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1212 - Die größte Show des Universums

Titel: 1212 - Die größte Show des Universums
Autoren: Unbekannt
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sich ruckartig auf.
    Für einen kurzen Moment flackerte seine Armadaflamme.
    Er erhob sich und entfernte sich einige Schritte vom Tisch, an dem er gegessen hatte.
    Der DNA-Ingenieur Horvat Gool blickte ihn erstaunt an. Eben noch hatten sie angeregt miteinander diskutiert. Er hatte auf eine Antwort von ihm gewartet, nachdem er ihm eine etwas gewagte Theorie angeboten hatte. Da hatte sich der Armadaprinz plötzlich verändert. „Was ist los?" fragte Gool bestürzt. „Habe ich dich beleidigt? Das tut mir leid. Das lag ganz bestimmt nicht in meiner Absicht." Nachor von dem Loolandre schien ihn nicht zu hören. Er stand einige Meter von ihm entfernt, und für Gool war nicht zu erkennen, wohin er blickte. Das rote Facettenauge schimmerte eigenartig im Licht der Deckenelemente.
    Immer wieder schien ein feiner Lichtstrahl über die Facetten zu gleiten und sie aufleuchten zu lassen. Das Auge schien größer zu sein als sonst. Doch das täuschte. Es reichte von der Nasenwurzel bis zum Haaransatz - so wie immer.
    Du irrst dich, sagte sich der Ingenieur. Es muß an dem gelegen haben, was du an Vorstellungen entwickelt hast. Vielleicht hast du an irgend etwas gerührt, was in seiner Vergangenheit lag, und wovon du besser nicht gesprochen hättest.
    „Nachor", begann er zögernd. „Können wir nicht...?"
    Der Armadaprinz wandte sich ihm zu, kam zu ihm und stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch.
    Blickte er ihn an? Und wenn er es tat, sah er ihn wirklich? Oder war er mit seinen Gedanken so weit weg, daß er ihn nicht mehr wahrnahm?
    „Ich muß weg", entfuhr es Nachor. „Zum Loolandre."
    Er erschauerte, als sei es ihm kalt über den Rücken gelaufen. Abrupt wandte er sich um und stürmte aus der Messe, in der sich außer ihm und Gool sonst niemand aufgehalten hatte. Der DNA-Ingenieur sprang auf und eilte hinter ihm her, noch immer von seinem schlechten Gewissen geplagt. So war es immer gewesen.
    Horvat Gool bezog die Reaktionen anderer stets auf sich. Auch jetzt konnte er sich nur schwer vorstellen, daß das Verhalten des Armadaprinzen mit ihm nichts zu tun hatte.
    Je schneller er jedoch ging, desto eiliger schien Nachor von dem Loolandre es zu haben. Ja, er schien geradezu vor ihm zu flüchten: Schließlich gelang es Horvat Gool, ihn an der Schulter zu packen und festzuhalten.
    „Um Himmels willen, Nachor", rief er. „Du kannst doch nicht so einfach verschwinden, ohne mir eine Antwort oder irgendeine Erklärung zu geben. Was ist denn los?"
    Der Armadaprinz schüttelte ihn panikerfüllt ab, als furchte er um sein Leben. Gool griff nach seinem Arm, doch der Armadaprinz stieß ihn zurück. Dann fuhr er herum und rannte davon. Der Ingenieur folgte ihm nun langsamer. Allmählich dämmerte ihm, daß die eigenartige Reaktion seines Gesprächspartners vielleicht doch nichts mit ihm zu tun hatte.
    Was war geschehen? Warum lief Nachor davon? Was hatte ihn nahezu panikartig reagieren lassen?
    Weshalb glaubte er, unbedingt sofort zum Loolandre eilen zu müssen? Was wollte er dort, und was zwang ihn, dorthin zu gehen?
    Der Armadaprinz verschwand in einem Hangar. Damit stand für Gool fest, daß er ihn nicht mehr zurückhalten konnte.
    „So sehr kann ich ihn gar nicht beleidigt haben, daß er gleich die Flucht ergreift", sagte der Ingenieur. „Ich sollte eine Meldung machen."
    „Tu das", sagte eine helle Stimme hinter ihm.
    Erschrocken fuhr er herum. Er sah niemanden.
    „Wie bitte?" fragte er.
    „Ich empfahl dir, richtig zu handeln."
    Gool schluckte.
    Etwa zwei Meter von ihm entfernt befand sich ein dunkler Fleck auf dem Boden des Ganges. Er verformte sich und wölbte sich zu einem roten Facettenauge auf, zu einem Auge, wie Nachor es hatte. Doch dann bildete sich in diesem Auge eine Pupille. Diese rollte einige Male hin und her, richtete sich dann aber auf ihn.
    Ein gedämpftes Lachen ertönte.
    „Ich habe dir einen Rat gegeben. Schon vergessen?"
    Gool faßte sich an den Kopf. Er schob sich mit dem Rücken an der Wand entlang, um dem Auge nicht zu nahe zu kommen, und rannte dann wie von tausend Furien gehetzt davon. Er war ansonsten ein nüchterner Mann, den so leicht nichts erschüttern konnte. Doch jetzt war er völlig verunsichert, so daß er seinen eigenen Sinnen nicht mehr traute.
    Das Gelächter wurde lauter. Es hallte dröhnend durch den Gang und verfolgte ihn, bis sich ein Schott hinter ihm schloß. Keuchend lehnte er sich mit dem Rücken dagegen. Schweiß bedeckte seine Stirn.
    Verlor er den Verstand?
    Was habe ich
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