Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
121 - Das Scheusal aus dem Nichts

121 - Das Scheusal aus dem Nichts

Titel: 121 - Das Scheusal aus dem Nichts
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Titel
der Melodie und du erzählst mir etwas von Lungenkrebs. Du erinnerst mich an den
Studenten aus dem Witz.“ „Aus welchem Witz?“
    „Der mit Professor Oberhofer.“
    „Unser Oberhofer, von der Uni in Berlin? Der
Bio-Schmalspurspezialist.“ „Genau, über den erzählen sie sicher die Story. Soll
ein Narr von Würmern sein. Sämtliche Arten gehören zu seinem Fachgebiet. Man
sagt, daß jeder Student sich bloß darauf zu spezialisieren braucht, um bei der
Prüfung nicht durchzufallen. Wenn einer an Oberhofer kommt, geht’s garantiert
um Würmer.“
    „Und was hat das mit mir zu tun? Ich hab’
keine . . .“
    „Werd’ ich dir gleich erklären. Besagter
Student. ..“
    „Du kennst seinen Namen nicht?“
    „Als er mit mir schlief, hat er vergessen
sich vorzustellen.“
    „Ah, deshalb.“
    „Besagter Student also“, fuhr Steffanie Holten
fort und zog ihren Pulli nach unten, daß die festen Brüste sich noch
    schärfer darunter abzeichneten, „wußte:
Oberhofer würde ihn vornehmen. Er lernte wie ein Irrer alles auswendig, was er
über Würmer erwischte. Aber diesmal schien Oberhofer nicht bei Laune zu sein.
Als unser Student an die Reihe kam. kam Professorchen auf die Idee, ihn über -
Elefanten auszufragen.“
    „Au Backe!“
    „Sagte der Student auch. Er war gut auf die
Würmer dressiert. Aber Elefanten? Da wußte er höchstens, daß es sich um einen
Dickhäuter handelt und es mehrere Untergruppen gibt, daß aber alle einen Rüssel
hätten.
    Doch der Student hatte eine Idee. Er begann
sein Referat: Der Elefant gehört zur Familie der Säugetiere. Ihn zeichnet eine
Besonderheit aus: er hat einen Rüssel. Dieser Rüssel hat die Form eines Wurmes.
Es gibt viele Arten von Würmern: Regenwürmer, Bandwürmer, Spulwürmer ..
    Appelt begann zu lachen. „So kam er
schließlich doch noch auf Oberhofers Lieblingsthema. Hat er’s anerkannt?“ „Der
Student hat mit eins bestanden!“ „Da soll nur einer sagen, unsere Professoren
seien konservativ. Die haben doch ein Herz für uns - oder?“
     
    *
     
    Es dämmerte bereits.
    Der VW fuhr mit sechzig am Damm entlang.
Rechter Hand dehnten sich Felder und Wiesen. Am Straßenrand folgten dichtes
Buschwerk und zahlreiche Bäume.
    Appelt fuhr rechts heran. Weit und breit war
kein Mensch. Die Luft war endlos still.
    „Hier scheint’s nicht mal Autos zu geben.
Wunderbar! Dann kann mich auch niemand stören. Ich bin gleich zurück. Laß dir
die Zeit ohne mich nicht lang werden. Oder mußt du dich auch mal in die Büsche
schlagen?“
    „Nein, kein Bedarf.“
    „Na, du hast’s gut. Baby. Mein Innenleben
macht solche Mätzchen nicht mit. Tschüß!“
    Es gab ein schepperndes Geräusch, als Appelt
die Tür des Käfers hinter sich zuschlug. Mit seinen langen Beinen, die in eng
anliegenden Röhrenhosen steckten, ging er wie ein Storch über die Straße,
schlug sich durch die Büsche und verschwand hinter dem mächtigen Stamm einer
alten Buche.
    Plötzlich ertönte in der Ferne leises
Autogeräusch.
    Steffanie hob sofort den Kopf.
    Ein metallicblauer Mercedes 230 kam aus der
entgegengesetzten Richtung, wurde langsamer und stoppte auf ihrer Höhe.
    Hinter dem Steuer des Wagens mit Hamburger
Kennzeichen saß ein ausgesprochen gut aussehender, braungebrannter, junger Mann,
salopp gekleidet und mit jungenhaftem Lächeln. Steffanie fand ihn auf Anhieb
sympathisch.
    Der Fremde kurbelte das Fenster auf der
Fahrerseite herunter.
    „Schönen guten Abend“, grüßte er.
    „Guten Abend!“
    „Vielleicht können Sie mir einen Tip geben“,
fuhr der Blonde fort.
    „Kommt ganz darauf an, welchen.“
    „Kennen Sie sich hier aus?“
    „Leider nein.“
    Der Fahrer kratzte sich im Nacken. „Schade.“
    „Aber vielleicht hab’ ich doch etwas gesehen
und kann Ihnen helfen. Was suchen Sie denn?“
    „Das Gut einer Familie Steinhusen.“
    „Nicht bekannt, tut mir leid! Hätten Sie mich
nach einer exklusiven Nachtbar in Berlin gefragt, hätte ich Ihnen ein ganzes
Dutzend auf Anhieb genannt.“
    In diesem Augenblick kam Bernhard Appelt
zurück. Er grinste breit und bekam die letzten Worte noch mit.
    „Noch nicht verheiratet, und schon macht das
Mädchen Zicken. Kaum läßt man sie eine halbe Minute aus den Augen, schon
flirtete sie. Mitten auf einer Nebenstraße, wo kein Mensch einen anderen
vermutet.“
    Der Mann hinter dem Steuer des 230er Mercedes
lachte. „Heutzutage ist man vor keiner Überraschung mehr sicher. Damit müssen
Sie sich abfinden.“ „Woher wissen Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher