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1207 - Im Bann des Kraken

Titel: 1207 - Im Bann des Kraken
Autoren: Unbekannt
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Argumentation war einleuchtend. Einst hatten die Kosmokraten die Tiefe errichten lassen, um mit Hilfe der Raum-Zeit-Ingenieure einen Ersatz für TRIICLE-9 zu konstruieren. Um Störmanöver der Mächte des Chaos zu verhindern, hatten sie den Einstieg zur Tiefe, auch Grube genannt, so präpariert, daß nur positiv denkende Wesen passieren konnten, negative aber abgewiesen wurden. Dabei war ihnen ihre eigene Perfektion zum Verhängnis geworden. Die Grube hatte sich selbständig gemacht und ließ niemanden mehr hinaus. Seither war der Kontakt zur Tiefe abgebrochen: Unklar war von da an, ob die unter der Grube liegende Stadt Starsen noch ihre Funktion erfüllte, was den Empfang, die Information, Ausbildung und Verteilung der Hilfswilligen auf die einzelnen Baustellen der Raum-Zeit-Ingenieure betraf. Wie es aussah, war dies nicht mehr der Fall. Drei Machtgruppen konkurrierten miteinander, und Chulch hatte unheilvoll prophezeit, daß diese alles daransetzen würden, die beiden Besucher aus dem Hochland in ihre Gewalt zu bekommen. Der Angriff der Geriokraten gleich nach ihrer Ankunft in Starsen war der Beweis. Schließlich waren sie aus dem Hochland herabgekommen und besaßen mindestens Status Drei. Allein diese Tatsache hatte die Mächtigen von Starsen in Bewegung gebracht.
    „Ich verstehe dich nicht", sagte der Arkonide schließlich. „Ich habe keinen Herrn. Ich bin kein Treumann, Vermutlich befindest du dich in einem Irrtum!"
    Torkun begann zu lachen.
    „Du Narr!" rief der Frater aus. „Es steht fest, daß du ein Agent des Stahlherrn bist. Die Tatsache, daß du dich mit deinem Treumann auf dem Weg zur Peripherie befandest," wo der Stahlherr regiert, ist der Beweis dafür."
    „Du irrst dich", fiel Chulch ein. „Ich war es, der Atlan den Rat gegeben hat, in der Peripherie nach Treumännern zu werben. Das war der Grund, daß wir uns auf dem Weg dorthin befanden!"
    Frater Torkun besaß kein Gesicht im menschlichen Sinn. Deshalb war es müßig, nach Mimik zu suchen oder seine Körpersprache zu interpretieren. Es war jedoch ersichtlich, daß er ihnen kein Wort glaubte. Er gab den Triaden einen Wink.
    „Schafft sie hinab und trennt sie voneinander. Ich kümmere mich später um sie. Zunächst will ich das Ausschwärmen vorbereiten!"
    Er entfernte sich und ließ sie mit den Triaden allein.
     
    *
     
    „Jetzt!" zischte Atlan. Er gab den Gedankenbefehl aus, daß sich ein Abwehrfeld um ihn und Chulch errichtete. Die Triaden hätten von dem Feld zur Seite geschleudert werden müssen, doch nichts geschah.
    Noch einmal versuchte es der Arkonide. Wieder hatte er keinen Erfolg, und so wünschte er sich einfach an ihren ursprünglichen Standort in Nogons Viertel zurück, um Salik gegen den Status-Drei-Bürger beizustehen. Er machte sich Sorgen um Jen, dessen Verweilen in dem Viertel automatisch die Aufmerksamkeit anderer Machtgruppen wie etwa der Geriokraten auf sie lenkte.
    Nichts zeigte an, daß sein Befehl erhört wurde. Es baute sich keine Transportkugel um sie herum auf, und Atlan begriff, daß im Innern des Kraken die beiden Systeme nicht funktionierten. Es gab hier weder Citytrans noch Cityab.
    Allein das stellte die Ausnahme unter Beweis, mit der sie es zu tun hatten. Die Fratres, allesamt psionisch begabte Status-Eins-Bürger, wußten ihre Macht zu gebrauchen.
    Die Triaden schafften sie in einem weiten Schacht abwärts. Sie benutzten ihre telekinetischen Kräfte, um die Gefangenen zu transportieren und benutzten für das eigene Vorwärtskommen offenbar so etwas wie Levitation. Auf jeden Fall konnte Atlan nirgendwo Anzeichen dafür entdecken, daß es sich um einen Antigravschacht mit Bedienungselementen handelte.
    Dementsprechend mündete der Schacht in der Decke einer Halle. Sie sanken weiter abwärts, bis sie den Boden unter den Füßen spürten. Übergangslos setzten sich die Triaden in Bewegung. Sie teilten sich in zwei Gruppen, und jede nahm einen der Gefangenen mit sich.
    „Kopf hoch!" rief Atlan über die Schulter zurück. „Wir werden es schon schaffen!"
    „Natürlich!" gab Chulch zur Antwort. „Wir sind über alles erhaben. Ich werde es in meinem Epos erwähnen!"
    Dann entzog ihn eine Biegung Atlans Augen.
    Der Arkonide versuchte sich den Weg zu merken, den sie ihn in dem riesigen Gebäude führten. In dem Gewirr aus Räumen, Korridoren und Schächten, Wendeltreppen und Meditationshallen verlor er jedoch bald die Orientierung. Auch der Extrasinn konnte ihm in dieser Lage nicht helfen, und so ließ er mit sich
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