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1228 - Der Monstervogel aus Atlantis

1228 - Der Monstervogel aus Atlantis

Titel: 1228 - Der Monstervogel aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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erfassten, der in ihrer Nähe lag.
    Das Deck war recht aufgeräumt, aber es standen trotzdem einige Teile herum. So sah sie zwei Fässer, auf deren Oberfläche etwas schimmerte, das sie beim ersten Hinsehen nicht identifizieren konnte. Beim zweiten schon, und da rann es ihr kalt den Rücken hinab, denn sie hatte die Gegenstände als Netze erkannt.
    Es gab nichts, vor dem sie sich mehr fürchtete, als vor diesen verfluchten Netzen, denn durch ein Netz war sie letztendlich wieder eingefangen worden. Wären nicht John Sinclair und Suko gewesen, wer weiß, wo sie an diesem Tag gewesen wäre.
    Bestimmt nicht in dieser herrlichen Freiheit.
    Mit den Handflächen rieb Carlotta über ihre nackten Arme, weil sich dort eine Gänsehaut gebildet hatte. Sie konnte den Anblick der Netze einfach nicht verkraften.
    Auf dem Schiff hatte sich bisher nichts getan. Auch unter dem Deck waren keine verräterischen Geräusche aufgeklungen, und nachdem einige Minuten verstrichen waren, stellte sie sich die Frage, ob sie wirklich richtig gehandelt hatte.
    Sie wusste es nicht.
    Nur einen Moment noch, dann wollte sie das Schiff verlassen und es von oben beobachten, denn ihr Misstrauen war noch nicht verschwunden.
    Die Zeit verstrich. Das sanfte Schaukeln des Schiffes lullte sie ein und machte sie etwas müde. Kein Wunder, denn der Flug hatte sie angestrengt.
    Plötzlich aber war Carlotta hellwach.
    Sie hatte Schritte gehört, und diese Schritte näherten sich verdächtig schnell ihrem Versteck…
    ***
    Für eine rasche Flucht war es zu spät, das wusste Carlotta sehr gut. Der Mann hatte bereits den Aufbau an der rechten Seite passiert, er würde merken, wenn sie aufstand und wegflog, denn das ging nicht ohne verdächtige Geräusche ab.
    So hatte Carlotta nur eine Chance.
    Sie musste sitzen bleiben und auf ihr Glück vertrauen. Alles andere wäre jetzt verkehrt gewesen.
    Sie schaute mit ihren klaren Augen gegen den Rücken des breitschultrigen Mannes, der mit dem wiegenden Schritt eines Matrosen bis zum Heck hinging und sich dabei nicht einmal umdrehte. Er blieb dort stehen, schaute über das Meer und griff mit einer Hand in die rechte Seitentasche seiner Jacke. Aus ihr holte er eine Zigarette und ein Feuerzeug hervor. Carlotta hörte ein metallisches Klicken, bevor die Flamme erschien und das Gesicht des Mannes für einen kurzen Moment beleuchtete.
    Auffällig war der Bart. Ebenso dunkel wie die Haare. Eine gebogene Nase war ebenfalls zu sehen, dann fiel das Gesicht wieder zurück in die Dunkelheit. Nur noch der glühende Punkt der Zigarette war zu sehen, der hin und wieder stärker aufleuchtete, wenn der Mann an seinem Glimmstängel zog.
    Carlotta verhielt sich still. Sie wäre am liebsten tief in die Decksplanken hineingekrochen, doch das war selbst ihr nicht möglich. So musste sie warten, bis der Mann wieder verschwunden war oder sich etwas anderes ereignet hatte.
    Danach sah es zunächst nicht aus. Der Mann schaute weiterhin aufs Meer, nahm hin und wieder einen Zug aus seiner Zigarette und Teile des Qualms trieben, begünstigt durch den leichten Wind, genau in Carlottas Richtung.
    War das normal? Verhielt man sich so? Sah sie die Dinge einfach zu negativ? War dies hier ein ganz normales Boot mit einer ganz normalen Besatzung?
    Im Prinzip schon, und trotzdem war da etwas. Sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren und spürte jetzt auch kein Verlangen mehr, die Flucht zu ergreifen.
    Was stimmte hier nicht? Der Mann hatte aufgeraucht. Er warf die Kippe über Bord und griff zu einem anderen Instrument. Es war ein flacher Kasten, ein Sprechfunkgerät, das er einschaltete und auf eine Meldung wartete.
    Sie dauerte noch etwas. Dann hörte Carlotta die Quäkstimme eines anderen Mannes. Was er fragte, verstand sie nicht, aber sie hörte die Antwort.
    »Nein, es ist noch nichts zu sehen. Sie lassen sich Zeit. Verdammt viel Zeit.«
    Kurze Pause.
    Danach wieder die Antwort. »Ja, ich behalte hier meinen Platz am Heck und gebe euch Bescheid.«
    Carlotta war neugierig wie alle Menschen. Gern hätte sie gewusst, worum es ging, aber man gab ihr keine Antwort. Der Mann an der Reling blieb stumm.
    Dafür beobachtete er das Meer. Zuerst nur mit seinen Augen.
    Dann holte er unter der dunklen Jacke ein Fernglas hervor, mit dem er wohl auch in der Dunkelheit etwas erkennen konnte. Er drückte es in die Umgebung seiner Augen, stellte sich jetzt breitbeinig hin und suchte immer wieder das Meer im Osten ab.
    Wonach hielt er Ausschau?
    Durch den Kopf des
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