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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen
Autoren: Larry Brent
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ab, kullerte neben ihm auf den Boden.
    Die Taschenlampe!
    Im Fall hatte er sie losgelassen. Nun war sie
über den Schachtrand gerollt.
    Er fingerte danach, knipste sie an. Sie
funktionierte.
    Der helle Strahl leuchtete in ein bleiches,
verschwitztes Gesicht.
    „Tun Sie mir nichts! Bitte!“
    Die dunklen Haare hingen dem jungen Mann, den
Larry auf Mitte zwanzig schätzte, in die Stirn.
    „Wer sind Sie?“
    „Perlue, Raimond Perlue.“
    Brent stutzte.
    „Sie haben eine merkwürdige Art an sich,
Leute zu erschrecken, Monsieur Perlue“, sagte X-RAY-3 und stieg von der Brust
des Mannes, auf der er gekniet hatte. „Warum verstecken Sie sich hier in einem
dunklen Schacht, während
    Ihr Chef, Kommissar Frusell, Sie draußen
sucht?“
     
    ●
     
    Perlue schluckte zweimal. Da war jemand, der
Bescheid wußte?
    Larry war dem Assistenten behilflich, auf die
Beine zu kommen. Perlue klopfte seine Kleidung ab. Staub wirbelte durch die
Luft.
    Ein kurzer, aufklärender Dialog entspann sich
zwischen den Männern, und Larry erfuhr, auf welche Weise der Mitarbeiter
Kommissar Frusells in diese Lage geraten war.
    „Dann sind Sie schon mehr als drei Stunden
hier eingesperrt?“
    „Ich war nicht lange bewußtlos und zum Glück
hatte ich mir auch nichts gebrochen... Als ich mich aufrappelte, orientierte
ich mich erst einmal, wo ich eigentlich gelandet war. Ich war nicht tief
gefallen. Aber ich fragte mich, was es bedeutete, daß es unmittelbar hinter
einer Eingangstür ein solches Loch gibt. Wie eine Falle. Daraufhin habe ich
mich erst einmal hier unten umgesehen und ein paar seltsame Entdeckungen
gemacht.“
    Im Schein von Larrys Lampe sahen sie, daß der
Schacht nach einer Seite hin offen war: ein Durchlaß ein Gewölbe.
    Es gab kein elektrisches Licht. „Wie haben
Sie sich hier zurechtgefunden?“ wunderte sich Larry. Aber noch ehe Perlues
Antwort kam, wußte er bereits Bescheid. Es roch nach Rauch.
    „Fackeln, Monsieur Brent Hier unten liegt ’ne
ganze Wagenladung voll. Alles frisches Material.
Offenbar wurden die zum Filmen gebraucht. Hier unten ist alles noch vorhanden.“
    Die gesamte technische Ausrüstung war hier
untergebracht. Scheinwerfer, zwei riesige Kameras. Die Kabeltrommeln waren
zusammengerollt. Offenbar hatte man den Strom drüben aus dem Haupthaus dafür
geholt.
    Dieses Gewölbe unter der Erde war
labyrinthartig angelegt.
    Verschiedene Durchlässe, mehrere Kammern.
Aber alles war durch Farbtupfer gekennzeichnet, und Pfeile wiesen die Richtung.
Diese Hilfsmittel waren erst kürzlich angebracht worden. Wahrscheinlich durch
die Filmleute.
    In einer großen Kammer stand ein klobiger
Tisch. Darauf eine Lampe. Aber die brannte nicht.
    Larry sah sich aufmerksam um.
    Er wußte plötzlich, wo er war. Sein Blick
ging zu der Wand. Deutlich sah man die frisch aufeinandergesetzten Steine. Die
Nische, in der sich nach Henry Valeaus Nachforschungen die rätselhafte Schöne
bei lebendigem Leibe hatte einmauern lassen.
    Er klopfte die Wand ab. Man hörte den
Hohlraum.
    „Ich habe ein eigenartiges Buch gefunden“,
hörte er da die Stimme hinter sich. Er wandte den Kopf und sah Perlue eine
Tischschublade aufziehen.
    „Es sind zahlreiche Stellen mit Rotstift
angestrichen. Ich habe mir einige Sätze herausgeschrieben, um sie Kommissar
Frusell vorzulegen. Ich weiß nichts damit anzufangen, aber irgendwie kommen sie
mir wichtig vor.“
    Das Buch, in dem die Geschichte des Palais
aufgezeichnet war und das Larry und Raoul vergebens in der Bibliothek gesucht
hatten?
    X-RAY-3 nahm den schweren abgegriffenen
Lederband zur Hand. Der Text war in altmodischem Französisch abgefaßt, das er
nicht gleich auf Anhieb übersetzen konnte.
    Sätze wie: „Wenn ich denke, werdet ihr
sterben.“ Oder: „Wenn ich zurückkehre, wird das Grauen Einzug halten. Ich werde
eure Körper verbrennen und denjenigen mit Krankheit schlagen, der es gewagt
hat, mich zu wecken. Die Glieder sollen ihm abfaulen.“
    Larry Brents Lippen bildeten einen schmalen
Strich in dem angespannten Gesicht.
    Sein Verdacht wurde zur Gewißheit.
    Henry Valeau hatte - bewußt oder unbewußt -
das Grauen der Hölle geweckt. Das Leben einer geheimnisvollen Schönen hatte ihn
fasziniert. Er hatte geforscht und wollte ihr Dasein auf Zelluloid bannen.
    Wer war sie gewesen, diese, schöne
Unbekannte?
    Er konzentrierte sich auf die Stellen, die
Valeau rot angestrichen hätte: '
    Daraus ging lediglich hervor, daß vor rund
einhundert Jahren eine Fremde im Palais aufgetaucht und von dem
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