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121 - Das Scheusal aus dem Nichts

121 - Das Scheusal aus dem Nichts

Titel: 121 - Das Scheusal aus dem Nichts
Autoren: Larry Brent
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ihre Wirkung nicht.
    Hans Liepert sprach von seinen Sorgen und bat
darum, Mister Brent von den Vorgängen, die ihn beschäftigten und die er so
rätselhaft fand, zu unterrichten. Auch würde er gern mit Larry Brent in
briefliche Verbindung treten.
    Liepert ahnte nicht, daß das alles nicht
nötig sein würde und seine Mitteilung direkt der PSA bekannt und für Larry Brent auf Band aufgenommen wurde.
    Der Schauspieler war der Ansicht, daß man
Brent auf jene Weise konsultieren konnte, wie man einen Hellseher oder
Geistheiler konsultierte. Doch Larry Brent war kein Privatunternehmer. Er
arbeitete für die PSA im Dienst der Menschheit. Und im Prinzip konnte sich
jeder einzelne an einen PSA-Mitarbeiter wenden, ohne daß demjenigen die
Organisation als solche überhaupt bekannt war und er über die Wirkungsweise
etwas wußte.
    Cynthia Burthill bedankte sich für den Anruf
und sagte abschließend: „Mister Brent wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen.
Mister Liepert. Auf Wiederhören!“
    Hans Liepert legte auf, und Tage vergingen,
aber niemand meldete sich.
    Der Frühling kündigte sich an, und Hans
Liepert begriff nicht, daß schon wieder ein halbes Jahr seit dem rätselhaften
Unfall vergangen war.
    Am 25. März gegen Abend erhielt er einen
Telefonanruf. Sein erster Gedanke: das ist Brent. Aber dem war nicht so.
    Freunde aus dem obersten Norden meldeten
sich. Ferdinand und Erika Steinhusen, die im Land Hadeln einen großen Bauernhof
hatten und dort manchen Sommer verbrachten, luden ihn ein.
    Liepert sagte zu.
    Und damit begann das Unheil...
     
    *
     
    In den ersten beiden Tagen nach seiner
Ankunft sprach man viel über die Vergangenheit und über den schrecklichen
Unfall. Anfangs kam keine rechte Stimmung auf. Man wußte, daß Liepert darunter
litt, kein vollwertiger Mensch mehr zu sein und er als Schauspieler bereits so
gut wie vergessen war. In dem Beruf, in dem er so viele Erfolge hatte, ging das
sehr schnell.
    Anfangs waren Briefe und Karten aus allen
Teilen der Bevölkerung gekommen. Das hatte schließlich nachgelassen. Kein
Mensch sprach mehr von Hans Liepert. Die Sensationsmeldungen im deutschen
Blätterwald waren vorüber. Andere Ereignisse standen im Mittelpunkt des
Interesses, eines sehr kurzfristigen Interesses: heute gelesen und morgen schon
vergessen. So waren nun mal viele Zeitgenossen.
    Bei den Steinhusens fühlte Liepert sich wohl.
Er hatte ein hübsches Zimmer mit einem großen Balkon. Von hier aus konnte er
weit über das grün werdende. flache Land blicken, wo
Kühe weideten, die jungen Birken ihr erstes zartes Grün zeigten und die Pferde
sich auf den Koppeln tummelten.
    Ruhe und Frieden! Hier konnte man sich erholen ...
    Erika Steinhusen, mit achtundzwanzig drei
Jahre jünger als ihr Mann, war eine resolute, kräftige Frau, ohne des halb
etwas von ihrer angenehmen Weiblichkeit einzubüßen.
    Sie war Heimchen am Herd, versorgte die Tiere
und kümmerte sich um die ersten Urlauber, die drüben im Gästehaus untergebracht
waren. In diesem Fall handelte es sich um eine junge Familie mit zwei kleinen
Kindern, die über Ostern und die Woche danach blieben. Die Kinder, typische
Stadtpflanzen. blühten hier in dieser ungezwungenen Umgebung merklich auf, ihre
blassen Gesichter bekamen Farbe. Sie waren dabei, wenn die Kühe gemolken und
die Schweine gefüttert wurden, .sie konnten reiten so oft und so lange sie
wollten, und sie tollten auf der Wiese herum, deren Gräser in den ersten
wärmenden Strahlen dichter und grüner wurden.
    Hier - abseits des Verkehrs und des Getriebes
in der Stadt - herrschte jene Stimmung, die gut tat und in der man sich erholen
konnte. Liepert bereute keinen Augenblick seinen Entschluß, der Einladung der
Freunde gefolgt zu sein.
    Nach vier Tagen fühlte er sich wie zu Hause,
wurde ungezwungener und ritt viel aus. Er freute sich, das noch zu können. Das
Gefühl, unbeobachtet und selbständig und frei zu sein, erfüllte ihn auf dem
Rücken des Rappen, mit dem er die Landschaft durchstreifte.
    Drei Kilometer vom Hof der Steinhusens
entfernt lag ein weiterer Hof. Hinter einem grünen Hügel, der mit Buchen und
Birken bestanden war und vor dem die Oste floß , lag
das Anwesen der Zekkers. einer alteingesessenen Bauernfamilie, die
Landwirtschaft und Viehzucht betrieb und auch einige Zimmer an Fremde
vermietete. Im Gelände befand sich ein Gästehaus, um die Kapazität an Leute,
die Urlaub auf dem Bauernhof machen wollten, zu erweitern.
    Kühe lagen auf der Weide, Pferde
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