Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1212 - Die größte Show des Universums

Titel: 1212 - Die größte Show des Universums
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zwölf Stunden und mehr an einem Projekt sitzen konnte. Selbst nach einer so langen Konzentrationsübung war er meist noch nicht erschöpft, sondern blieb auf der Suche nach wissenschaftlichen Lösungen. Gerade deshalb hatten ihn die Ereignisse an Bord um so mehr getroffen. Sie lenkten ihn von seiner Arbeit ab, und nichts war ihm mehr verhaßt, als derartige Behinderungen. In solchen Fällen war er bestrebt, das Problem so schnell wie möglich zu lösen, um wieder zu dem zurückkehren zu können, was ihm wichtig war.
    „Hilf mir, den Überblick zu bekommen", bat er. „Ich muß wissen; ob ich geistig noch gesund bin oder nicht."
    Sie lächelte mitfühlend und griff nach seinen Händen.
    „Laß dich doch nicht verrückt machen", bat sie. „Es ist alles in Ordnung. Ein paar Roboter drehen durch.
    Na und? Wir werden die Vorfälle melden, und dann ist alles in Ordnung."
    „So schnell geht das nicht", wehrte er ab. „Immerhin bin ich einem Mann begegnet, der wie Ras Tschubai aussieht, aber zugibt, es nicht zu sein. Er sieht also nur so aus. Wer aber ist der echte, und wer ist der falsche Tschubai? Und wieso hat der Roboter von der größten Show des Universums gesprochen? Ich habe nie zuvor etwas davon gehört, daß Rhodan so etwas vorhat. Der Name Tiryk ist mir schon mal untergekommen. Jedenfalls glaube ich, mich daran erinnern zu können. Du hast recht. Es ist der Name eines Kosmokraten. Aber wieso ist plötzlich die Rede von ihm?"
    „Der Konfetti-Roboter hat gesagt, daß Tiryk bald eintreffen und daß dann die Show beginnen wird", erwiderte sie. Nachdenklich blickte sie auf ihre Hände. „Bist du sicher, daß du in letzter Zeit niemandem auf die Zehen getreten bist?"
    Er lächelte.
    „Ich habe auch schon an einen Racheakt gedacht", gestand er. „Ich bin nun mal nicht besonders geschickt im Umgang mit anderen Menschen."
    „Davon kann ich ein Lied singen."
    „Es tut mir leid, Fame. Ich weiß, daß ich in dieser Hinsicht ein Versager bin. Aber ich weiß auch, daß ich mir in den vergangenen Monaten besonders viel Mühe gegeben habe. Niemand hat einen Grund, mir eins auszuwischen."
    „Dann können wir davon ausgehen, daß die Vorfälle nicht auf dich gemünzt sind. Sie haben wahrscheinlich überhaupt nichts mit dir zu tun."
    „Könnte sein."
    „Wenn es so ist, müssen wir wirklich Alarm schlagen."
    Sie erhob sich.
    „Soll ich die Zentrale über Interkom verständigen?"
    „Wir sollten hingehen", entgegnete er. „Das ist überzeugender."
    Die Tür öffnete sich und ein hochgewachsener Mann beugte sich für einen kurzen Moment herein. Er hatte braunes, gelocktes Haar. Auf seiner Stirn leuchtete ein großes, rotes Facettenauge.
    „Nachor", rief Horvat Gool. Er sprang überrascht auf.
    Der Mann mit dem Facettenauge schien ihn nicht gehört zu haben. Er zog sich wieder zurück und schloß die Tür.
    „Das war der Armadaprinz", sagte der Ingenieur. Hilfesuchend blickte er die junge Frau an.
    Hatte er sich abermals geirrt? Spielte man ihm schon wieder einen Streich?
    „Ja", bestätigte sie. „Es war Nachor Von dem Loolandre. Er ist unverwechselbar."
    „Also bin ich doch nicht verrückt." Er lachte. „Oder wir sind es beide."
    „Vielen Dank für das Kompliment."
    Sie öffnete die Tür und trat vor ihm auf den Gang hinaus. Der Mann mit dem Facettenauge stand nur wenige Schritte von ihnen entfernt vor einem Interkom, den er allerdings nicht eingeschaltet hatte.
    „Nachor", rief der Wissenschaftler. „Mein Gott, warum bist du vorhin so schnell weggelaufen? Was ist denn passiert? Habe ich etwas gesagt, das dich beleidigt hat? Es tut mir leid. Bitte, glaube es mir. Ich möchte mich entschuldigen, auch wenn mir nicht bewußt ist, daß ich irgend etwas falsch gemacht habe."
    Das Gesicht seines Gegenübers blieb ausdruckslos. Der Einäugige antwortete nicht.
    Fame Learink blickte ihn an, Und plötzlich hatte sie das Gefühl, daß dieser Mann gar nicht Nachor von dem Loolandre war.
    Verunsichert sah sie Gool an, der vor dem Einäugigen stand und hilflos nach Worten suchte.
    Was ist los? fragte sie sich. Was ist mit Nachor passiert? Er ist ganz anders als sonst. Warum sagt er nichts?
    „Was ist geschehen?" drängte Gool. „Bitte, ich muß es wissen."
    Der Mann, der wie der Armadaprinz aussah, lächelte. Er richtete sich auf und seufzte.
    „Nur keine Aufregung", sagte er. „Es ist alles im Lot."
    Gool atmete auf.
    „Dann ist es nicht meine Schuld, daß du so ... hm... eigenartig warst?"
    Das Lächeln des anderen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher