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120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

Titel: 120 - Bogenschütze des schwarzen Todes
Autoren: Larry Brent
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legte mit gemischten Gefühlen den Telefonhörer auf die Gabel zurück.
    Der Fall
»Bogenschütze« zog Kreise. Seltsam, daß das Ministerium sich wegen dieser
verrückten und undurchsichtigen Geschichte einschaltete. Dies konnte nur
bedeuten, daß mehr dahintersteckte, als auf den ersten Blick zu erkennen war.
    Almirez war
beunruhigt, vor allem wegen diesem Señor Brent.
    Dann lernte
er ihn kennen.
    Eine
Viertelstunde nach dem Telefonat.
    Larry Brent
alias X-RAY-3 war in den frühen Morgenstunden im »Lima-Hotel« eingetroffen. Er
hatte während des Fluges ausgiebig geschlafen, nach nur kurzem Aufenthalt im
Hotel gefrühstückt und war dann zum Polizei- Hauptquartier gefahren.
    Die beiden
Männer schüttelten sich die Hand. Vom selben Augenblick an war aller Hader, den Almirez dem unbekannten Kollegen gegenüber noch empfunden hatte, wie
weggeblasen.
    Der
sportliche Mann mit dem blonden Haar und den eisgrauen Augen gefiel ihm. Auf
Anhieb waren Sympathien da, und Brent war alles andere als ein Angeber und
arroganter Sonderling, wie Almirez ihn sich nach dem Gespräch mit dem Minister vorgestellt hatte.
    Und Brent -
das bewies er umgehend - hatte Ideen.
    Ungewöhnliche
Ideen, wie Almirez erfuhr , und neidlos
mußte er anerkennen, daß dieser Mann genau wußte, was er wollte.
    Er
begutachtete die Fotos. Auf zwei Aufnahmen war der rätselhafte schwarze Bogenschütze zu erkennen.
    Er stand
mitten im Gerümpel hoch- aufgerichtet auf seinem Podest. Der blankpolierte
Totenschädel glänzte matt. Die Gestalt trug einen schwarzen Umhang und hielt
einen Bogen in den Skeletthänden.
    »Und Capitano , Sie sind ganz sicher, daß diese Figur nirgends zu
sehen war, während Sie und Ihre Begleiter sich in dem Antiquitätenladen auf
hielten ?«
    »Ganz sicher, Señor Brent. Ich verstehe nicht, wieso etwas, das wir mit unseren Augen
nicht wahrnehmen konnten, durch die Kamera aufgenommen wurde .«
    »Da gibt es
mindestens zwei Möglichkeiten. Erstens: der Skulptur haftet ein Fluch an, der
bewirkt, daß sie von anderen Menschen - außer von Señor Rustin
- nicht wahrgenommen werden kann. Die Kamera aber, als objektives Instrument,
kommt dafür nicht in Frage. Sie registriert alles, was wirklich da war. Die
zweite Möglichkeit: die Skulptur oder die Kraft, die ihr innewohnt, wirkt auf
den Betrachter unter anderem auch hypnotisierend.
    Das würde
bedeuten, daß Sie und Ihre Begleiter, Capitano , in
der Zeit Ihrer Anwesenheit in dem Geschäft, unter hypnotischem Bann standen.
Dieser Einfluß wiederum kommt für eine Kamera nicht in Frage. Ein optisches
Instrument ist nicht vergleichbar mit menschlichen Sinnesorganen .«
    José Almirez nickte. »Sie sprachen von mindestens zwei Möglichkeiten, Señor Brent.
Und die haben Sie mir eben genannt. Gibt es denn auch noch - andere ?«
    Almirez war
ein guter Polizist und bildete sich ein, ungewöhnliche Gedankenverbindungen
knüpfen zu können. Aber seine Stärke war das Handwerkliche und weniger die
Phantasie.
    Larry Brent,
darauf trainiert, in unkonventionellen Bahnen zu denken, hatte dafür um so mehr.
    »Ja,
natürlich.«
    »Und welche?«
    »Zum Beispiel
könnte die Anwesenheit von Señor Rustin direkt etwas mit dem Auftauchen des unheimlichen
Bogenschützen zu tim haben, Capitano . Er hat ihn
gesehen und beschrieben - und genauso zeigt er sich auch auf dem Bild. Allerdings
- fehlt ein Pfeil, und der Schütze hält den Bogen in der Tat noch so, als hätte
er den Pfeil gerade eben abgeschossen. Das würde auch die Darstellung von Señor Rustin
belegen, der gesehen hat, wie der Bogenschütze schoß .«
    José Almirez kraulte sich den Nacken. »Ich fürchte, ich verstehe es nie, Señor Brent«,
sagte er kleinlaut. »Als wir in dem Antiquitätenladen eintrafen, war der Mord
schon eine halbe Stunde alt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der
Bogenschütze dann immer noch in dieser Stellung stand ...«
    »Was wir
bisher wissen, ist äußerst wenig. Nichts geschieht ohne Motiv und Sinn. Das
müssen wir uns stets vor Augen halten, wenn wir unsere Arbeit verrichten. Ich
muß Señor Rustin kennenlernen. Vielleicht weiß er mehr über die Skulptur,
als er zunächst preisgegeben hat. Ein Besuch und ein Gespräch mit ihm, ist das
erste, was ich unternehmen werde. Aber es ist nicht alles. Ich bitte Sie
gleichzeitig um unterstützende Maßnahmen, Capitano .«
    »Was kann ich
für Sie tun, Señor Brent ?«
    Larry reichte
ihm die beiden Fotos zurück. »Rühren Sie die Werbetrommel! Lassen Sie noch
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