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120 - Der Fluch der stählernen Hände

120 - Der Fluch der stählernen Hände

Titel: 120 - Der Fluch der stählernen Hände
Autoren: A.F.Morland
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schon nicht an seinem Leben?
    Er teilte seinen Gewinn mit seinem Partner. Auch da hatte man ihm einen Vorschlag gemacht, mit dem er sich -wenn er nicht Selbstmord begehen wollte - einverstanden erklären mußte.
    Und seither sorgte die Mafia dafür, daß sein Restaurant immer voll war, denn hohe Umsätze waren auch in ihrem Interesse.
    In dieses Lokal brach Heathcote McShane ein!
    ***
    Er kam durch den Hinterhof, lautlos wie ein körperloser Schatten. Da er schwarz gekleidet war, konnte man ihn so gut wie nicht wahrnehmen.
    Nur ganz sensible Menschen hätten den Hauch des Bösen gespürt, der ihn umwehte, wenn er nahe genug an ihnen vorbeigekommen wäre. Eine blutjunge Nutte hatte sich vorhin vor ihm erschrocken.
    Sie hatte einen knapp sitzenden Leder-Mini und goldene Schaftstiefel getragen und war auf »verrucht« geschminkt gewesen. Er hatte in der Dunkelheit gestanden und sie beobachtet.
    Und sie hatte es gemerkt. Mit einem aufreizenden Hüftschwung hatte sie ihn sogleich angesteuert. Sie wußte, daß sie mehr verlangen konnte, wenn sie ihren Körper gut zur Geltung brachte.
    Aber als sie ihn dann ansprechen wollte, waren ihr die Worte im Hals steckengeblieben. Sie war einer dieser feinfühligen Menschen, denen auffiel, daß diesem Mann der Geruch des Todes anhaftete, und sie hatte ganz schnell auf ihren hohen Hacken kehrt gemacht und war nervös davongestöckelt, hin zu den anderen Dirnen, die im Licht der Peitschenlampe standen.
    Er hatte sich zurückgezogen. Und nun ließ er die Stahlhand vorschnellen und schlug das Glas eines Kellerfensters ein. Niemand reagierte auf das Klirren.
    Er wartete einen Moment, dann griff er nach dem Riegel und öffnete das Fenster, Geschmeidig wie ein Zirkusartist glitt er durch die Öffnung.
    Er setzte seinen Fuß auf die Kellertreppe. Das zerbrochene Glas knirschte unter seinen Schuhen, Er schob ein paar Scherben zur Seite und stieg die Treppe hinunter und verschmolz mit der Dunkelheit des Weinkellers.
    ***
    Das Restaurant nannte sich schlicht und einfach »Kohner’s«, und da den Leuten in der Zeit vor Weihnachten das Geld besonders locker saß, war das Lokal zum Bersten voll.
    Sogar die Nottische waren überbesetzt, und die hübschen Kellnerinnen hatten Mühe, mit den verchromten Servierwagen überall durchzukommen.
    Obwohl arg gestreßt, mußten sie selbst zu den ungenießbarsten Gästen freundlich sein. Wäre eine von ihnen aus der Rolle gefallen, hätte Sean Kohner sie auf der Stelle gefeuert.
    Er selbst suchte die Mädchen aus, die die Gäste bedienen durften. Nicht jede kam dafür in Frage. Eine Bewerberin mußte überdurchschnittlich hübsch, schlank, vollbusig, blond und intelligent sein.
    Vermochte sie auch nur einen dieser Punkte nicht hundertprozentig zu erfüllen, brauchte sie sich erst gar nicht vorzustellen. Obwohl Kohner gewissenhaft siebte, gab es Mädchen, die auf der Warteliste standen.
    Er konnte schließlich nicht alle überdurchschnittlich hübschen, schlanken, vollbusigen, blonden und intelligenten Mädchen von Chicago und Umgebung beschäftigen.
    Jene Warteliste ermöglichte es ihm, Druck auf die Mädchen auszuüben und ihr Gehalt niedrig zu halten. Wenn einer das nicht paßte, konnte sie gehen, und sie wurde noch am selben Tag durch eine andere ersetzt, die genauso gut aussah wie sie.
    Extra gab es in Kohners Betrieb für die Mädchen nichts. Aber wenn sie in ihrer Freizeit an gewissen Parties teilnahmen und ihre Sache gut machten, ließ man sich nicht lumpen.
    Sie hatten alle eine tolle Figur - als wären sie nach demselben Modell gebaut worden. Und Sean Kohner sorgte dafür, daß man genug davon zu sehen bekam.
    Sie trugen teure, geschmackvoll dekolletierte Kleider - scharlachrot und deshalb nicht zu übersehen. »Der Gast ißt nicht nur mit Messer und Gabel, sondern auch mit den Augen«, pflegte Sean Kohner zu sagen, Also bot er dem Gast auch etwas für die Augen.
    Eines der Mädchen hieß Carolyn Cassidy, und sie wäre vor zwei Jahren beinahe »Miß Chicago« geworden. Obwohl sie besser ausgesehen hatte als die gekürte Miß, landete sie auf Platz zwei.
    Ein halbes Jahr später erfuhr sie, daß die Gewinnerin des Wettbewerbs mit einem einflußreichen Gangsterboß befreundet war. Er hatte die Juroren entweder bestochen oder eingeschüchtert.
    Heute arbeitete Carolyn im »Kohner’s«, und wenn mal irgendwo eine heiße Fete stieg, war sie nicht abgeneigt, daran teilzunehmen und ihrem Bankkonto zusätzliches Geld zuzuführen.
    »Gibt es keinen
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