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120 - Der Fluch der stählernen Hände

120 - Der Fluch der stählernen Hände

Titel: 120 - Der Fluch der stählernen Hände
Autoren: A.F.Morland
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warm und hatte keinen Schaum mehr.
    Jeffrey war tatsächlich ein Künstler mit der Spraydose, das hatte er in der Vergangenheit des öfteren an öffentlichen Gebäuden unter Beweis gestellt.
    Seine Parolen waren nicht nur Aufrufe, das waren verschnörkelte Kunstwerke, die es verdient hätten, in einer Galerie ausgestellt zu werden.
    Isabel versuchte, Verständnis für ihn ihren Vater nicht zu lange allein lassen. Er kränkelte zur Zeit ein wenig. Das kam daher, daß er zuviel trank.
    Er kam sich unnütz vor. Ein Leben lang hatte er gearbeitet, und plötzlich brauchte ihn niemand mehr. Das schmerzte ihn bis in die Seele hinein.
    Deshalb erwischte er ab und zu ein Glas Whisky zuviel. Dann konnte er nachts schlecht schlafen, und am nächsten Tag fühlte er sich wie gerädert.
    Isabel versuchte Verständnis für ihn aufzubringen. Er hörte keinen Vorwurf von ihr. Sie versuchte ihm zu helfen, denn damit war ihm mehr gedient, als wenn sie stundenlang gemeckert hätte.
    »Ich muß gehen«, sagte sie zu Jeffrey Dean.
    »Ich bringe dich nach Hause«, sagte er. »Abends sollten kleine Mädchen nicht allein auf der Straße sein.«
    »Ich kann Karate. Wer mir zu nahe kommt, bereut das ganz schnell.«
    »Hoffentlich schlägst du mich nicht gleich nieder, wenn ich dir mal einen freundschaftlichen Kuß auf die Wange hauche.«
    Sie erhoben sich und verabschiedeten sich von den anderen. Als sie aus der Kneipe traten, sagte Isabel: »Du wolltest dich für meinen Vater umhören.«
    Jeffrey Dean nickte. »Ja, und das habe ich inzwischen auch getan. Man sollte es nicht für möglich halten: Mit fünfzig zählen sie dich bereits zum alten Eisen.«
    »Wenn du nur ein ›Tut mir leid‹ für mich hast, spar es dir. Ich kann es schon nicht mehr hören.«
    »Wäre dein Vater bereit, auch als Autowäscher zu arbeiten?«
    »Ich sagte dir doch, er würde alles nehmen.«
    »Dann soll er mal Ben Beamer in Evanston anrufen. Der würde ihn einstellen.«
    »Wirklich?« Isabel Clipton umarmte den rothaarigen jungen Mann impulsiv. »Oh, Jeff, du bist ein Schatz.«
    Er grinste. »Wurde langsam Zeit, daß es dir auffällt«, gab er zurück und schloß seinen Wagen für sie auf, »Dad wird sich über diese Nachricht mächtig freuen«, sagte Isabel und stieg ein,
    ***
    Tom Cliptons Halbglatze spiegelte. Er rückte sich die runde Nickelbrille zurecht und überlegte, ob er sich einen Drink holen sollte. Besser nicht, sagte er sich. Sonst kannst du dich nicht mehr so gut konzentrieren. Außerdem hast du erst gestern einen dicken Kopf gehabt. Deine Hände zittern heute noch.
    Er saß in der Küche und war dabei, den Radiowecker seiner Tochter zu reparieren. Der Apparat hatte in letzter Zeit nicht mehr so recht gewollt, Weihnachten stand vor der Tür, und Tom Clipton hatte kein Geschenk für seine Tochter. Er konnte nicht sagen: ›Gib mir Geld, ich möchte etwas für dich kaufen.‹
    Geld war im Hause Clipton zur Zeit sehr rar. Tom Clipton setzte das Gerät konzentriert zusammen. Er schraubte und lötete, hatte den Fehler gefunden und behoben, und in wenigen Augenblicken wollte er den Apparat anstecken und testen.
    Daß sich dem Küchenfenster ein Gesicht näherte, fiel ihm nicht auf. Ein Mann mit schwarzer Brille beobachtete Tom Clipton, Jetzt hob der Bastler den Kopf. Er schien Heathcote McShanes Blick zu spüren. Er schaute zum Fenster, doch der Unheimliche hatte sich bereits zurückgezogen.
    Er schlich zur Hintertür und öffnete das einfache Schloß mit einem Dietrich.
    Der Tod befand sich im Haus der Cliptons!
    Heathcote McShane tastete sich durch die Dunkelheit. In der Küche schob soeben Tom Clipton den Stecker in die Steckdose, Dann schaltete er das reparierte Gerät ein und testete die Funktionen durch, Clipton nickte zufrieden und zog den Stecker wieder heraus. Isabel würde sich freuen.
    Der unheimliche Killer hatte die Hintertür absichtlich offen gelassen. Kälte kroch ins Haus und auf Clipton zu. Als der Mann sie spürte, erhob er sich, um nach dem rechten zu sehen.
    Er machte Licht und entdeckte die offene Tür. Sein Gesicht nahm; einen verwirrten Ausdruck an. Er glaubte sich zu erinnern, die Tür abgeschlossen zu haben.
    Wie konnte sie dann aber offen sein? Fängt bei mir etwa die Verkalkung an? fragte sich Tom Clipton. Weiß ich nicht mehr, was ich tue? Er schloß die Tür mißmutig und rückte sich die Nickelbrille zurecht.
    Er drehte sich grübelnd um, und plötzlich zuckte er heftig zusammen, denn neben einem alten Walnußschrank stand ein
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