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1213 - Der Superkämpfer

Titel: 1213 - Der Superkämpfer
Autoren: Unbekannt
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verschiedene Hypothesen über die wechselnden Erscheinungen ringsum erarbeitet und die Wahrscheinlichkeiten berechnet. Danach dominiert die Wahrscheinlichkeit, daß wir es mit unterschiedlichen Phänomenen ein- und derselben Sache zu tun haben."
    „Darauf bin ich sogar mit nichts als meinem stupiden Biogehirn gekommen", gab ich wütend zurück, „Die entscheidende Frage ist, was für eine Sache das ist, die uns in Form der verrücktesten Erscheinungen begegnet. Ich habe beinahe den Eindruck, als wären wir von der Rolle des Jägers in die Rolle des Gejagten geraten."
    „Du bist doch keine fünfdimensionale Struktur", wandte die Positronik ein.
    „Wer sagt denn, daß unser Jäger sich wie wir mit fünfdimensionalen Strukturen begnügt?" meinte ich. „Es könnte ja sein, daß er auf ÜBSEF-Konstanten aus ist."
    „Aber das wäre unmoralisch, Shaggy."
    Ich grinste.
    „Das kommt immer auf den Standpunkt an, liebste Hilda. Eine Kuh mag es unmoralisch finden, Fleisch zu essen; für einen Löwen dagegen ist das ganz selbstverständlich und deshalb auch höchst moralisch."
    „Willst du mich mit einer Kuh vergleichen?" erkundigte sich Hilda.
    „Keineswegs", antwortete ich.
    „Aber bleiben wir ruhig bei der Biologie, Schwester. Ich denke, wir dürfen uns als eine Art Zecke betrachten, die im Gefieder eines Vogels sitzt. Natürlich mag der Vogel keine Zecken - außer in seinem Magen, was wir wiederum nicht mögen. Folglich müssen wir ihm signalisieren, daß wir in friedlicher Absicht gekommen sind."
    „Symbolfunk?" vergewisserte sich Hilda.
    „Genau", antwortete ich. „Wir zeigen dem unbekannten Jäger eine weiße Flagge, einen grünen Palmzweig und ein goldenes Friedensmanifest. Wenn er uns trotzdem nicht innerhalb von fünf Minuten wieder freigibt, werden wir uns in einen Paratronschirm hüllen und das Feuer mit Gravitationsbomben eröffnen."
    „Das könnte in dieser Umgebung verheerend wirken", gab die Positronik zu bedenken.
    „Es wird uns aber vielleicht auch den Respekt verschaffen, der nötig ist, um unseren Jäger zu Verhandlungen zu veranlassen", erwiderte ich. „Falls er wirklich nach ÜBSEF-Konstanten jagt, dürften dabei eine Menge fünfdimensionaler Strukturen so nebenher anfallen. Da er sie wahrscheinlich nicht gebrauchen kann, wäre er für uns als neue Bezugsquelle interessant. Geschäft ist schließlich Geschäft."
    „Und womit sollen wir bezahlen?" fragte Hilda.
    Ich winkte ab.
    „Bis es soweit ist, fällt mir schon etwas ein. Denk mal inzwischen darüber nach - und signalisiere endlich unsere friedlichen Absichten!"
    „Heuchler!" sagte die Positronik -und sie sagte es tatsächlich in verächtlichem Tonfall.
    Mich störte die Beschimpfung nicht. Hilda meinte es nicht ernst. Schließlich war sie zwingend darauf konditioniert, meine Arbeit und damit Perwelas Geschäfte zu unterstützen.
    Während sie per Symbolfunk unsere friedlichen Absichten verkündete, checkte ich die Paratronschirmprojektoren und den Gravitationsbombenstrahler durch.
    Ich war keineswegs enttäuscht, als der Jäger nach fünf Minuten immer noch nicht auf unsere Friedenssymbole reagiert hatte. Er war entweder gar nicht dazu in der Lage - oder er hatte unsere Anwesenheit bisher überhaupt noch nicht bemerkt.
    Ich aktivierte die Paratronschirmprojektoren und schaltete gleichzeitig den Gravitationsbombenstrahler auf Dauerfeuer. Eine direkte Reaktion darauf vermochte ich nicht festzustellen, aber plötzlich gab es einen schmetternden Krach - und Sekunden später fand ich mich benommen zwischen den Trümmern meines Subtimers wieder, der auf einer stählern wirkenden glatten Fläche gelandet war.
    „Totalschaden", konstatierte Hilda. „Was sagst du dazu, Shaggy?"
    „Es war ja nicht mein Subtimer", erwiderte ich matt.
    Danach konnte ich nichts mehr sagen, denn von allen Seiten brandeten Wogen fünfdimensionaler Strukturen gegen mein Bewußtsein und drohten es zu ersticken.
    Ich spürte noch, daß ich durch einen heftig pulsierenden transparenten Schlauch auf eine in allen Regenbogenfarben leuchtende Kugel zugerissen wurde, dann erloschen alle meine Wahrnehmungen gleich einer Kerzenflamme im Orkan...
     
    5.
     
    Stalion Dove erwachte mit einem gellenden Schrei aus einem Alptraum. Als er merkte, daß er wach war, wollte er zum Rand des Zimmerbodens kriechen, auf dem er das Bewußtsein verloren hatte und nach dem Riesennashorn, ausschauen.
    Er schüttelte irritiert den Kopf, als er die gestiegene Schwerkraft registrierte.
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