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1228 - Der Monstervogel aus Atlantis

1228 - Der Monstervogel aus Atlantis

Titel: 1228 - Der Monstervogel aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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dann verließen sie nicht mehr den Fjord in Richtung Osten. Die offene See gehörte anderen Schiffen, die tage- und nächtelang unterwegs waren, hin zu fernen Zielen. Da von Dundee auch keine Fähren den Hafen verließen, wunderte sie sich schon über das Licht, das auch zu keinem zu mietenden Vergnügungsschiff gehörte, denn deren Illumination sah ganz anders aus. Diese Boote waren hell beleuchtet, wobei ihre Strahler Segel aus Licht bildeten.
    Carlotta konzentrierte sich auf die Bewegung ihrer Flügel.
    Das beherrschte sie perfekt, und so gelang es ihr auch, in der Luft stehen zu bleiben und nach unten zu schauen, ohne selbst gesehen zu werden, da sie mit der Dunkelheit verschwamm.
    Es gab keinen Zweifel. Unter ihr dümpelte ein Schiff auf den Wellen.
    Normalerweise gab es keinen Grund für sie, misstrauisch zu sein, und doch störte sie etwas an diesem Schiff, das sie sogar zwang, nicht mehr weiterzufliegen.
    Es war das Licht.
    Zu wenig Beleuchtung.
    Jetzt, da sie nicht mehr flog und sich besser konzentrieren konnte, bemerkte sie, dass zwei schwache Positionsleuchten ihren Schein am Heck und am Bug abgaben, wobei sich auch innerhalb des Ruderhauses noch eine Beleuchtung verteilte.
    Carlotta hatte viel von einem Vogel mitbekommen. Dazu gehörten nicht nur die Flügel, sondern auch die sehr scharfen Augen und das exzellente Sehvermögen.
    Selbst aus dieser Höhe nahm sie Einzelheiten wahr, und sie sah sogar den Schatten eines Menschen über das Deck huschen. Auch das hätte sie nicht gestört. Es passte ihr jedoch nicht, wie dieser Mann ging. Es gab keinen Grund, sich bei jedem zweiten Schritt umzuschauen, er aber tat es. Wie jemand, der nach irgendwelchen Feinden Ausschau hielt.
    Gab es die?
    Carlotta sah sie nicht. Und eigentlich ging sie das auch alles nichts an, aber ihre Neugierde war geweckt. Es mochte an ihrer Vergangenheit liegen, dass sie immer dann aufmerksam wurde, wenn jemand versuchte, etwas im Verborgenen zu tun. So war es schon im Institut gewesen und wiederholte sich auch in der normalen Welt.
    Carlottas Misstrauen war geweckt. Warum fuhr das Schiff nicht mehr weiter? Warum hatte es nur zwei Positionsleuchten gesetzt? Warum dümpelte es hier auf der See?
    Viele Fragen, auf die sie wohl kaum Antworten bekommen würde, aber sie musste es einfach versuchen, und deshalb glitt sie noch näher an das Schiff heran.
    Allerdings nicht auf die übliche Art und Weise. Carlotta wusste schon, wie sie sich verhalten musste, um nicht aufzufallen. Sie entfernte sich zuerst von dem Boot, flog einen Bogen und sank dann sehr tief, beinahe so tief, dass sie die Wellen hätte küssen können.
    Sie flog über sie hinweg und näherte sich dem Heck des Bootes, wo sie ihre Flügel zusammenfaltete und sich an der Reling festhielt, wobei ihr Körper nach außen durchhing.
    Carlotta lauschte. Sie horchte nach irgendwelchen Stimmen, die ihr den Weg wiesen und ihr klar machten, was sich auf dem Schiff hier abspielte. Es blieb alles ruhig. Möglicherweise übertönte auch das Klatschen der Wellen jedes andere Geräusch.
    Das Mädchen blieb noch eine Weile in dieser Lage. Es war kräftig genug, um sich zu halten, und erst als es sicher war, nicht entdeckt zu werden, zog es sich mit einem Klimmzug in die Höhe.
    Sehr langsam und vorsichtig. Es schielte über das schmale Schanzkleid hinweg und sah das im Bereich des Hecks leere Deck vor sich. Es stand niemand in der Nähe, der auch nur eine Flügelspitze von ihr gesehen hätte.
    Carlotta bewegte ein wenig ihre Flügel, um sich selbst Unterstützung zu geben. Sie kletterte und flog zugleich auf das Boot und suchte sich sofort eine Deckung.
    Sie fand sie hinter einem Aufbau aus Eisen, das nach Rost roch. Dort kauerte sich das Mädchen zusammen und fragte sich dann, was sie eigentlich hier suchte.
    Es war, verrückt. Es war gar nicht ihre Art. Es hatte auch keinen Sinn. Nur weil ein Schiff so dunkel gewesen war, hatte es ihren Verdacht erregt, da stimmte etwas nicht. Nicht bei ihr und wahrscheinlich auch nicht bei den anderen.
    Ihre Lippen zuckten, als sie an Maxine Wells dachte. Was hätte die Tierärztin sich aufgeregt, wenn sie Carlotta in dieser Lage gesehen hätte, aber zum Glück wusste sie ja nichts. Und Carlotta konnte sich wehren. Wenn es zu gefährlich wurde, dann würde sie einfach wegfliegen und damit fertig.
    Mit dem Rücken hatte sie sich gegen den Widerstand gedrückt und saß beinahe entspannt auf dem Fleck. Sie ließ ihre Blicke wandern, die den Teil des Hecks
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