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1212 - Die größte Show des Universums

Titel: 1212 - Die größte Show des Universums
Autoren: Unbekannt
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fuhr er auf. „Ras Tschubai bist du jedenfalls nicht."
    Sein Gegenüber lachte herzlich.
    „Da hast du allerdings recht", erwiderte er und verschwand. Gool fuhr sich müde mit der Hand über die Augen. War der Mutant teleportiert, oder hatte er sich auf andere Weise zurückgezogen?
    Ich glaube, du wirst verrückt, schalt er sich. Ras ist ein Teleporter. Was überlegst du noch, wenn er so plötzlich weg ist? Es ist doch alles eindeutig - oder?
    Das war es keineswegs.
    Gool verließ das Labor und ging zum nächsten Medo-Roboter. Er legte sich auf den Untersuchungstisch.
    „Wie kann ich dir helfen?" fragte der Automat.
    „Ich habe Halluzinationen gehabt", erläuterte der Ingenieur. „Etwas anderes kann es kaum gewesen sein.
    Daher bin ich nicht ganz sicher, ob ich geistig so gesund bin, wie ich sein sollte."
    „Du möchtest also, daß ich dich auf deinen Geisteszustand untersuche?"
    „Genau das."
    „Ist nicht nötig."
    „Ich bestehe darauf."
    „Ach, Mensch, Horvat. Das bringt doch nichts", sträubte sich der Roboter. „Dir ist doch längst klar, daß bei dir eine Schraube locker ist. Wozu soll ich das noch einmal nachprüfen? Festziehen kann ich sie auch nicht."
    Dem Ingenieur verschlug es die Sprache. Schockiert blickte er den Medo-Automaten an. Derartige Worte hatte er von einer Maschine noch nie gehört.
    „Was ist los?" stammelte er.
    „Ich habe es doch gerade gesagt. Du hast eine Macke."
    Gool stieg vom Tisch. Fluchtartig verließ er den Raum. Er eilte zu einem anderen Labor, in dem eine junge, rothaarige Frau arbeitete. Sie lächelte erfreut, als sie ihn sah, und bot ihm die Wange zum Begrüßungskuß.
    „Das kommt auch nicht alle Tage vor, daß du mich besuchst, obwohl du mir vorher gesagt hast, daß du schrecklich viel zu tun hast", bemerkte sie scherzhaft.
    „Ich brauche deine Hilfe", erwiderte er. „Bitte komm sofort mit mir zu einem Medo-Robot. Ich fürchte, ich verliere den Verstand."
    Sie musterte ihn prüfend, stellte keine Fragen, sondern reichte ihm die Hand und begleitete ihn zu der gleichen Medo-Kabine, in der er wenig vorher gewesen war. Der Roboter begrüßte sie zuvorkommend, stellte einige medizinisch orientierte Fragen und begann danach mit der Untersuchung. Diese dauerte nur wenige Minuten.
    „Du hattest keinen Grund, zu mir zu kommen", bemerkte die Maschine dann. „Du bist vollkommen gesund."
    Horvat Gool setzte sich aufrecht.
    „Es ist noch nicht lange her, daß ich hier war", sagte er. „Du hast dich geweigert, mich zu untersuchen und mich rundheraus für verrückt erklärt."
    „Es tut mir leid", erwiderte der Roboter. „Du mußt mich mit einem anderen Automaten verwechseln. Ich habe so etwas nie behauptet, und ich würde es selbstverständlich auch nie tun."
    Wortlos verließ Gool die Kabine. Die junge Frau folgte ihm.
    „Würdest du mir bitte erklären, was das alles soll?" Sie blickte ihn besorgt an. „Da stimmt doch was nicht."
    „Das ist es ja gerade, was ich deutlich machen wollte", erklärte er. „Hör zu, Fame, ich glaube, es ist an der Zeit, Alarm zu schlagen."
    Ein humanoider Roboter näherte sich ihnen mit tänzelnden Schritten.
    „Ihr seht aus, als ob ihr in die Flitterwochen wollt", rief er und bewarf sie mit Konfetti. „Viel Glück dabei. Ihr könntet sie allerdings kaum besser feiern als bei der größten Show des Universums. Sie beginnt, wenn Tiryk eingetroffen ist."
    Eine fröhliche Melodie pfeifend eilte der Roboter weiter.
    „Tiryk?" fragte Fame Learink überrascht, „Das ist doch der Name eines Kosmokraten! Ob der Roboter uns wirklich sagen wollte, daß ein weiterer Kosmokrat zu uns an Bord kommen wird ?"
     
    2.
     
    „Komm, ich lade dich zu einer Tasse Tee ein", sagte Gool. „Ich muß einfach mit dir reden."
    „Auf den Gedanken, daß ich etwas zu tun habe, bist du wohl noch nicht gekommen, wie?"
    Er lächelte gequält, hakte sich bei ihr unter und ging mit ihr zu einer nahen Messe. Er wußte, daß ihre Antwort nicht so gemeint war. Er kannte Fame schon sehr lange. Zu ihr hatte er mehr Vertrauen, als zu jedem anderen Menschen an Bord. Sie hatten einige Zeit zusammengelebt, waren dann jedoch ihre eigenen Wege gegangen, weil er geglaubt hatte, sich dabei besser auf seine Arbeit konzentrieren zu können. Sie hatte diese Trennung nie ganz verwunden, war jedoch nicht wieder darauf zu sprechen gekommen. Eine schnippische Bemerkung hin und wieder vermochte sie sich jedoch nicht zu verkneifen.
    Er war ein fanatischer Arbeiter, der ununterbrochen
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