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1207 - Im Bann des Kraken

Titel: 1207 - Im Bann des Kraken
Autoren: Unbekannt
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geschehen, was geschehen mußte.
    Daß er ein Gefangener war, damit hatte er sich abgefunden. Was sie von ihm wollten oder mit ihm anzufangen gedachten, darauf war er gespannt. Die Situation war nicht gerade rosig. Außer der weißen Kombination und den schwarzen Stiefeln trug er nichts bei sich. Nur der Zellaktivator hing auf seiner Brust.
    Er hätte ein Königreich gegeben für einen Strahler Öder einen Projektor, mit dem er sich gegen die telekinetischen Kräfte der Triaden abschirmen konnte.
    Sie gelangten in einen Bereich, in dem es heller war, als er erwartet hatte. Er stellte fest, daß sie erst jetzt im Erdgeschoß des Gebäudes angekommen waren.
    Hunderte von Triaden strömten ihnen entgegen, und sie wichen aus, indem sie sich hintereinander an der Wand entlangbewegten. Sie suchten den Ausgang auf, durch den sie ins Freie gelangten. Durch ihn fiel die Helligkeit in den Krakenarm herein.
    Atlan sah, wie die Triaden ausschwärmten und zwischen der Vegetation des Parks verschwanden. Er fragte sich, welches Ziel sie hatten. Es gab viele Möglichkeiten, und er bedauerte, daß er nicht mehr mit Chulch zusammen war. Der Status-Eins-Bürger hätte ihm seine Frage sicher beantworten können.
    Nach schätzungsweise einer halben Stunde schienen die Triaden ihr Ziel erreicht zu haben. Sie blieben vor einer Tür stehen und öffneten sie. Unmißverständlich machten sie ihm klar, was er zu tun hatte.
    Atlan trat vor. Er durchschritt den Türrahmen. Hinter ihm schloß sich die stählerne Tür.
    Er befand sich in einem Raum, kaum vier mal vier Meter in der Grundfläche. An der Decke hingen zwei milchige Beleuchtungseinheiten. Der Raum besaß keine Fenster. Ein überdimensionaler Sessel, für einen Menschen fast schon zum Liegen geeignet, bildete den einzigen Einrichtungsgegenstand.
    Der Arkonide ließ sich hineinfallen. Er versuchte noch einmal, Citytrans zu aktivieren. Sein Bemühen blieb ohne Erfolg.
    Wundere dich nicht, sägte der Extrasinn. Oder hast du vergessen, was Drul Drulensot sagte, der Tiefenzöllner? Er hat Carfesch Vorwürfe gemacht, weil er euch in die Tiefe schicken wollte.
    „Ich weiß", sagte Atlan halblaut. „Ich kann es auch nicht mehr ändern. Jemand mußte hinabsteigen!"
    Er lehnte sich in dem Riesensessel zurück und schloß die Augen.
     
    4. ChuIchs Erinnerungen
     
    Langsam kehrte das Bewußtsein des jungen Treumanns zurück. Er hörte ein seltsames Rauschen, und in einer Woge kindlicher Wärme glaubte er zunächst die Stimme seiner Pflegemutter zu hören, die ihm eine alte Sage erzählte von einem Fluß, der rauschte. Die Sage müßte uralt sein, denn in Starsen gab es keinen Fluß, und die Starsenspender rauschten nicht. Nur ab und zu, kurz vor dem Beginn einer Schwarzzeit, verdunkelten sie sich dreimal und veranlaßten die Bürger, sich hastig in ihre Häuser zurückzuziehen.
    Der erwachende Chulch lauschte. Er hörte keinen Laut außer dem Rauschen. Wo waren die Treumänner und Treufrauen, die Bediensteten Gag Gag Gours?
    Die Erinnerung an den Kampf Und den Tod seines Herrn riß den Status-Eins-Bürger mit einem Ruck in die Wirklichkeit zurück. Er schlug die Augen auf und hob seinen Körper an. Verwirrt blinzelte er, denn die Umgebung war ihm unbekannt. Sie gehörte nicht zu dem Bereich, in dem die Familie des Toten lebte.
    Chulch erhob sich schwankend. Links und rechts neben ihm ragten die Fronten zweier Türme auf, und vor ihm lag eine Pyramide, die er aus dem Viertel Meistermachers nicht kannte, Wo war er?
    Noch immer hörte er das Rauschen, Es kam aus einem Ventilationsschacht ganz in der Nähe. Er bewegte sich lautlos darauf zu und lauschte. Das Geräusch kam von unten, aus einer der unterirdischen Etagen des linken Turmes.
    Der junge Treumann suchte nach einem Eingang. Er fand keinen, Er befand sich in einer Art Hinterhof, einem toten Winkel der Stadt, wo es weder Fenster noch Türen gab. Er konnte .sich nicht erinnern, jemals einen solchen Bereich aufgesucht zu haben. Sie lagen im Halbdunkel des hellen Himmels und boten auch keinen Schutz vor den geheimnisvollen Triaden, die immer wieder auftauchten, wenn es dunkel wurde.
    Die Fraternität war eine segensreiche Gemeinschaft, hieß es immer, Die Fratres beschützten die Status-Eins-Bürger, weil sie selbst Einser waren, Sie nutzten ihre Kräfte, um der großen Masse gegen die wenigen Herren beizustehen.
    Langsam kehrte Chulch zu der Stelle zurück, an der er gelegen hatte. Auf dem Dach des Quadergebäudes hatte er das Bewußtsein
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