120 - Bogenschütze des schwarzen Todes
mehr
Abzüge von den Fotos machen und verschicken Sie sie an alle Zeitungen, die in
Lima und Umgebung erscheinen .«
José Almirez glaubte im ersten Moment, sich verhört zu haben. »Ich dachte, Señor Brent,
daß genau das Gegenteil richtig wäre. Warum sollen wir etwas in die Welt
hinausposaunen, von dem wir noch nichts wissen ?«
»Genau
deshalb, um mehr darüber zu erfahren. Vielleicht gibt es irgendwo in dieser
Stadt oder in der Umgebung jemand, der den schwarzen Bogenschützen auch schon
mal gesehen hat, der aber nie über seine Wahrnehmung sprach. Wer weiß ... Oder
es existieren Personen, die uns über die Gestalt etwas Näheres berichten
können. In unserem Archiv haben wir über einen schwarzen Bogenschützen nichts, und wir sind ständig bemüht, bestehende Informationslücken zu füllen.
Je schneller, desto besser. Und wenn wir erst mal eine Spur aufgenommen haben, Capitano , dann verfolgen wir sie bis zum Ende, egal unter
welchen Umständen ... Ich fahre jetzt zu Señor Rustin. Ich
kann es kaum erwarten, ihn kennenzulernen .«
●
Die ersten
Zeitungen, die im Morgengrauen aus den Druckereien gekommen waren, konnten das
Foto mit dem rätselhaften Bogenschützen nicht mehr bringen.
Aber einen
ersten Hinweis auf den Mord gab es bereits. In einem Vorort Limas, in einem
bekannten Antiquitätengeschäft, hätte er sich gestern in den frühen
Morgenstunden ereignet. Erwähnt wurden der Name des Toten und der Aufruf an die
Bevölkerung, mitzuwirken bei der Aufklärung. Bis zur Stunde wußte noch niemand,
wo Fernando Deilas ’ untergebracht gewesen war. Eine
Vermißtenanzeige war nicht eingegangen, und durch das Foto des Toten in der
Zeitung hoffte die Polizei, nun schnell zu erfahren, wo Fernando Deilas sich in den letzten Tagen aufhielt.
All diese
Dinge liefen parallel zu der Mission, auf die Larry Brent angesetzt war.
X-RAY-1, der
in New York die Informationen auswertete, kam zu dem Schluß, daß es beim
derzeitigen Stand der Dinge besser wäre, noch einen weiteren Agenten einzusetzen.
Er hatte sich
für Peter Pörtscher alias X-RAY-11 entschieden. Der
Agent war Spezialist für Zauberkunststücke und Illusionen. Bevor er zur PSA
stieß, trat er als Illusionist in den größten Theatern auf, wo er auf offener
Bühne Elefanten und andere wilde Tiere verschwinden ließ. Berühmt geworden war
er durch einen Trick, den das amerikanische Fernsehen in einer magischen Show
zeigte.
Über eine
Rampe rollte ein Reisebus auf die Bühne. In dem Fahrzeug befanden sich fünfzig
Personen. Der Bus und die Passagiere ließ Pörtscher verschwinden. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere wurde er von X-RAY-1 für die
PSA gewonnen. Seither reiste Pörtscher noch immer
durch die Welt, in einer anderen Mission, ohne jedoch von seinem großen Hobby -
der Zauberei - Abschied zu nehmen. Auch in vielen unheimlichen und
übersinnlichen Fällen hatten ihm seine einmaligen Tricks schon geholfen.
Hilfe
versprach X-RAY-1 sich auch dieses Mal.
Pörtscher war momentan
nicht weit vom Schuß.
Zusammen mit
zwei Brasilianern hatte er eine Amazonas-Fahrt unternommen und war in
verschiedenen Eingeborenen-Dörfern tätig geworden.
Er hatte die
Spur eines angeblichen Zauberers aufgenommen, der überall in den Dörfern, in
denen er aufgetaucht war, einen Toten hinterließ. Um Dämonen und böse Geister
zu vertreiben, hatte er sich für seine Dienste gut bezahlen lassen. Davon, daß
seine Aktivitäten auch Menschenleben kosteten, war anfangs nicht die Rede
gewesen.
Insgesamt
verloren neun Menschen ihr Leben, ehe Pörtscher es
gelang, den teuflischen Magier aufzutreiben und zu besiegen. Es stellte sich
heraus, daß der Eingeborene Furcht und Schrecken verbreiten wollte, um seine
Macht zu beweisen.
Er befolgte
die Einflüsterungen eines bösen Geistes, der von ihm in jedem Dorf ein Opfer
verlangte. Der dem Bösen verfallene Mann konnte seine unheimlichen Aktivitäten
nur entfalten, wenn er mordete. Dabei bediente er sich keiner Waffe und keiner
giftigen Mixtur. Er sprach seine Opfer - zu Tode...
Als der
Unheimliche merkte, daß der Schweizer Illusionist ihm auf der Spur war, lockte
er diesen in eine Falle. Mit einem seiner Zaubertricks aber konnte Pörtscher den Spieß umdrehen und den gefährlichen Gegner so
verwirren, daß der satanische Medizinmann den Kopf verlor. Er versuchte auf
seinem Boot zu fliehen. In der Eile kenterte es, und zwei Krokodile waren
schneller als der Mörder. Sie teilten sich die Beute.
Pörtschers Mission
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