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1213 - Der Superkämpfer

Titel: 1213 - Der Superkämpfer
Autoren: Unbekannt
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neigte, seine physische Stärke zu überschätzen, blieb ihm nur eine Alternative.
    Er wirbelte herum und rannte um sein Leben.
    Nicht, daß er auch nur im Traum daran gedacht hätte, das Untier durch bloßes Davonrennen abhängen zu können. Wäre das der Fall gewesen, hätte er ein böses Erwachen erlebt. Vielmehr blickte er sich mit hellwachen Sinnen um, während er so schnell wie möglich durch das Ruinengelände stürmte, um sich eine kleine Frist zu verschaffen. Sehr bald wurde ihm klar, daß er sich bestenfalls eine sehr kleine Frist zu verschaffen vermochte. Das Riesennashorn donnerte gleich einem gepanzerten Shift durch Mauern und Wände hinter ihm her und holte Zentimeter um Zentimeter auf.
    Obwohl die Schwerkraft an diesem Ort - wo immer er sein mochte - ganz erheblich unter der von Oxtorne lag und er als Umweltangepaßter mit Kompaktkonstitution sich auf günstigere Umweltbedingungen sofort und ohne technische Hilfsmittel umzustellen vermöchte, spürte er doch schon nach relativ kurzer Zeit, wie seine Kräfte erlahmten. Sein Organismus war in letzter Zeit einfach zu lange zu vielen Belastungen in ausgesprochenen Grenzsituationen ausgesetzt gewesen und besaß deshalb keinerlei nennenswerte Reserven mehr.
    Er fühlte schon den glühend heißen Atem des Tieres in seinem Nacken und erkannte daran, daß es ebenfalls von einer Extremwelt abstammte, als er vor sich endlich das erblickte, wonach er so verzweifelt gesucht hatte: eine Hausruine beziehungsweise ein halbiertes Haus, in dem zwischen einseitig offenen Zimmern der Torso einer Stahlbetontreppe bis fast nach unten hing.
    Stalion sprang ohne Zögern die Treppe an und spürte, wie sie bei sei,-nem Aufprall schwankte. Einen Hundertstel Herzschlag lang wartete er, dann stürmte er die Stufen hinauf.
    Es krachte, als der Körper des Riesennashorns wenige Meter unter ihm auf der Treppe landete. Staub, Putz und Mauerbrocken rieselten links und rechts hinab. Stalion hastete weiter, obwohl die gesamte Treppenkonstruktion wie bei einem Beben der Stärke neun hin und her schwang.
    Schließlich passierte, was unter diesen Umständen unvermeidlich gewesen war. Die Treppe schwang so ungünstig unter ihm weg, daß er nach einem Sprung nur auf der Außenkante landete und das Gleichgewicht verlor. Ihm blieb weiter nichts übrig, als sich nach außen abzustoßen und darauf zu hoffen, auf dem Boden einer Etage des Treppenhauses oder eines Zimmers zu landen.
    Er schaffte es tatsächlich.
    Aber während er noch auf dem Bauch lag und nach Luft schnappte.
    Sah er aus den Augenwinkeln, daß auch das Riesentier den Absprung von der Treppe wagte. Nach menschlichem Ermessen mußte es auf seinen Rücken landen.
    Mit buchstäblich allerletzter Kraft kroch Stalion Dove über den Boden auf die Öffnung zu, die ins benachbarte Zimmer führte. Er kam sich langsam wie eine Schnecke vor und war überzeugt davon, daß er im nächsten Moment zerschmettert werden würde.
    Statt dessen befand er sich mit dem Oberkörper bereits im Nachbarzimmer, als das Nashorn hinter ihm aufprallte. Stöhnend warf sich der Oxtorner weiter nach vorn, während in seinem Rücken der Boden des Zimmers absackte. Im nächsten Augenblick schlug das Untier auf dem Boden darunter auf - und das darauf lastende Gewicht bewirkte, daß es ihn durchschlug.
    Krach folgte auf Krach. Stalion zuckte jedes mal zusammen, wenn das Ungeheuer ein Stockwerk tiefer stürzte. Die zeitlichen Abstände wurden jedes mal geringer. Nach dem letzten Krachen war es ein paar Sekunden unheimlich still, dann stürzte die gesamte Treppe mit Donnergetöse hinab und begrub das, was von dem Tier übrig war, unter ihren Trümmern.
    Stalion Dove zog sich ganz in das nächste Zimmer. Als er gegen die Wand stieß, versuchte er, sich an ihr hochzustemmen. Tränen des Zorns und der Frustration füllten seine Augen, weil es ihm nicht gelingen wollte. Schließlich resignierte er. Seine letzte Kraftreserve war verbraucht. Ihm wurde schwarz vor Augen.
    Er kippte um und schlug auf den Boden.
     
    3.
     
    „Wie gefällt dir mein Programm?" erkundigte sich das Wesen, das äußerlich einem mittelgroßen Terraner mit wirrem Haar glich, der sich einen schmuddeligen Morgenrock über die schmalen Schultern gehängt hatte.
    1-1-Helm verwandelte sich aus der leuchtenden Spirale, die er eben noch gewesen war, in eine Art Riesenfledermaus mit rotglühenden Augen.
    „Für den Anfang nicht schlecht, Einstein", antwortete er. „Aber mich interessieren nicht hur die
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