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1189 - Hexen-Wahrheit

1189 - Hexen-Wahrheit

Titel: 1189 - Hexen-Wahrheit
Autoren: Jason Dark
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war sein Reich«, sagte die Frau.
    »Danke.«
    Suko und ich schauten uns um. Ein gemütlicher Raum. Das Wort Arbeitszimmer passte irgendwie nicht. Alte Möbel, sicherlich Erbstücke, aber nicht zu wuchtig. Auf dem breiten Schreibtisch stand ein PC und davor ein bequemer Lehnstuhl.
    In einem Regal standen Bücher. Ich schaute mir eine Reihe an, in der sie nicht so dicht an dicht standen. Hier gab es Lücken. Ein Anzeichen darauf, dass aus ihnen Bücher hervorgeholt worden waren.
    Ein Titel fiel mir auf. Wenig später fand ich das Buch, nach dem ich gesucht hatte. Ich wusste, wo ich es aufzuschlagen hatte, um die Überschrift zu finden.
    »Wie man einen Geist herstellt«, sagte ich leise.
    Suko nickte nur. Aber Alina Ambrose, die an der Tür stand, runzelte die Stirn. »Was haben Sie da gesagt?«
    Ich stellte das Buch wieder weg und sagte: »Ihr Mann hat sich wirklich stark für Geister interessiert.«
    »Ja, kann sein. Er ist nie konkret geworden. Bitte, das müssen Sie mir glauben.«
    »Wissen Sie, woher sein Interesse dafür stammt?«
    »Nein.«
    »Und wie lange kannte er seine Freunde?«
    »Das ging schon über Jahre hinweg. Beruflich hatten sie nichts miteinander zu tun, aber das Hobby stimmte, und sie haben sich auch immer wieder getroffen.«
    »Wo ist das gewesen?«
    Alina Ambrose schaute mich direkt an. Ich erkannte in ihren Augen auch keine Falschheit. »Ich kann Ihnen beim besten Willen nicht sagen, wo sie sich getroffen haben.«
    »War das in London?«
    »Ja. Er ist nicht unbedingt weit gefahren.«
    Ich blieb am Ball. »War es ein Pub? Ein Restaurant? Vielleicht auch ein Club?«
    »Das kann ich ausschließen.«
    »Warum?«
    »Wenn mein Mann von diesen Treffen nach Hause kam, hat er nicht nach Alkohol gerochen. Er war stets stocknüchtern, aber manchmal auch nachdenklich oder euphorisch. Ich gönnte ihm dieses Hobby. Ich musste mich ja nicht betrogen fühlen.«
    Während Alina Ambrose und ich uns unterhielten, war Suko nicht an einer Stelle stehen geblieben.
    Er nahm das Arbeitszimmer gründlich unter die Lupe. Er untersuchte nicht nur, sondern öffnete auch einen Schrank. Den Computer ließ er zunächst links liegen.
    Alina hatte es trotzdem gesehen. »Sie werden dort nichts finden. Mein Mann hat da seine geschäftlichen Akten aufbewahrt, die nicht unbedingt in der Druckerei stehen sollten.«
    »Ja, ich sehe schon.« Suko sah sich trotzdem weiter um, und ich wollte versuchen, trotzdem herauszufinden, wo sich die vier Männer getroffen hatten.
    »Ihr Mann hatte sicherlich ein Handy, auf dem Sie ihn erreichen konnten, Mrs. Ambrose. Haben Sie ihn irgendwann einmal angerufen, während er sich mit den Freunden traf?«
    »Ja, das musste sein.«
    »Und?«
    Sie lächelte so, dass ich den Eindruck bekam, mir die Antwort sparen zu können. »Damals war unser Sohn krank. Er hatte hohes Fieber. Ich bat meinen Mann, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, was er auch dann tat.«
    »Sehr gut. Haben Sie irgendwelche Geräusche im Hintergrund gehört, die darauf schließen lassen, wo er sich befand?«
    »Nein.«
    »Das ist schade.«
    »Aber seine Stimme klang dumpf und hallend zugleich. Als befände er sich in einer Kirche oder so…«
    Das war nicht viel, doch immerhin etwas. »Mir fällt da noch etwas ein, Mrs. Ambrose. Bitte, Sie dürfen die Frage nicht falsch verstehen, aber sagt Ihnen zufällig der Name Gunhilla Blaisdell etwas?«
    Fast wäre sie zurückgezuckt. »Nein, auf keinen Fall. Der sagt mir nichts. Wie kommen Sie darauf? Hat mein Mann etwa doch ein Verhältnis mit einer Frau dieses Namens gehabt?«
    »Nein, auf keinen Fall. Das dürfen Sie nicht mal denken. Aber diese Person könnte eine wichtige Rolle im Club der vier Freunde gespielt haben.«
    »Ha, dann war es doch…«
    »Diese Frau ist tot, Mrs. Ambrose, und das nicht erst seit gestern. Ich denke, an die zweihundert Jahre tot…«
    Sie hörte mir nicht zu. Sie schaute mich auch nicht an, denn sie hatte den Kopf gedreht und blickte dorthin, wo Suko stand. Er hielt sich noch immer vor der offenen Schranktür auf. Aus dem Schrank hatte er etwas hervorgeholt.
    Es war ein Kleid!
    Schlicht. Aus altem Linnen bestehend. Das erkannte ich mit einem Blick. Suko hielt es an den Schulterstücken fest und hatte es so hochgehoben, dass der Saum über dem Boden schwebte. Die Farbe war undefinierbar. Der Stoff konnte grau, braun, aber auch beige sein. Sie lag irgendwo dazwischen.
    »Was ist das?«, hauchte Alina. »Kennen Sie das Kleid?«, fragte Suko.
    »Nein, das
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