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1181 - Die Clansmutter

Titel: 1181 - Die Clansmutter
Autoren: Unbekannt
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Fremden im Aquarium zu vergleichen.
    Als die Skops merkten, was sich über ihren Köpfen anbahnte, versuchten sie, die rebellischen Fremden zu ihren Ursprungsplaneten zurückzubefördern. Sie fuhren in diesen Versuchen solange fort, bis sie nicht mehr um die Erkenntnis herumkamen, daß sie ihre Pfleglinge damit zum Tode verurteilten: Die Fremden waren während ihrer komfortablen Gefangenschaft unfähig geworden, unter natürlichen Bedingungen zu überleben. Sie hatten es verlernt, zu jagen und zu töten, und sie waren anfällig gegen Krankheiten, die es in S'thurah nicht gab. Nur wenige Gefangene kamen aus höher entwickelten Zivilisationen. Sie hätte man ohne weiteres zurückbringen können, aber man tat es nur ein einziges Mal: Die Angehörigen dieses Volkes suchten fortan nach den Sammlern der Skops und zerstörten sie, wo immer sie eine der Maschinen fanden. Die Skops waren lange Zeit gezwungen, die Sammler auf F'durnadde zu behalten, und sie fürchteten sich sehr vor dem Augenblick, in dem die Fremden ihren Planeten fanden, denn sie hatten den Rachedurst dieser Wesen kennengelernt.
    Glücklicherweise ging diese Gefahr vorbei, und inzwischen hatten sich etliche Gefangene befreit und die anderen aus ihren Käfigen geholt: Das Aquarium wurde nun von Fremden beherrscht, und die Skops konnten froh sein, daß diese Fremden keine Möglichkeit hatten, nach F'durnadde herunterzukommen.
    Auf diese Art Und Weise geriet das Aquarium allmählich in Verruf, und die Aufmerksamkeit der Schüler richtete sich in der Halle von B'rhy nicht mehr allzu häufig auf die Bronzetäfelchen mit den Namen von Sh'dhu und C'rhy - von deren Nachfolgern ganz zu schweigen. Einige radikalere Skops meinten, daß man das ganze Aquarium am besten demontieren sollte, aber sie meinten das nicht so ernst. Immerhin erhob sich einer von ihnen im Rat von B'rhy und fragte: „Was nutzt es uns, die Maschinen zu fremden Planeten zu schicken? Wir Skops können nicht hinausfliegen, weil unsere-Gesetze es uns verbieten - ich zweifle diese Gesetze auch keineswegs an, denn jeder weiß, daß sie gut sind. Aber welchen Nutzen bringt uns die Raumfahrt dann?"
    Dieser Skop hieß P'rhan, und er stammte aus einer der reicheren Senken des Südlandes. „Das will ich dir gerne sagen, P'rhan", erwiderte K'thu aus dem großen Tal B'rhy. „Ihr Senkenbewohner braucht keine Sandfallen mehr zu bauen, denn die technischen Erkenntnisse, die wir aus der Raumfahrt gewonnen haben, machen das unnötig. Ihr braucht nach einem Sandsturm nicht mehr mühsam die Brunnen freizugraben, denn auch das erledigen die Maschinen, die wir ohne die Raumfahrt nicht erfunden hätten. Die Kindersterblichkeit ist kein Problem mehr, so daß eure Frauen nicht mehr so viele Kinder gebären müssen, damit wenigstens eines am Leben bleibt - auch das verdanken wir der Raumfahrt, beziehungsweise dem S'thurah. Und ich könnte diese Liste noch sehr viel länger fortsetzen!"
    „Gut", erwiderte P'rhan gelassen. „Auch ich weiß die Errungenschaften zu schätzen, die uns die Raumfahrt gebracht hat. Aber jetzt haben wir das alles. Selbst in der entlegensten Senke gibt es zahlreiche Verbindungen zu den Bewohnern der großen Täler, und wir haben Mittel gefunden, bequemer und besser zu leben, als unsere Vorfahren es sich je erträumen konnten. Aber was wollen wir jetzt noch erreichen?
    Gibt es irgendeine Antwort auf irgendeine Frage, die wir mit Hilfe der Weltraumfahrt noch finden können?"
    Lange Zeit blieb es still, und die Skops dachten über diese Frage nach. Auch K'thu tat das, und schließlich brach er das Schweigen und sagte: „Es gibt eine Antwort auf eine ganz bestimmte Frage, die wir noch immer nicht kennen, und ihr alle wißt das. Die Frage wurde in Form einer Prophezeiung übermittelt. Gibt es irgendeinen Skop in dieser Halle, der den genauen Wortlaut nicht kennt?"
    Niemand meldete sich, sondern alle schwiegen bedrückt. „Das Werk eines religiösen Eiferers", erklärte P'rhan schließlich wütend, aber jeder merkte, daß sein Ärger aufgesetzt war und der Skop unsicher wirkte. „F'durnadde ist ein Planet wie jeder andere, und es geht uns besser als je zuvor. Wenn wir aufhören, Maschinen in den Weltraum zu schicken und statt dessen unsere ganze Kraft darauf verwenden, neue Senken zu schaffen, Quellen zu erschließen und die Reserven der Natur besser zu nutzen, wird diese Prophezeiung niemals eintreffen!"
    „Die Prophezeiung sagt, daß F'durnadde ein zu alter Planet ist", sagte K'thu
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