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119 - Satanische Klauen

119 - Satanische Klauen

Titel: 119 - Satanische Klauen
Autoren: Larry Brent
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bewegen können. Aber diesmal wird es keinen Widerstreit der
beiden selbstzerstörerischen Ich mehr geben. Es existiert von nun an nur noch
eines: das Böse. Ich werde das Grauen und den Tod bringen. Die Menschen werden
mich fürchten.“
    „Wie war das an jenem Abend, als Josephine
Bandelle die Puppe auf der Straße fand und Henry Valeau seine drei Finger
verlor?“ Das Gespräch aufrechterhalten, bis Raimond Perlue und Josephine
Bandelle hier eintreffen , nahm sich Larry vor.
    Er hatte einen bestimmten Verdacht. Wenn es
stimmte, was er glaubte ..
    „Valeau unterstand noch nicht ganz meinem
Willen. Stundenweise konnte er sich davon befreien, aber endlich mußte er
einsehen, daß er nicht mehr Herr seiner Sinne und verloren war. Er wollte
andere davor bewahren. Seine Familie, seine Mitmenschen. Er schickte seine Mitarbeiter
weg, gab seinem Sohn zu verstehen, daß es keinen Sinn hätte, das Mädchen noch
zu treffen. Er erkannte, daß durch ihn und seine Familie ein furchtbarer Tod
unter die Menschen kommen konnte. Das wollte er verhindern. Er verbot also jede
Begegnung seines Sohnes mit dem Mädchen. Aber die gute Absicht wurde zur Farce,
weil ich mich einschaltete und er mit meinen Worten reden mußte.“
    Die böse Greisin schüttelte sich vor
lautlosem Kichern. Jäh kam sie wieder zur Sache. „Ich schweife ab. Den
gestrigen Abend willst du erklärt wissen. Das eine hängt mit dem ändern
zusammen, wie bereits angedeutet. Valeau glaubte, einen Blick hinter das
Geheimnis geworfen zu haben. Als er die Puppe aus dem Grab herausnahm und neue
Kleider für sie fertigen ließ, da hatte er das Symbol für das zweite Ich
entdeckt, in das mein unentschlossener Geist manchmal schlüpfte. Er wußte: wenn
er die Puppe sterben ließ, dann vernichtete er einen wichtigen Teil meines Ich.
Die andere Seite meiner Existenz, die helle, klare, die Reinheit. Er wollte sie
überfahren lassen. Durch eine bestimmte Person, die ...“ Abrupt brach sie ab.
    „Die - was?“ hakte Larry sofort nach.
    „Die ... nicht dazu imstande war. Sie machte
einen großen Bogen drumherum. Valeau lauerte auf der anderen Straßenseite, war
schwach, spürte wieder meine Nähe, wollte sich losreißen und kroch auf den
Wagen zu. So geschah es dann. Aber wir sind hier nicht zusammengekommen, um
Geschichten zu erzählen. Du sollst sterben wie Raoul Valeau und seine Mutter.
Nur Juliette Macon wird leben. Durch mich. Ich werde in ihr sein.“
    Etwas war noch immer unausgesprochen. Larry
ließ nicht locker. „Woher wußte Henry Valeau, daß eine Frau namens Josephine
Bandelle wichtig war, da er selbst oder jemand anders es nicht vollbringen
konnte.“
    „Die Puppe hat es ihm gesagt. Doch nun genug.
Wir verschwenden die Zeit.“ Die „Unbekannte“ wollte nicht hierüber sprechen. Es
war ihr unangenehm, hier etwas zur Sprache zu bringen, was das Gute in ihr
bewirkt hatte, aber von der bösen Hälfte ihres Ich nicht anerkannt wurde.
    In früherer Zeit war es ihr gelungen, den
destruktiven Teil ihres Ich zu überrumpeln. Die Puppe war nur ein Symbol, ein
Ausweg, auf dem ihr anderes, gepeinigtes Ich sich hinausflüchten konnte.
Inzwischen war die Puppe lebendig geworden - durch ihren Geist. Ein einmaliges,
parapsychologisches Phänomen, das der Erforschung wert war.
    In den Augen der Satanischen flackerte es.
Blitze schossen daraus hervor, die grell und gelb knisterten.
    Die Fensterscheibe platzte. Draußen in der
Nacht zuckten plötzlich die Flammen auf, bildeten sich aus dem Nichts.
    Larry hielt den Atem an.
    Gierig schlugen Flammen durch das
zerschlagene Fenster. Ein Gigant aus züngelnden Flammen bäumte sich draußen
gegen den finsteren Himmel, machte die Nacht zum Tage.
    Die bösen Gedanken der „Unbekannten“ waren
frei. Böse Gedanken, die den Tod brachten.
    Prasselnd fuhr ein riesenhafter Feuerarm
durch das Fenster. Die Fensterrahmen loderten auf.
    Die klauenartige, flammende Hand fuhr auf
Larry Brent zu.
    Er warf sich zurück.
    Zwischen ihm und der scheußlichen
Schreckgestalt der Alten loderte eine Flamenwand auf.
    X-RAY-3 warf sich Raoul Valeau entgegen, der
wie versteinert in der Ecke stand, seitdem er die Umwandlung seines Vaters in
die Gestalt der schrecklichen Besucherin aus dem Jenseits mitverfolgt hatte.
    „Kommen Sie, Raoul!“ Der reagierte nicht.
    X-RAY-3 zerrte ihn nach vorn, zog ihm einfach
den Boden unter den Füßen weg.
    Nur Sekunden hatte er Zeit, etwas zu tun. Die
nutzte er voll aus.
    Flucht! Eine andere Möglichkeit gab es
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