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1189 - Hexen-Wahrheit

1189 - Hexen-Wahrheit

Titel: 1189 - Hexen-Wahrheit
Autoren: Jason Dark
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als nächstes.
    Mit dieser Frage konnte Alina Ambrose nichts anfangen. Sie schüttelte leicht den Kopf. »Wie meinen Sie?«
    »Lebte er nur für seine Arbeit?«
    »Ja und nein. Wir beide lebten dafür. Wir schauten nie auf die Uhr, wenn es um Aufträge ging.«
    »Dann gab es also keine Hobbys?«
    »Bei mir nicht. Ich hatte noch meinen Sohn.«
    »Und bei Ihrem Mann?«
    Bisher hatte uns die Witwe recht schnell Auskünfte gegeben, nun aber stockte sie, senkte den Blick und sah ein wenig verlegen aus. »Ja«, gab sie schließlich zu. »Mein Mann hat sich ein Hobby geleistet. Das kann man sagen.«
    »Wissen Sie auch, welches das gewesen ist?«
    Alina Ambrose überlegte. »Sagen wir mal so. Mein Mann interessierte sich für Dinge, die nicht sichtbar waren. Er sprach immer von seinem metaphysischen Spleen. Aber den hatte er nicht allein. Er teilte ihn mit anderen Freunden.«
    »Waren das vier?«
    »Richtig, Mr. Sinclair.«
    Die nächste Frage stellte Suko. »Sagt Ihnen zufällig der Name Gino Cobani etwas?«
    Sie leckte mit der Zungenspitze über die blassen Lippen. Mir fiel auf, dass sie einen schönen Mund hatte. »Das kann ich mit ja und auch mit nein beantworten.«
    »Wie kommt es?«
    »Ich kenne den Namen Gino«, erklärte sie. »Auch im Zusammenhang mit meinem Mann. Er war mit einem Gino befreundet. Und dieser Mensch hat auch hier angerufen.«
    »Sie wissen nicht, was er wollte?«
    »Nein, Inspektor.«
    »Kennen Sie auch andere Namen der Männer, die mit Ihrem Gatten befreundet waren?«
    Alina Ambrose überlegte. »Es hat sich eine Gruppe aus vier Freunden gebildet, die sich in bestimmten Abständen trafen. Mein Mann gehörte dazu, dann dieser Gino, und jetzt sind mir auch die Vornamen der anderen beiden eingefallen. Einer heißt Ethan, der andere Frank.«
    »Das ist schon was«, sagte ich.
    Alina Ambrose wunderte sich. »Wieso? Meinen Sie, die drei hätten etwas mit dem Tod meines Mannes zu tun?«
    Ich verschwieg ihr, dass Gino sich ebenfalls umgebracht hatte, und blieb thematisch beim gemeinsamen Hobby der Freunde. »Können Sie uns verraten, was bei diesen Treffen geschah?«
    »Nein, ich war nie zugelassen. Keine Frauen. Aber es ging auch nicht um andere Frauen.«
    »Das kann ich mir denken. Diese Männer hatten ein Hobby.«
    »So ist es.«
    »Und dieses Hobby führten sie nicht zu Hause durch, sondern trafen sich in unregelmäßigen Abständen irgendwo.«
    »Nein - ja, so kann man das nicht sagen. Wenn Donald Zeit hatte, ging er auch hier zu Hause seinem Hobby nach.«
    »Wie sah das aus?«, fragte Suko.
    »Er verschwand in seinem Zimmer und vertiefte sich in Bücher. Er war eine Leseratte.«
    »Las er eine bestimmte Literatur?«
    Alina breitete die Arme aus. »Eben diese metaphysischen Dinge. Ich habe da nie hineingeschaut, denn ich habe mich immer gefürchtet, damit in Kontakt zu kommen. Es war mir zu unheimlich, aber Don und seine Freunde hatten Spaß daran. Mir kamen sie vor wie Geheimbündler, die sich in ihre eigene Welt verkrochen hatten und keinem anderen Eintritt gewährten.«
    »Ihr Mann hat Ihnen nichts über das Ziel erzählt?«
    Mrs. Ambrose blickte mich an und schüttelte den Kopf. »Nein, niemals. Da blieben sie unter sich. Und ich habe das auch akzeptiert.«
    »Erfolge hat Ihr Mann nie erwähnt?«
    »Nicht, dass ich wüsste.« Sie schaute auf ihre Hände, die zusammenlagen. »Nur einmal hat er etwas von sich gegeben und gemeint, dass das Ziel bald erreicht wäre. Er war regelrecht euphorisch und hat mit mir noch eine Flasche Champagner geleert, aber er hat mir keine Einzelheiten erzählt.«
    »Sprach er mal von Geistern?«
    »Nein.«
    Ich blieb am Ball. »Auch nie mal so nebenbei erwähnt?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das kann schon sein. Ich habe nicht darauf geachtet.«
    Suko mischte sich wieder ein. »Wenn Ihr Mann allein sein wollte, wo hat er sich dann aufgehalten hier im Haus? Blieb er hier im Zimmer sitzen? Ging er woanders hin…«
    »Nach oben. Dort befindet sich sein Arbeitszimmer.«
    »Dürfen wir es sehen?«
    »Natürlich.«
    Über eine schmale Treppe gingen wir in die erste Etage. An den Wänden hingen die eingerahmten Kinderzeichnungen des Sohnes. Die Motive waren allesamt fröhlich. Auf jedem Bild waren die Sonne und lachende Gesichter zu sehen.
    In der ersten Etage standen die verschiedenen Türen zu den Zimmern offen. Das Arbeitszimmer des Verstorbenen führte hinaus zur vorderen Seite. Ein Rollo war halb vor das Fenster gezogen worden, um das Sonnenlicht auszusperren.
    »Das
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