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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen
Autoren: Larry Brent
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machte die jetzt hier,
mitten in der Nacht?
    Waren irgendwelche Szenen nachzudrehen, daß
sie noch einmal hierherkam?
    Aber davon hatte sein Vater keinen Ton
gesagt. Außerdem mußte er doch wissen, daß in seinem Zustand Dreharbeiten
unmöglich waren.
    Raoul öffnete das Fenster.
    „Madame Macon“, rief er leise nach unten.
    Die Angesprochene hob den Blick. Sie war ganz
in Schwarz gekleidet. Der knielange Mantel war mit dunklem Pelz besetzt. Das
blasse Gesicht schimmerte wie eine helle Scheibe in der Finsternis.
    „Warten Sie, Madame. Klingeln Sie nicht. Ich
komme nach unten.“
    „Es ist gut, Raoul.“ Sie hatte eine schöne,
volle Stimme.
    Raoul Valeau eilte nach unten und ließ die später Besucherin ein.
    „Ist mein altes Zimmer noch frei?“ war die
erste Frage, die Juliette Macon an ihn richtete.
    „Ja, natürlich. Wer sollte darin wohnen?“
    „Eben.“ Sie sah sich in dem langen Korridor
um, als sähe sie ihn zum erstenmal. „Dein Vater schläft schon?“ „Ja.“
    „Ziemlich früh.“ Sie warf einen Blick auf
ihre Armbanduhr. „Noch keine zehn Uhr. Und liegt schon in den Federn? Ganz neue
Mode. Er hat mir versprochen, noch auf zu sein, wenn ich eintreffe.“
    „Wann hat er Sie angerufen, Madame?“ Raoul
Valeau ging neben dem Star die breiten Treppenstufen nach oben.
    „Gestern früh.“
    „Da ist er schon krank gewesen“, schoß es dem
jungen Mann durch den Kopf. „Merkwürdig . ..“
    „Was ist daran so merkwürdig, Raoul?“
    „Er ist krank, sehr krank, Madame.“ „Davon
hat er am Telefon kein Wort gesagt. Was fehlt ihm?“
    „Wir wissen es nicht.“
    „Habt ihr keinen Arzt konsultiert?“ „Doch,
Dr. Milon aus Carcassonne. Aber er konnte keine Diagnose stellen. Mutter hat
Dr. Bernard in Paris angerufen. Er hat versprochen so schnell wie möglich zu
kommen. Wir erwarten ihn spätestens morgen früh. “
    Juliette Macon knöpfte ihren Mantel auf.
Raoul war ihr behilflich.
    „Danke ...“
    „Madame...“
    „Ja, Raoul?“
    „Es sind gestern und
beute ein paar merkwürdige Dinge hier im Palais passiert.“ Er kaute nervös auf
seiner Unterlippe herum.
    „Merkwürdige Dinge?“
    „Ja. Ich halte es nicht für gut, wenn Sie
über Nacht hierbleiben, Madame. Sie sind gefährdet. Niemand von uns weiß, was
in der nächsten Stunde passieren wird. In diesem Hause - spukt es.“
    Juliette Macon ging einen Schritt auf Raoul
zu. Sie nahm sein Gesicht in ihre weißen Hände. Sie lächelte. Ihre roten Lippen
schimmerten verführerisch, und der Duft eines herben Parfüms umgab sie.
    Raoul Valeau sah ihr in die Augen. Dunkel,
fast schwarz. Unergründlich wie die Tiefen des Meeres.
    Sie ist schön, verteufelt schön, ging es ihm
durch den Kopf.
    „Erzählen Sie mir alles, Raoul. Damit ich mir
ein Bild machen kann.“
    Er tat es - und merkte nicht, daß sich
draußen vor der nur angelehnten Tür ein Schatten näherte.
     
    ●
     
    Larry Brents Rechte drückte die Klinke. Raoul
hatte recht gehabt: die Tür zu dem ehemaligen Gästehaus war nicht verschlossen.
    Larry blieb auf der Schwelle stehen. Es roch
modrig und nach fauligem Holz. Es war stockfinster.
    Der Agent zog die Taschenlampe hervor.
    Er kam nicht mehr dazu, sie anzuknipsen.
    Im gleichen Augenblick wurde er nach vorn
gerissen, Hände packten seine Fußgelenke.
    Er verlor den Boden unter den Füßen und
stürzte in einen dunklen Schacht.
    Allzu tief konnte er nicht sein, wenn er
berücksichtigte, daß unten ein Mensch stand, der ihn in das Loch zu reißen
versuchte.
    X-RAY-3 reagierte blitzschnell und auf eine
Weise, die den anderen überraschen mußte.
    Larry versuchte nicht, wie es nahegelegen
hätte, den Körper herumzuwerfen, um mit den Beinen oder wie eine Katze auf
allen vieren aufzukommen.
    Er riß seinen Körper nur so weit herum, daß
er mit seinen Händen die an der Schachtwand klebende Gestalt erwischen konnte.
    Mit einem Schrei krallte er sich wie eine
Raubkatze in den Kleidern des anderen fest. Der Angreifer verlor den Halt - er
hatte auf einem Mauervorsprung gestanden - und kippte mit Larry nach unten.
    X-RAY-3 war darum bemüht, daß er nicht unter
den anderen zu liegen kam. Er fackelte nicht lange und schoß seine Rechte ab.
Auch in der Dunkelheit fand sie ihr Ziel.
    Die nach, ihm greifenden Hände wurden
schlaff. Ein leises Stöhnen gab der Unbekannte von sich, als sie auf dem Boden
landeten.
    Etwas schlug hart auf Larrys Hinterkopf. War
da noch jemand?
    X-RAY-3 beugte sich nach vorn. Über seinen
Rücken rollte etwas
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