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122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

Titel: 122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.
Autoren: Larry Brent
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er offenbar war.
    „Medler“. stellte sich der Amateurfotograf
vor. die ihm zugestreckte Rechte ergreifend. „Dort hinten ist es. Es tut mir
leid, daß ich Sie nicht schon früher verständigen konnte.“ Er erzählte von
seinem Pech.
    Eppstein nickte nur.
    Aus Medler sprudelte es hervor. Er teilte die
Vorgänge mit und konnte sich gut an die Einzelheiten erinnern. „Ich habe den
Mörder gesehen“, sagte er schließlich. „Er ist vor mir davongelaufen. Ich muß
ihn überrascht haben.“
    „Wie kamen Sie hierher?“ interessierte
Eppstein sich.
    „Ich bin schon seit Anbruch der Dunkelheit im
Wald“, erklärte Medler. „Um Aufnahmen zu schießen.“ Das Wort kam ihm komisch
vor.
    „Aufnahmen zu schießen? Mitten in der Nacht ,“ wunderte Eppstein sich.
    „Das klingt absurd für einen Außenstehenden.
Ich bin begeisterter Fotoamateur und beteilige mich am Wettbewerb einer
Fachzeitschrift. Herr Kommissar. Dort werden die besten Aufnahmen prämiert, die
den Wald in seiner heutigen Form und Gestalt zeigen. Eine Extragruppe stellen
die Aufnahmen dar. welche das nächtliche Tierleben in unseren Wäldern
festhalten. Ähnliches wurde bisher in dieser Form noch nie durchgeführt. Ich
arbeite mit hoch empfindlichen. Normalfilmen. ebenso wie mit Infrarot
empfindlichem Material.“
    Eppstein nickte.
    Sie hatten den schaurigen Platz erreicht.
Alles war unverändert.
    Wortlos begannen die Beamten mit ihrer
Arbeit, und eine Zeitlang schien es Medler. als hätte man ihn vergessen.
    Er stand abseits am Weg und beobachtete die
Arbeit der Beamten.
    Scheinwerfer wurden aufgestellt, die Kamera
wurde in Position gebracht. Ein anderer Beamter pinselte rund um die Türgriffe
eine schwarze, rußartige Masse und nahm Fingerabdrücke.
    Der dritte bereitete einen Gipsbrei, den er
in die Fußspuren rund um das Auto goß. auch einen gut erhaltenen Abdruck am
Feldrand goß er auf diese Weise aus.
    Zwanzig Minuten lang lief alles mit einer
unnatürlichen Stille ab.
    Die Kugeln, die auf Medler abgefeuert wurden,
als der Mann sich dem Tatort nichtsahnend näherte und den Mörder bei seiner
abscheulichen Tätigkeit überraschte, konnten sichergestellt werden. Eine
kriminologische Untersuchung würde den Beweis erbringen, daß diese Kugeln aus
der gleichen unauffindbaren Waffe i stammten, mit der auch die beiden Opfer
erschossen worden waren.
    Eppstein kniete neben der bis zum Hals mit
einer aus einem Polizeifahrzeug geholten Plane zugedeckten Anita Gaus.
    Der Körner war weiß, fast blutleer. Die
Wunden an Brust und Kopf zeigten blutverschmierte Lippenabdrücke.
    Eppstein und der Beamte an seiner Seite
blickten sich an. Der Kommissar zog eine Zigarette aus einer Schachtel und
schob sie sich zwischen die Lippen, nachdem er seinem Nebenmann ebenfalls eine
angeboten hatte.
    Die kalte, unangezündete Zigarette im Mund,
knurrte Kurt Eppstein: „Das Reiche Bild, nicht wahr?“
    Der Nebenmann nickte. „Aber es kann nicht
sein.“
    Eppstein erhob sich. Seine Miene war ernst.
Der Kommissar ging auf den Amateurfotografen zu. „Erlauben Sie mir noch eine
Frage. Herr Medler.“ „Gern. Herr Kommissar. Wenn ich sie Ihnen beantworten
kann.“
    „Sie können! - Es geht um den Mann, den Sie
gesehen haben. Können Sie ihn beschreiben?“
    „Er war etwa einssiebzig groß.“ Medler schloß
die Augen, als müsse er sich noch mal genau vorstellen, wie eigentlich alles
gewesen war. „Dunkles Haar, dunkelbraun, vielleicht schwarz. Etwas schütter.
Ganz genau kann ich das nicht sagen. Schließlich war es dunkel. Aber sein
Gesicht! Ich habe ein gutes Gedächtnis für Gesichter. Kommissar. Ich würde den
Mann unter Tausenden wiedererkennen. Schmaler, breiter Mund, ein breites
Gesicht. Sehr auffällig die Augen. Stark hervortretend.“
    Eppsteins Miene blieb weiterhin ernst. Er
nahm die Zigarette, die er vergessen hatte, anzuzünden, wieder aus dem Mund.
„Ich möchte Sie bitten, mit auf das Kommissariat zu kommen. Herr Medler. Wenn
es Ihnen nicht zu spät ist. möchte ich Ihnen dort gern etwas zeigen.“
     
    *
     
    Über Autofunk wurde der Leichenwagen gerufen,
der eine halbe Stunde später eintraf und die beiden Toten in Zinksärgen
abholte.
    Hans Medler nahm in Eppsteins Dienstwagen Platz.
Sein Fahrrad und die Kameraausrüstung wurde in einem
weißen Polizei-VW mitgenommen.
    Diese Nacht war voller Ereignisse. Als Medler
kurz nach 24 Uhr in das Kommissariat kam. fühlte er sich trotz der Aufregungen
nicht müde und zerschlagen. Im Gegenteil!
    Eppstein
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