quelle des Übels, erkannt zu haben. Das große Feuer, wie Tormsen Vary es genannt hatte.
    Die Eisigen mußten dieses Feuer loschen, weil ihre Existenz davon abhing, und wir mußten sie daran hindern, weil unsere Existenz davon abhing.
    Es war eine verzweifelte Situation.
    Ich bin Krehn Meysenhart, und ich habe genug erlebt, um zu wissen, ob eine Situation verzweifelt ist. Und diese war es. In der galaktischen Eastside drohte ein kosmischer Krieg um das Verth-System zu entbrennen, ein Krieg, der auf beiden Seiten zahllose Opfer kosten würde; ein Krieg, den niemand wollte und den jeder verlieren würde.
    Nein, nicht jeder.
    Wir würden verlieren die Blues und die anderen Völker der Milchstraße, die Kosmokraten, deren Plan mit Reparatur des Moralischen Kodes zu scheitern drohte, und auch die Eisige Schar... einer würde in diesem Krieg gewinnen; Der Dekalog der Elemente und jene Mächte, die hinter ihm standen. Der Dekalog brauchte nur zu warten, bis ihm der Sieg in den Schoß fiel.
    Wenn mich jemand nach dem Charakter der Mächte des Chaos fragen würde, hätte ich eine Antwort darauf.
    Die Mächte des Chaos sind nicht das personifizierte Böse, wie mancher vielleicht geglaubt hat. Das Böse würde seine Schandtaten selbst begehen und sie genießen, statt die Schmutzarbeit bedauernswerten Kreaturen wie den Eisigen zu überlassen, Wer die Hilflosigkeit anderer mißbraucht, um seines eigenen Vorteils willen, schrumpft auf wohlverdientes Mittelmaß zusammen.
    Er ist wie ein Dieb, der alten Frauen die Handtasche entreißt.
    Ein Nachrichtenmann mit hundertjähriger Berufserfahrung kennt genug von dieser Sorte, Und ein Nachrichtenmann wie ich hat sie bisher noch alle erledigt Mit Mikrofon und Kamera.
     
    ENDE
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