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120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

Titel: 120 - Bogenschütze des schwarzen Todes
Autoren: Larry Brent
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er die Grube ausgehoben hatte, in der er die in eine schmutzige
Decke eingewickelte Leiche verschwinden ließ.
    Er holte noch
den Korb von oben und warf ihn ebenfalls in die Grube.
    Die goldene
Kette ließ er auf dem Treppenabsatz hegen Dann warf er die Grube mit Erde
wieder zu, klopfte sie mit einer Schaufel fest und schleifte mit alten Kleidern
gefüllte Säcke und Kisten über das frische Grab, bis nichts mehr davon zu sehen
war.
    Andrew Rustin
beseitigte die Spuren vollkommen.
    Erschöpft und
schweißüberströmt begutachtete er sein Werk.
    Selbst wenn
es zu einer Suche in seinem Haus nach Aima kommen sollte,
würde die Polizei bestimmt nichts finden. Auf den Gedanken, daß unter dem
Gerümpel ein Grab lag, würde so schnell niemand kommen.
    Er löschte
das Licht, zog die Tür hinter sich ins Schloß und schlurfte langsam die Treppe
hoch.
    Er stolperte
fast über die goldene Halskette, die er dort zurückgelassen hatte.
    Auch sie
mußte noch verschwinden. Ebenso der Federmantel und das Tongefäß.
    In zwei
Räumen oberhalb seines Ladens gab es ebenfalls ein Lager, in dem vor allem alte
Möbel ausgestellt waren. Die Schränke, Tische, Kommoden und Truhen nahmen
soviel Platz weg, daß die Wege dazwischen so eng waren, daß ein Besucher Mühe
hatte, sich hindurchzuzwängen.
    Eine alte
Kommode mit doppeltem Boden, die in einer dunklen Ecke stand und zusätzlich
beladen war mit Tongefäßen und einem Stapel Bilder, war Rustins Ziel.
    Die Türen
quietschten, als er sie öffnete, und im Halbdunkeln huschten einige Mäuse
davon, die er mit seinem Erscheinen störte.
    Die Kommode
stammte aus dem frühen siebzehnten Jahrhundert, und Rustin hatte sie von einem
amerikanischen Ehepaar, das nach Mexiko gezogen und in finanzierte
Schwierigkeiten geraten war, erworben.
    Das
betreffende Ehepaar hatte von seinen Vorfahren her einige kostbare Stücke aus
Europa mitgebracht und veräußert. Einen Großteil dieser Sachen hatte Rustin
inzwischen veräußert.
    Aber von
einigen Stücken hatte er sich immer noch nicht trennen können. Die eigene
Sammler-Leidenschaft war nach wie vor groß in ihm, und es fiel ihm schwer, sich
von dem einen oder anderen Gegenstand zu trennen.
    Ein
raffinierter hölzerner Mechanismus ließ den oberen Boden seitlich wegklappen -
und darunter kam ein großer Hohlraum vor, in dem bequem ein ausgewachsener
Mensch liegen konnte. Vielleicht war diese Kommode in früheren Zeiten zum
Transport von Menschen oder Leichen benutzt worden?
    In diesen
Hohlraum breitete Rustin den Federmantel aus, verstaute er das Tongefäß und die
goldene Kette. Dann ließ er den oberen Boden wieder in seine Ausgangsposition
einrasten, und alles war wieder wie zuvor.
    Rustin
löschte das Licht und suchte seine Wohnung auf.
    Es war weit
nach Mitternacht, als er ins Bett kroch. Er war erschöpft und müde und konnte
doch keinen rechten Schlaf finden. Unruhig warf er sich von einer Seite auf die
andere.
    Er war kein
Mörder, und doch fühlte er sich wie einer ...
     
    ●
     
    Als José Almirez , der Leiter der Mordkommission von Lima, am frühen Morgen ins
Büro kam, fand er eine Notiz auf seinem Schreibtisch. Er sollte die notierte
Telefonnummer anrufen...
    José Almirez schluckte trocken. Weshalb sollte er sich bei seiner Vorgesetzten
Dienststelle melden?
    Instinktiv
suchte er nach einer Erklärung.
    Es war nicht
üblich, daß das Ministerium von sich aus aufmerksam machte. Da mußte etwas -
Unangenehmes dahinterstecken.
    Almirez kraulte
sich im Nacken, flehte in Gedanken seinen Schutzpatron um Hilfe an und drehte
dann die Wählscheibe.
    Es handelte
sich um die Durchwahl, die ihn direkt mit dem Innenministerium verband.
    José Almirez wurde instruiert.
    »Im Lauf des
Tages, Capitano , wird sich ein Amerikaner namens
Larry Brent bei Ihnen melden. Er ist Angehöriger einer Organisation, die sich
PSA, das heißt: > Psychoanalytische Spezial-Abteilung< nennt. Dazu möchte
ich Ihnen etwas sagen. Alles, was Sie darüber hören, bleibt strikt unter uns. Señor Brent
hat alle Freiheiten, die er benötigt, um arbeiten zu können. Sollte sich die
Notwendigkeit ergeben, daß Señor Brent Anordnungen treffen muß, dürften Sie ihm den Gehorsam nicht
verweigern .«
    José Almirez schluckte erneut. Das, was er da zu hören bekam, gefiel ihm im
ersten Moment überhaupt nicht.
    Er konnte
sich nicht daran erinnern, jemals eine solche Situation erlebt zu haben.
    Noch ehe er
den Mann aus New York kennenlernte, war dieser ihm unsympathisch, und Almirez
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