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122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

Titel: 122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.
Autoren: Larry Brent
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überragte, trug . das schwarze Haar streng
gescheitelt und war vier Jahre älter als der fünfzigjährige Horst Baier.
    Die beiden Männer verließen den karg
eingerichteten Aufenthaltsraum. Trübe, nackte Birnen brannten auf dem Korridor.
    In einigen Zellen entstand Unruhe. Jemand
rief: „Ruhe!“ Ein anderer: „Ich werde mich beschweren, wenn der Krach hier
nicht bald abgestellt wird. Sauladen!“
    Irgendwo trat jemand gegen die Tür. Die
beiden Beamten störten sich nicht daran. Sie waren anderes gewohnt.
    Ihre Schritte hallten durch den Gang. Die
Zelle des Häftlings, der nach Blut verlangte, lag in der ersten Etage.
    Klomberg tobte wie von Sinnen.
    Sein Gesicht war schweißüberströmt. Die
beiden Beamten beobachteten ihn durch das Guckloch.
    Der Gefangene trat und schlug gegen die Tür.
„Ihr laßt mich zugrunde gehen!“ brüllte er. „Ihr wißt genau, daß ich es
brauche. Aber es ist euch egal . . . Hier - gebt das der Gefängnisleitung!“ Er
streckte den Männern ein Stück Papier an das Guckloch. Baier griff mit spitzen
Fingern danach. Der Geruch von Schweiß schlug ihm entgegen.
    Max Klomberg atmete wild wie ein gejagtes
Tier, stand mit hängenden Schultern leicht nach vorn gebeugt und stierte wie
ein Irrer auf das Guckloch.
    Der beleibte Beamte entfaltete den feuchten,
schmutzigen Zettel.
    Mit zittrigen Buchstaben stand nur darauf
geschrieben: „Beschafft mir sofort Blut! Aber nur von jungen. schönen Frauen!“
    Die beiden Männer warfen sich einen schnellen
Blick zu. Baier wandte sich an den Häftling. „Legen Sie sich jetzt bitte hin!
Es ist schon spät!“, sagte er mit ruhiger, fester Stimme.
    „Aber mein Antrag! Sie haben meinen Antrag
noch gar nicht gelesen!“ „Doch. Wir haben ihn gelesen. Wir geben ihn weiter.
Darüber können wir nicht entscheiden.“
    Der hagere Begleiter an Baiers Seite konnte
sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen.
    „Macht doch mal eine Ausnahme! Bitte! Ohne
Blut - muß ich bald sterben. Ich brauche es. um meine Kraft zu erhalten.“
    Er stand dicht vor dem Guckloch und preßte
sein Gesicht an das kühle Metall. Seine Augen flackerten in wildem Feuer.
    „Halten Sie bitte Ruhe“, ermahnte der
beleibte Beamte ihn. „Es sind noch mehr hier. Die wollen schlafen. Wenn Sie
keine Ruhe geben, verlegen wir Sie in eine Dunkelzelle.“
    „Bringt mir Blut! Noch heute nacht. Wartet
nicht so lange!“ Den beiden Männern kroch eine Gänsehaut über den Rücken, als
sie die Stimme vernahmen. diesen Wunsch hörten, den sie schon so oft seit der
Einlieferung des als Vampirmörder apostrophierten Klomberg vernommen hatten.
    Klomberg fuhr sich mit einer fahrigen
Bewegung über sein kreideweißes Gesicht, wandte plötzlich den Kopf, lief wie
von Sinnen in seine Zelle zurück - und blieb wie von einem Peitschenschlag
getroffen stehen.
    Langsam drehte er den Kopf. Seine Augen
hatten etwas erfaßt.
    Die beiden Männer vor der Zellentür hielten
den Atem an und wurden Zeuge dessen, was sich in den nächsten Sekunden
abspielte.
    Max Klomberg stöhnte leise. Als wurde er
durch geisterhafte Kräfte ferngelenkt hob er plötzlich beide Arme, und seine
nervigen Fingern zitterten leicht. Das Zittern verschwand.
    Der Gefangene setzte sich langsam, wie eine
Raubkatze in Bewegung, die ein Opfer ausfindig gemacht hat.
    Er stieg vorsichtig auf sein Bett. Das
Gestell knarrte.
    , Die beiden Gefängniswärter blickten sich
an. „Was ist denn jetzt in ihn gefahren?“ fragte der Hagere. Er mußte sich
etwas bücken, und Baier verlagerte seinen Kopf etwas zur Seite, um seinem-
Begleiter bessere Sicht zu ermöglichen. Sie hätten es einfacher haben können,
wenn sie die Tür geöffnet hätten. Aber davon nahmen sie Abstand. Klombergs
Zelle betraten sie nur. wenn es unumgänglich war.
    Dann sahen sie beide, was die Aufmerksamkeit
des kleinen bleichen Mannes mit den hervorquellenden Augen erregt hatte.
    Ihre Nackenhaare sträubten sich, und die
beiden Männer, die schon manches Ungewöhnlich erlebt hatten, schüttelten sich
vor Grauen.
    In der Ecke oberhalb des Bettes, links neben
dem kleinen vergitterten Fenster, durch das matt und verwaschen das ferne Licht
einer Straßenlaterne sickerte, bewegte sich eine fette Spinne und zog sich an
einem klebrigen Faden nach oben.
    Klomberg wurde zum Jäger.
    Sein Rechte schoß blitzschnell vor. Er griff nach dem
Tier und hielt es sofort zwischen seinen Fingern.
    Er fackelte nicht lange. Blitzschnell schob
er die Spinne zwischen die Zähne, so daß die langen,
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