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122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.

Titel: 122 - Dr. Satanas - Totensauger von N.
Autoren: Larry Brent
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brauste vorbei.
Die Rücklichter wurden klein.
    Medler schüttelte den Kopf, preßte die Lippen
zusammen und warf einen nervösen Blick auf den am Waldrand entlangführenden
Feldweg, wo er dem Grauen begegnet war.
    Nur wenige hundert Meter von der
Hauptverkehrsstraße entfernt, waren zwei Menschen ermordet, war ein Mordversuch
auf ihn unternommen worden - und niemand hatte etwas davon gemerkt.
    Er kniff sich in den Arm. Das alles kam ihm
vor wie ein schlechter Traum. Aber es war kein Traum! Er war hellwach.
    Fahrig strich er sich durch die Haare. Er war
verschwitzt und abgehetzt. Seine Haar hingen ihm in
die Stirn. Er machte sicher keinen vertrauenerweckenden Eindruck, wenn er -
eine knappe Stunde vor Mitternacht - in dieser abgelegenen Gegend herumlief und
versuchte, einen Wagen anzuhalten.
    Hans Medler konnte die Leute verstehen, wenn
sie nicht stoppten. Heutzutage mußte man vorsichtig sein. Es passierte zuviel.
    Mit Dingen, die man immer nur in der Zeitung
las. konnte man plötzlich konfrontiert werden, wie sein unheimliches
nächtliches Erlebnis bewies.
    Aus Richtung Nürnberg kommend näherte sich
ein Wagen. Er fuhr sehr schnell. Wieder winkte Medler - und wieder war es
vergeblich. Der Fahrer - eine allein am Steuer sitzende Frau - warf ihm nur
einen schnellen Seitenblick zu und gab dann Gas.
    Zwei weitere Male ging es schief.
    Medler spielte schon mit dem Gedanken, sich
auf sein Rad zu schwingen und selbst den Weg zur nächsten Telefonzelle zu
fahren. Aber irgend etwas hielt ihn davon ab. den Tatort zu verlassen. Er
wollte in der Nähe bleiben in der Hoffnung, daß der unheimliche Mörder noch mal
auftauche. Vielleicht hatte er sich in der Nähe versteckt und wartete nur
darauf, seinen Unterschlupf zu verlassen. Nicht ausgeschlossen war es auch, daß
er noch mal an den Tatort zurückkehrte, weil er glaubte, daß Medler
möglicherweise die Flucht ergriff.
    Viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf.
Manche waren unsinnig, und so ertappte er sich dabei, daß er sogar Überlegungen
anstellte, die eigentlich nicht ihm. sondern der Polizei zukamen.
    Siedendheiß überlief es ihn.
    Er dachte daran, was geschah, wenn immer mehr
Zeit verstrich. Er hatte die Toten entdeckt und war zufällig auf den Mörder
gestoßen. Aber je länger er sich hier aufhielt, desto weniger würde man ihm
abnehmen, daß er nur darauf gewartet habe, einen Wagen anzuhalten. Und er,
Medler, konnte selbst in den Verdacht geraten, mit diesen Dingen etwas zu tun
zu haben.
    Sein Herz klopfte wie rasend, und seine Haut
wurde heiß.
    Da kam wieder ein Fahrzeug.
    Medler ging jetzt rigoros vor. Er stellte
sich einfach mitten auf die Straße, neben sich sein Fahrrad, so daß er fast die
ganze Fahrbahn einnahm.
    Er winkte verzweifelt.
    Das Fahrzeug, ein rostroter Citroën 2 CV, stoppte. Ein bärtiger junger Mann stieß
das Fenster auf.
    „Hallo, Kamerad“, sagte er ernst. „Ist dir
die Luft aus den Reifen entwichen, oder hast du ein paar über den Durst
getrunken?“ Der Bärtige blickte böse.
    Medler ließ sein Rad einfach fallen und lief
um die Kühlerhaube des Autos herum. „Weder das eine noch das andere“. sagte der
Amateurfotograf mit rauher. belegter Stimme. „loh brauche Ihre Hilfe. Dort
drüben ist ein Mord passiert! Ich habe den Tatort zufällig entdeckt.
    Der Bärtige kniff die Augen zusammen. „Wie
denn?“
    „Ein Liebespaar wurde erschossen. Sieht
scheußlich aus. Rufen Sie bitte die Polizei her! Ich warte hier. Fahren Sie
los, es eilt.“
    „Ich tue mein Bestes. Das Vehikel schafft
noch seine sechzig. Mehr ist leider nicht drin.“ Mit diesen Worten ließ er die
Kupplung los und gab Gas. Es schepperte und die Motorhaube wackelte. als wolle
sie sich aus der Halterung lösen. Der Bärtige saß wie ein Bomberpilot hinter
dem Steuer und umklammerte es mit festem Griff, als befürchtete er bei der
nächsten Unebenheit ein Ausbrechen seines Fahrzeugs.
    Unwillkürlich mußte Medler grinsen, wurde dann
aber wieder ernst, als er den Blick Richtung Feldweg wandte. Das Gefühl, aus
der Düsternis von den gierigen Augen des Mannes, der auf ihn geschossen hatte,
beobachtet zu werden, griff wie eine kalte Hand nach ihm.
    Die Polizei kam schnell mit zwei Fahrzeugen.
In dem einen saßen Uniformierte. In dem anderen drei Männer in Zivil.
    Einer ging sofort auf Medler zu. „Kommissar
Eppstein“, sagte der große stattliche Mann. Er hatte kluge Augen und ein
sympathisches Gesicht. Sein Haar war schon etwas schütter, und das machte ihn
älter, als
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