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1189 - Hexen-Wahrheit

1189 - Hexen-Wahrheit

Titel: 1189 - Hexen-Wahrheit
Autoren: Jason Dark
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hinein, rutschten über die Kopfhaut hinweg und hinterließen dort einen starken Druck.
    Gunhilla kämpfte nicht dagegen an. Ihre Hände waren nicht zu sehen. Das nicht nur, weil sie unter dem Umhang verborgen worden, ebenso wie die Arme, nein, der Haltung nach zu schließen musste man Gunhilla die Hände auf den Rücken gedreht und dort zusammengebunden haben. Sie kniete nicht normal, denn sie wirkte so, als würde sie jeden Augenblick fallen.
    Jane konnte nicht vergessen, dass Gunhilla gerichtet worden war, wie man es schrieb. Und dieser Fall stand dicht bevor. Der Gesang verstummte plötzlich. Der Hintergrund blieb trotzdem düster.
    Dafür passierte etwas im Vordergrund, denn dort erschien ebenfalls eine Hand. Auch sie gehörte einem Mann, der lange und auch bleiche Finger hatte. Zwei seiner Finger umschlangen eine schmale Kette, an der ein Gefäß hing.
    Es war eine Kugel. Sie schimmerte rot in ihrem Innern, als wäre sie mit Blut gefüllt. Beim näheren Hinschauen sah die Detektivin, dass dies nicht stimmte, denn nicht Blut füllte die Kugel, sondern eine Flüssigkeit, die brannte. Darüber tanzten die gelblichen kleinen Flammen, als wären sie gefangene Geister.
    Die Kugel kam in Gesichtshöhe der blonden Frau zur Ruhe. Nur ein leichtes Zittern war zu bemerken, denn absolut ruhig konnte die Hand die Kugel nicht halten.
    Gunhilla Blaisdell konnte den Blick nicht von dieser Kugel abwenden. Hatten ihre Augen bis vor kurzem noch relativ gelassen geblickt, so erlebte Jane Collins jetzt diese Veränderung mit. Sehr sacht, aber unaufhörlich stahl sich die Angst in den Blick hinein, denn jetzt wusste Gunhilla, welches Schicksal ihr zugedacht worden war.
    Jane hörte nichts mehr. Auch als Gunhilla die Lippen bewegte, drang kein Laut an ihre Ohren.
    Wenn es Bitten waren, dann waren sie im Tunnel der Zeiten verklungen.
    Jane konzentrierte sich einzig und allein auf das Gesicht. Es verlor seine Glätte. Die Haut zuckte, und der Mund öffnete sich sehr weit. Eine Zunge schoss hervor, als die Hände den Kopf brutal nach hinten zerrten, der Körper allerdings noch in dieser Haltung blieb.
    Zugleich bewegte sich auch die Feuerkugel.
    Sie schwang nach vorn, dann wieder zurück und wiederholte diesen Weg einige Male.
    Es war ein Hin und Her, als wollte die nicht sichtbare Person erst noch Schwung holen, mit dem das Ende der Gunhilla Blaisdell eingeläutet wurde.
    Das Gesicht war jetzt in blankem Entsetzen verzerrt. Auch Jane nahm dieses Bild nicht emotionslos hin. Sie merkte, dass sie nassgeschwitzt war. Ihr Atem pfiff durch den Lippenspalt. Auf dem Körper lag eine Gänsehaut.
    Der Blick flackerte. Ihr Mund zitterte ebenfalls, und sie wartete auf den Augenblick, an dem alles passierte, obwohl sie es sich nicht wünschte.
    Die Feuerkugel schwang vor und zurück. Die Pendelbewegungen wurden immer länger. Oft nur hautnah huschte die Kugel am Gesicht der Frau entlang.
    Ihr Kopf wurde von den Händen noch immer nach hinten gerissen. Plötzlich aber stieß man ihn vor.
    Genau in die Schwingrichtung des Feuerpendels hinein.
    Die Kugel prallte gegen die Stirn der Frau und zerbrach noch im gleichen Augenblick.
    Etwas spritzte aus dem Gefäß hervor in das Gesicht der Gunhilla Blaisdell. Im Nu breitete sich das Feuer aus. Die Frau hatte nicht die Spur einer Chance.
    Wie ein zuckender Vorhang tanzten die Flammen an ihrem Gesicht in die Höhe, erreichten die Haare und setzten sie in Brand. Die blonden Strähnen brannten wie Zunder. Funken stoben in die Höhe, aber das verdammte Feuer blieb nicht auf das Gesicht beschränkt. Es breitete sich blitzschnell aus und fand dabei seinen Weg nach unten.
    Die Hände waren längst vom Kopf verschwunden. Wer immer die Frau festgehalten hatte, er hatte das Dunkel im Hintergrund ausgenutzt und war ebenso abgetaucht wie auch die Gestalt, die Gunhilla in Brand gesetzt hatte.
    Sie war zu einer Feuergestalt geworden. Die Flammen hatten alles von ihr erfasst. Sie schrie, sie schlug mit den Armen um sich. Sie rannte in die Finsternis hinein, ohne ein Ziel zu finden, und sie brannte immer weiter.
    Die Kleidung war schon längst zu Asche geworden, und auch der Körper hätte verbrennen müssen, was nicht so geschah, wie Jane es sich vorstellte.
    Sie sah etwas Weißes inmitten der Flammen tanzen. Es waren keine Knochen, von denen sich die Haut gelöst hatte. Jane kam es so vor, als hätte der Körper innerhalb der Flammen eine Veränderung durchgemacht. Eine Verwandlung in etwas anderes, das mit dem Aussehen
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